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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bill gepackt.
    Mich belehrte ein rascher Blick zur Seite, wie schlecht es dem Reporter ging. Er hing in seinem Sitz, knöcherne Finger umklammerten seine Kehle, und sie preßten meinen Freund gegen das Rückenteil des Beifahrersitzes.
    Der Reporter hatte den Mund weit aufgerissen. Er schnappte nach Luft, doch es gelang ihm nicht mehr, den Sauerstoff in die Lungen zu ziehen, der violette Knochenmann war zu stark.
    Sagte ich violett?
    Nein, nicht mehr. Er hatte sich verändert. Von einem Augenblick zum anderen wurde das Skelett pechschwarz, und eine ebenfalls schwarze Wolke breitete sich innerhalb des Wagens aus, die auch mir den Atem raubte.
    Für wenige Sekunden sah ich die Straße noch klar und deutlich vor mir. Eine lange graue Spur, die in die Unendlichkeit zu führen schien, wobei ich das Gefühl hatte, mitsamt dem Wagen im nächsten Moment abzuheben. Ein Tunnel öffnete sich vor uns.
    Unheimlich, gewaltig, unendlich…
    Und wir stießen hinein!
    Dann merkte ich nichts mehr…
    ***
    Stimmen!
    Fremde Stimmen. Sie drangen an meine Ohren, als läge zwischen ihnen und mir die Entfernung einer halben Ewigkeit. Ich wollte mich bemerkbar machen, etwas sagen, mich erklären, dazu kam es nicht. Ich konnte mich nicht rühren.
    Hatte ich die Augen geöffnet? Ich wußte es nicht, mein Gehirn fühlte sich so leer an, es gab keine Befehle mehr weiter, und so blieb mir nichts anderes übrig, als still liegenzubleiben und mich in mein Schicksal zu ergeben.
    »Kreislauf?«
    »Instabil, Doc!«
    Da sprach wieder jemand. Ja, deutlich vernahm ich die Worte. Und wer so redete, der hatte etwas mit dem Krankenhaus zu tun. Lag ich dort?
    Aber mir tat nichts weh. Kein Knochen, keine Stelle am Körper, alles war völlig normal, nur eben die gefährliche Paralyse, die mich überfallen hatte.
    Im nächsten Augenblick kam mir ein schrecklicher Gedanke. Etwas Furchtbares, was Menschen geschehen konnte und wovor die Menschheit vielleicht so lange Angst hatte, wie sie bestand. Scheintot!
    Ja, dieser Begriff zuckte in meinem Kopf auf. Ich konnte unter Umständen scheintot sein. Und das bereitete mir ungemeine Angst, so daß mein Herz eigentlich hätte schlagen müssen.
    Dies geschah nicht.
    Mein Herz blieb ruhig, zu ruhig für meinen Geschmack. Sollte es vielleicht überhaupt nicht mehr schlagen. Waren die Funktionen meiner Organe auf ein Minimum reduziert?
    »Das Herz wird schwächer!«
    Wieder diese Stimme, und eine andere antwortete, wobei ich das Wort Massage zu verstehen glaubte.
    Aber was wollten sie massieren? Ich war doch nicht tot. Ich lebte und würde weiterleben. Die Leute um mich herum mußten sich einfach irren, etwas anderes konnte ich mir nicht vorstellen, denn sie behandelten mich hier wie einen Toten.
    Irgend jemand tastete über meinen Körper. Ich fühlte Finger auf nackter Haut, sie mußten mir das Hemd aufgeknöpft haben, und dann vernahm ich abermals die Stimme.
    »Herzstillstand!«
    Nein, nur das nicht. Ich wußte sehr genau, was es bedeutete. Das war der Tod, das endgültige Aus, die ewige Dunkelheit - oder? »Auch bei mir Exitus!«
    Da war noch jemand, und der mußte einen anderen meinen, nicht mich, ich konnte ja nicht zweimal sterben.
    Was machten die nur? Einfach lächerlich. Aber lachen konnte ich nicht. Höchstens lautlos und im Innern, da jedoch hörte mich niemand, und es würde mich auch niemand hören, soviel stand fest. Mein Gott, was sollte ich da nur machen?
    Hätte ich nur schreien können, aber etwas verklebte mir buchstäblich den Mund. Da war eine andere Kraft, eine wesentlich stärkere, sie war mir über, ich kam gegen sie nicht an, denn sie hielt mich in ihren Klauen. Noch etwas anderes spürte ich.
    Ein seltsames Gefühl. Auf einmal war alles leicht, ich hätte jubeln können, singen, dann kam der Schmerz.
    Urplötzlich überfiel er mich. Ich hatte das Gefühl, mein Körper würde in unzählige Teile zerrissen, denn der Schmerz war überall. Von den Zehen her bis zu den Haarspitzen, und ich konnte gegen ihn nichts unternehmen. Er fraß mich, steigerte sich noch, wobei im nächsten Moment die Umgebung explodierte…
    ***
    »Hat John eigentlich schon angerufen?« fragte Glenda Perkins und streckte ihren Kopf aus dem Vorzimmer in das Büro, das sich Suko mit dem Geisterjäger teilte.
    Der Chinese schüttelte den Kopf. »Nicht daß ich wüßte. John und Bill sind doch an die Küste gefahren, um sich das komische Skelett anzusehen, wie mir Sir James sagte. Aber warum fragst du? Hast du Sehnsucht?« Suko

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