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In den finsteren Wäldern (German Edition)

In den finsteren Wäldern (German Edition)

Titel: In den finsteren Wäldern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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wir dich nicht.«
    »Aber was passiert ?«
    »Naja, nachdem die Jungs dich in Augenschein genommen haben, musst du eingeführt werden. Danach gehörst du zu uns und kannst so wie wir frei im Wald leben.«
    Cordie legte den Kopf auf den Boden. Sie starrte durch das Geflecht der Zweige. Der Himmel präsentierte sich fahl und wolkenlos. »Und wenn ich mich euch anschließe, dann töten sie mich nicht?«
    »Nicht, wenn sie dich mögen.«
    »Muss ich ... dafür sorgen, dass sie mich mögen?«
    »Genau.«
    »Und dann töten sie mich nicht?«
    »Und du wirst eine von uns. So bin ich dazugekommen. Bei vielen von uns war es so.«
    »Ich muss also nur rauskommen und ... und mich von den Jungs vögeln lassen oder so? Das ist alles? Sie werden mich nicht umbringen, sie wollen mich nur ficken?«
    »Ja. Das ist so ziemlich alles. Weißt du, danach bringen wir dich ins Dorf. Dort musst du noch ein bisschen Scheiße über dich ergehen lassen, aber das ist ein Klacks. Der alte Grar muss dir seinen Segen geben, so was in der Art. Nichts, worüber du dich sorgen müsstest. Komm.«
    Cordie blieb reglos liegen, hatte zu viel Angst, um sich zu bewegen.
    Gott, sie wollte nicht hinaus!
    »Die Jungs dürften allmählich ungeduldig werden.«
    »Okay«, sagte Cordie.
    »Du zuerst.«
    Cordie zwang sich dazu, sich zu bewegen. Sie drehte sich um und begann, auf dem Bauch zu robben, den Kopf gesenkt.
    Was, wenn das Mädchen log?
    Was, wenn sie vorhatten, sie zu töten?
    Doch sie hatte keine Wahl.
    Sie kroch weiter.
    Dann sah Cordie sie. Es waren drei. Teenager. Sie kauerten nackt im Sonnenlicht unmittelbar vor den Büschen und glotzten sie an.
    Verkrampft vor Angst erstarrte Cordie und schaute zurück zu Lilly.
    »Weiter.«
    Cordie schüttelte den Kopf.
    »Mach schon.«
    »Nein!«
    Das Geräusch raschelnder Blätter ließ sie den Kopf herumreißen. Zwei der Jungen stürzten auf sie zu, schlugen das Geäst beiseite.
    »Nein!«, kreischte sie.
    Sie kreischte immer noch, als sie an den Armen gepackt und aus dem Dickicht geschleift wurde.

Kapitel 20
    »Warum kommen sie nicht?«, fragte Neala im Flüsterton, um Johnny nicht zu wecken.
    »Du klingst fast so, als wolltest du es«, gab Sherri zurück.
    »Wohl kaum.« Neala hatte sich angezogen und stand an der Tür, beobachtete in der Ferne die Krulls. Sie hatte bereits mehrmals versucht, sie zu zählen. Allerdings bewegten sie sich ständig – manche zogen sich in den Wald zurück, andere tauchten auf. Sie kam auf 20, 24, 19, 26. Die Krulls schienen nichts Besonderes zu tun, wanderten nur umher. Wegen der Kreuze und Köpfe konnte Neala sie nicht gut sehen.
    »Es ist, als ob sie auf etwas warten«, meinte sie.
    »Ja. Auf uns. Warum machst du nicht die Tür zu?«
    »Wir müssen Wache halten.«
    »Können wir«, erwiderte Sherri. Sie schloss und verriegelte die Tür. »Hier drüben.« Sie ging seitwärts durch die Dunkelheit und hob eines der Rehfelle an, die an der vorderen Wand hingen. Sonnenlicht schien durch die Lücken zwischen den Holzstämmen.
    So also hatte Sherri sie und Johnny beobachtet, dachte Neala. Zorn und Scham regten sich in ihr. Wie viel hatte Sherri gesehen? Alles? Hatte es sie aufgegeilt?
    Gott, wie konnte sie nur so tief sinken? Ihre beste Freundin!
    Sherri griff nach oben, riss das Fell von der Wand und warf es beiseite. »Besser«, murmelte sie.
    Neala spähte durch eine Ritze. Sie konnte genau die Stelle sehen, wo sie mit Johnny gewesen war. Kurz schaute sie höher und zu den Krulls, die nach wie vor jenseits der Pflöcke umherwanderten, dann senkte sie den Blick wieder dorthin, wo sie mit Johnny geschlafen hatte.
    »Warum hast du es getan?«, flüsterte sie.
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Für mich schon.«
    »Ich hab doch schon gesagt, dass es mir leidtut.«
    »Ich weiß. Ich will auch nicht noch eine Entschuldigung. Ich will wissen, weshalb. Du bist meine Freundin, Sherri! Wie konntest du hier stehen und mir so nachspionieren?«
    »Wir werden hier alle sterben. Das ist dir doch klar, oder?«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Glaubst du, dein Johnny schwingt einen Zauberstab und – zack – schon sind wir wieder zu Hause?«
    »Wohl kaum.«
    »Diese Leute da draußen – diese Kreaturen – werden uns früher oder später kriegen. Und dann spielt es nicht die geringste Rolle, weshalb ich euch beobachtet habe, oder?«
    »Es spielt jetzt für mich eine Rolle.«
    »Wie du meinst«, gab Sherri zurück.
    »Sag es mir.«
    »Lass es einfach.«
    »Kann ich nicht. Jedenfalls nicht, wenn wir

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