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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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an ihn. Sie war daran gewöhnt, dass ihr Körper ihr gehorchte. Heute schienen ihre Beine jedoch einen eigenen Willen zu haben.
    Er fühlte sich so warm an, stark und definitiv männlich. Sie war normal groß – es hatte nie etwas Außergewöhnliches an ihr gegeben –, und er überragte sie um mehr als einen Kopf. Mit den schwarzen byronesken Locken aus der Stirn gekämmt und den aristokratischen Gesichtszügen war er ein Mann, bei dem man leicht ins Schwärmen geraten konnte. Obwohl … in ihrem Zustand hätte sie wohl für jeden geschwärmt. Schwäche schien heute bei ihr als Spezialität des Tages auf der Karte zu stehen.
    „Wie groß ist dieses Anwesen hier eigentlich?“, fragte sie. „Wie haben Sie es noch genannt?“
    „Fearnshader. Es ist riesig.“
    „Fearnshader.“ Sie bemühte sich, den Namen so auszusprechen, wie er es getan hatte. Sein Akzent war kaum wahrnehmbar, eher englisch als schottisch, doch das rollende R und der musikalische Singsang waren eindeutig vorhanden. „Es gefällt mir. Hat der Name eine Bedeutung?“
    „Erlenhain. Westlich von hier liegt einer.“
    „Ich mag es, wie ihr hier euren Häusern Namen gebt. Mein Vater hatte unserem Heim auch einen Namen gegeben – Blechbüchsen-Anwesen.“
    „Das sollte vermutlich ein Scherz sein?“
    „Und ob. Ein Anwesen war es auf jeden Fall nicht.“ Sie ließ sich von ihm über die Schwelle in das Zimmer helfen, das er erwähnt hatte. Der Atem stockte ihr. Es war ein großer Raum mit hohen Fenstern aus Rautenscheiben, die auf einen Garten hinausgingen, der, obwohl ein wenig verwahrlost, immer noch unglaublich war.
    „Oh, wie hübsch! Wie absolut schön!“
    „Sehen wir zu, dass wir Sie ins Bett kriegen.“
    „Diesen Satz höre ich ständig von den Männern.“
    Ein rauer Laut kam über seine Lippen. Sie sah zu ihm hin und stellte fest, dass er sich angestrengt bemühte, nicht zu lachen. Sie strahlte ihn an, wenn auch müde. „Das Leben ist viel zu kurz, um so etwas ernst zu nehmen.“
    „Haben Sie das heute herausgefunden?“
    Ihr Lächeln schwand, als er sie auf das Bett zuführte. „Nein, heute hätte ich es fast bewiesen.“
    „Ja, fast.“
    „Habe ich mich eigentlich schon bedankt?“
    „Auf die verschiedensten Arten.“
    „Ich kann es gar nicht oft genug sagen. Wenn Sie nicht in den See gesprungen wären, um mich zu retten, dann wäre ich sang- und klanglos untergegangen. Aber das hier ist viel besser.“ Sie legte sich auf das Bett. „Ich bin Ihnen was schuldig. Eine ganze Menge.“
    Er trat zurück. „Brauchen Sie noch etwas? Ich setze den Wasserkessel auf und komme bald mit einer Tasse Tee für Sie zurück.“
    „Das Wunderheilmittel. Sie würden meine Mutter mögen. Sie hat uns auch immer Tee gegeben, bei jedem Wehwehchen.“ Sie sah ihm nach, wie er zur Tür ging. „Ich weiß, was ich für Sie tun kann, Iain.“
    Er drehte sich zu ihr um. „So?“
    „Sicher. Wenn die MacFarlanes einen Fluch über Ihre Familie gelegt haben, dann müsste eine MacFarlane – oder wenigstens ein Faksimile – den Fluch doch auch wieder aufheben können. Sagen Sie mir, welche Beschwörungsformel ich aufsagen muss, und ich tue es.“
    Er lächelte nicht einmal. „Ich fürchte, da werden mehr als nur ein oder zwei Worte notwendig sein.“ Er schüttelte den Kopf. „… und auch der König mit seinem Heer, rettete Humpty Dumpty nicht mehr.“
    „Oh, es tut mir leid.“ Sie war erschüttert über den leeren Ausdruck in seinen Augen. Sie hatte ihn necken wollen, hatte auf ein Lächeln gehofft, stattdessen huschte ein Anflug von Trauer über sein Gesicht. „Es tut mir ehrlich leid. Mir war nicht bewusst …“
    Der Ausdruck verschwand so schnell, wie er gekommen war. „Was war Ihnen nicht bewusst?“
    Was sollte sie jetzt sagen? Dass sie niemals vermutet hätte, ein erwachsener Mann würde an etwas so Absurdes wie einen Fluch glauben? „Mir war nicht bewusst, wie lange ich Sie schon aufgehalten habe, wenn Sie doch genauso erschöpft sein müssen“, erwiderte sie dumpf. „Vergessen Sie den Tee. Ich ruhe mich einfach nur aus und warte, bis der Doktor kommt. Sie gehen und kümmern sich um sich selbst.“
    „Darin bin ich Meister.“
    Sie zog eine Grimasse. „Bis heute hielt ich mich auch dafür.“
    Was genau hatte er getan?
    Die Arme vor der Brust verschränkt, wartete Iain darauf, dass der Tee durchzog. Das Haus war ihm noch nie so ruhig vorgekommen. Doch nach Billie Harpers musikalischer Plauderei gliche Piccadilly Circus einem

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