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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verkehr.
    Es war eine Qual, sich durch den morgendlichen Verkehr zu wühlen. Da konnte ich Suko schon verstehen, daß er lieber mit seiner Harley fuhr, als sich auf ein Automobil zu verlassen. Ich war leider gezwungen, mich hinter das Steuer zu setzen.
    Staus und Ampelstopps zwangen mich, anzuhalten. Immer wenn ich stand, warf ich einen Blick in die Zeitung. Die Meldungen kannte man auswendig, der traurige Falkland-Krieg war beendet. England atmete auf und schrie seine Freude hinaus, weil Lady Di einen Thronfolger geboren hatte. Jetzt war auch der Name bekannt geworden. William sollte der Kleine heißen. Da würden die Klatschzeitungen für Wochen wieder etwas zu schreiben haben. Mich interessierte das alles nicht, ich hatte andere Sorgen, das Skelett, zum Beispiel, von dem mein Freund Bill Conolly gesprochen hatte. Irgend etwas mußte damit sein, ich wußte es selbst nicht, aber wenn Bill so ernst sprach, da hatte er noch einen Trumpf in der Hinterhand.
    Stop and Go!
    So ging es weiter. Und das quer durch London.
    Erst jenseits der Themse wurde es etwas besser. Da verschwand auch ein Teil des Benzingestanks, ich könnte ein Fenster öffnen und die etwas frischere Luft hereinlassen, die vom Fluß her wehte. Nichts dauert eine Ewigkeit, und auch ich erreichte irgendwann mein Ziel.
    Das Tor zum Grundstück der Conollys stand offen. Ihr Haus selbst lag auf einem flachen Hügel, war ein Bungalow und überhaupt nicht protzig oder auf Schau gebaut.
    Ich lenkte den Bentley bis dicht an das Haus und stellte ihn vor der großen Garage auf einem kleinen Parkplatz für Gäste ab. Als ich ausstieg, stand der Reporter schon an der Tür und winkte. Die andere Hand hatte er auf den Kopf seines kleinen Sohnes Johnny gelegt.
    »Onkel John, Onkel John!« rief der Kleine. »Bleibst du jetzt länger bei uns?«
    Er lief mir entgegen, ich bückte mich und fing ihn auf. »Nein, mein Liebling. Dein Daddy und ich müssen wegfahren.«
    »Immer fahrt ihr los.«
    »Das ist leider so, aber wir müssen auch arbeiten.«
    »Und Mummy?«
    »Die bleibt hier.«
    »Nadine auch?«
    »Natürlich, die auch.«
    Ich hatte die Antwort kaum formuliert, als Nadine kam. Sie war eine Wölfin, aber in dem braunroten Körper lebte der Geist einer Filmschauspielerin, eben der Nadine Bergers. Sie hatte nach vielen Irrläufen den Weg zu uns gefunden und bei den Conollys eine zweite Heimat bekommen. Immer wenn ich sie sah, gab es mir einen Stich, denn irgendwie fühlte ich mich schuldig an ihrem Tod. Ich wußte, daß es Unsinn war, so zu denken, aber machen Sie mal was dagegen. Die Wölfin schaute mich aus Augen an, wie sie auch Nadine Berger gehabt hatte. Sie rieb ihren Kopf an meinem Bein, so daß ich in die Hocke ging und sie streichelte. Fünf Finger vergrub ich in ihrem herrlichen Fell, und die Wölfin stieß Laute aus, die sich wie bei einer zufriedenen Katze anhörten.
    Bill Conolly wollte zwar nicht drängen, aber ich sah ihm an, daß er es eilig hatte und stand deshalb auf. »Okay, Partner, keine Panik, wir sind schon unterwegs.«
    »Möchtest du frühstücken?« hörte ich Sheilas Stimme aus dem Haus.
    »Ich habe noch Kaffee da.«
    Bill setzte zum Sprechen an. »John, ich…«
    »Dein Mann hat etwas dagegen!« rief ich zurück.
    »Der soll sich unterstehen.«
    Mit Nadine zusammen betrat ich das Haus. Sheila hatte bereits ein Gedeck aufgestellt. Sie lächelte, als sie mich sah. Ich begrüßte sie mit einem freundschaftlichen Kuß auf die Wange und nahm am Tisch Platz. Der Reporter setzte sich mir gegenüber, während seine blondhaarige Frau das benutzte Geschirr in die Spülmaschine stellte.
    Zwei knusprige Brötchen und eine Toastscheibe hatte man mir gelassen. Das reichte. Wurst, Käse und Marmelade waren ebenfalls vorhanden, so daß mein Appetit noch größer wurde.
    »Ich kann dir auch noch etwas nachbringen«, sagte Sheila.
    »Um Himmels willen, dann springt dein Mann aus dem Fenster.«
    Sheila warf Bill einen vorwurfsvollen Blick zu, »Laß John doch essen«, sagte sie.
    »Mach ich ja.«
    »Aber wie.«
    »Streitet euch nicht, sagt mir lieber, wie es kommt, daß ich heute die Ehre habe, bei euch essen zu dürfen.«
    »Es geht um das Skelett.«
    Ich biß in ein Brötchen und nickte mit vollem Mund. »Das sagtest du bereits am Telefon, aber was ist so Besonders an dem Knochenmann, daß sogar Sir James sein Einverständnis gegeben hat?«
    »Es ist kein normales Skelett.«
    »Sondern?«
    »Ein violettes.«
    Ich schluckte erst mal meinen Mund leer. Das war in

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