In der Nacht
schlendere zur Haustür. Durch den Spion sehe ich wieder einen wirren, schwarzen Haarschopf.
Wütend reiße ich die Tür auf und will ihn gerade anfahren, als er mir eine Flasche Whiskey entgegen hält.
„Wir hatten einen schlechten Start und das würde ich gerne ändern.“ Er schiebt sich einfach an mir vorbei und marschiert in meine Wohnung. Spinnt der Typ? Mit verschränkten Armen bleibe ich neben der Wohnungstür stehen und sehe ihn abwartend an.
„Komm doch rein, Tom“, sage ich, als er sich nicht beirren lässt und neugierig in meinem Wohnzimmer umsieht.
„Oh, du kannst die Tür schließen“, sagt er selbstgefällig. „Keine Vorstrafen, keine Perversionen und auch keine Stalkertendenzen.“ Fast schon stolz zeigt er auf sich. Nach diesem Auftritt bin ich mir über den letzten Punkt nicht so sicher, dennoch schließe ich die Tür.
Tom hat tatsächlich die Frechheit überrascht auszusehen, als ich zwei Whiskeygläser aus meinem Wohnzimmerschrank hole und sie auf den Couchtisch stelle.
„Was?“, frage ich. „Glaubst du, Mädchen wie ich trinken nur klebrig-süße Liköre und Prosecco?“
Tom schüttelt den Kopf, doch ich bin mir nicht ganz sicher, ob es eine Antwort auf meine Frage ist, oder er nur versucht, seine Verwunderung zu überspielen.
Ich setze mich auf die Couch und Tom lässt sich neben mich fallen.
„Da ist auch noch Bier im Kühlschrank. Heineken, um genau zu sein.“
Tom setzt die Whiskeyflasche ab, die er gerade aufdrehen wollte.
„Willst du mich heiraten, Maja?“ Er sieht mich todernst an, doch das Lachen erreicht schon seine Augen.
Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um ihm mitzuteilen, dass ich das schmutzige Höschen wieder ausgezogen habe?
„Gute Voraussetzung, würde ich sagen. Ich bin da ja ein rationaler Mensch. Du hattest meine schmutzige Wäsche schon in der Hand. Schlimmer kann es eigentlich kaum noch kommen.“
Tom lacht. Er hat ein anziehendes Lachen, das auch bei mir automatisch die Mundwinkel nach oben zieht.
„Du gefällst mir, Maja.“ Er schüttet mir zwei Fingerbreit von einer nicht ganz billig aussehenden Flasche Bourbon ein.
„Und warum hast du mich dann vorhin so angeblafft?“, frage ich.
Da muss er doch erst mal nach den richtigen Worten suchen.
„Also, ich …“ Sein gefülltes Glas nimmt er vom Tisch und kippt es in einem Zug runter, als müsste er sich für diese Antwort Mut antrinken.
„Also, was?“ Für meine Geduld bin ich nicht unbedingt bekannt.
„Okay.“ Er holt einmal tief Luft. „Erst gehst du vor mir auf die Knie, um deine Höschen einzusammeln und dann mache ich den Fehler, mich umzudrehen, während du mit rausgestrecktem Po deine Waschmaschine einräumst. Selbst wenn ich gewollt hätte, ich hätte gar nicht aufstehen können, um die Zange zu holen. Zur absoluten Krönung meiner Misere bleibst du auch noch beharrlich neben mir stehen und fragst mich, ob du mir helfen kannst. Mein Schwanz war so hart, es war verdammt schmerzhaft in dieser Position.“
Jetzt kippe auch ich meinen Whiskey mit zwei großen Schlucken runter.
„Interessante Vorstellung und nachvollziehbare Reaktion“, bringe ich raus, obwohl der Alkohol in meiner Kehle brennt. „Bist du immer so direkt?“
„Nicht immer. Nur bei Frauen, die mir so offen sagen, dass sie kein Höschen tragen.“
„Tue ich schon wieder nicht.“ Manchmal kann ich einfach meine Klappe nicht halten.
Tom lässt sich rückwärts auf die Liegefläche der Couch fallen und legt sich die Hände übers Gesicht.
„Maja“, stöhnt er und reibt sich übers Gesicht. Hatte ich erwähnt, dass er immer noch kein Shirt trägt? Und mir jetzt einen wunderbaren Haarflaum vom Bauchnabel bis in den Bund seiner Hose entblößt.
„Ich kann mir nicht helfen.“ Seine Reaktion alleine ist es wert.
Tom setzt sich auf, rückt aber ein Stück von mir ab.
„Kannst du nicht?“ Ein anzügliches Grinsen umspielt seine Lippen.
„Kann ich nicht.“
Ich lasse mir ein weiteres Glas von ihm befüllen.
„Trink das aus, Maja. Und dann öffne deine Schenkel für mich. Ich will sehen, womit du mir schon den ganzen Abend den Mund wässrig machst.“
Mir war nicht bewusst, dass unsere Unterhaltung noch versautere Züge annehmen und sogar in ein paar Handlungen umschlagen könnte. Doch in dieser heißen Nacht und nach so stressigen Wochen habe ich nicht mehr die Energie, mir um die Folgen Gedanken zu machen.
Mit dem Glas in der Hand lehne ich mich zurück und winkele ein Knie an. Zu wenig, um mich zu
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