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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fearnshader. Nehme Maras oder Alasdairs Wagen, sein Schlüssel liegt auf dem Kofferraumdeckel. Rufe Duncan und Andrew an. Verständige Constable Terrill. Sie sollen herkommen und mich holen.“
    „Iain …“ Sie befühlte mit den Fingern sein Gesicht, so, als müsse sie sich erst überzeugen, dass er wirklich hier war. Ihre Stimme klang heiser, von den Tränen und der Panik. „Ich hatte solche Angst um dich. Ich dachte, du wärst tot.“
    Einen Moment lang hielt er sie fest an sich gedrückt. Er konnte ihr Herz unregelmäßig an seinem schlagen spüren. „Ich möchte, dass du dich direkt unter die Öffnung stellst. Spreize die Beine, damit ich mich bücken und dich auf meine Schultern nehmen kann. Wenn ich mich aufrichte, stütze die Hände an die Wand und bringe dich in die richtige Position. Sobald ich gerade stehe, fasse ich dich bei den Knöcheln und hebe dich hoch, damit du dich auf meine Schultern stellen kannst. Ich habe nicht mehr viel Kraft, Billie. Es sollte uns besser beim ersten Versuch gelingen.“
    Sie nickte, ihre Finger strichen noch immer über sein Gesicht. „Er hat dich verwundet. Der Mistkerl!“
    „Aber nicht genug.“ Seine Lippen strichen über ihre, er flüsterte die Worte an ihnen. „Ich bin am Leben geblieben, damit ich dich finden kann.“
    „Ich kann dich nicht hier allein lassen.“
    Er küsste sie, kurz und hart. Ihr Mund bebte unter seinem. Er konnte die Angst in ihr spüren, mit jeder Faser. „Du hast keine wirkliche Wahl. Es liegt jetzt bei dir, uns beide zu retten.“
    „Ich liebe dich, Iain.“
    Ihre Stimme schwankte vor Emotionen. Er merkte, wie sehr sie sich bemühte, tapfer zu sein. Welchen Vorsatz auch immer er gefasst hatte – er zerbröckelte in diesem Moment. „Du bist mein Herz. Meine Frau.“
    „Iain …“
    Er schob sie von sich, so weit die enge Zelle es zuließ. Dann bedeutete er ihr, sich unter die Öffnung zu stellen. „Nur eine Chance. Sehen wir zu, dass wir es schaffen.“
    Sie brachte sich in die richtige Position. Er bückte sich unter sie und hielt ihre Schenkel um seinen Hals. Dann richtete er sich auf, mit jeder Unze der schwindenden Kraft, die ihm noch geblieben war. Die Anstrengung verlangte ihm mehr ab, als er erwartet hatte. Er wankte, sah grelle Farben und zuckende Blitze vor seinen Augen, doch er riss sich mit aller Macht zusammen. Seine Finger schlossen sich um Billies Knöchel.
    „Jetzt!“
    Sie kletterte an ihm empor, wackelte bedenklich. Er bewegte sich vor und zurück, um ihr zu helfen, die Balance zu halten. Er konnte ihre leisen Aufschreie hören, dann spürte er ihren Fuß auf seinem Kopf und sie stieß sich ab.
    Der schneidende Schmerz ließ ihn zu Boden sinken. Die Blitze erloschen, ein Kaleidoskop von Farben, das er als Kind so sehr geliebt hatte, begann sich vor seinen Augen zu drehen. „Billie …“
    Dann umfing ihn die Dunkelheit. Und er ergab sich ihr mit einem Gefühl regelrechter Erleichterung.

17. KAPITEL
    D r. Angus Sutherland sank auf die Kante des Betts, das Iain vor nicht allzu langer Zeit verlassen hatte. „Das werde ich mir nie verzeihen, Junge. Wir hätten es doch merken sollen. Irgendjemandem hätte es auffallen müssen.“
    Iain packte die wenigen Sachen in die Tasche, die man ihm vor vier Tagen aus Fearnshader gebracht hatte. „Niemand von uns hat etwas gemerkt, Angus. Alasdair hat seinen Wahnsinn gut kaschiert. Ihn hat eine Kindheit verdorben, über die er keine Kontrolle hatte. Er war der festen Überzeugung, dass meine Familie für seine Misere verantwortlich ist. Es gärte in ihm, bis es übergelaufen ist.“
    „Aye. Aber wenn ich es gemerkt hätte …“
    „Es gibt nichts, was du hättest unternehmen können.“ Iain wandte sich dem massigen Arzt zu. „Hast du schon jemanden gefunden, der ihn ersetzen wird?“
    „Nächste Woche stellt sich eine junge Ärztin vor, mit einem Ehemann und zwei kleinen Kindern. Und sie hat keinerlei Verbindung zum Dorf. Darauf habe ich geachtet.“
    „Eine gute Wahl. Eine Frau kommandierst du sicher auch nicht so sehr herum.“
    Angus tarnte sein Lachen mit einem Schnauben. „Bist du sicher, dass du schon nach Hause gehen kannst, Junge? Das war eine wirklich böse Gehirnerschütterung. Ich begreife immer noch nicht, woher du die Kraft genommen hast, um einen irrsinnigen Mörder abzuwehren und Billie zu retten.“
    Billie – Iain hatte sie seit seiner Rettung nicht gesehen. Jeden Tag hatte er auf sie gewartet, jeden Tag vergeblich. Ihr ging es gut, so viel wusste er.

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