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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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laut ich konnte, hatte ich die Sätze wiederholt, die der Seher mir eingegeben hatte und mich dabei voll auf das Kreuz in meiner rechten Hand konzentriert.
    Das Unfaßbare geschah.
    Ich erlebte, wie sich die Magie des Kruzifixes wie in einer Linse sammelte und sie dann mit zerstörerischer Wucht verließ, wobei sie in die dunkle Wolke drang, die sie mit vernichtenden Blitzen restlos zerschmetterte.
    Ich schwebte im wahrsten Sinne des Wortes über den Dingen, war nur Zuschauer, ließ das Kreuz für mich arbeiten und vertraute voll und ganz auf seine Magie.
    Die Lichtaura wurde zu einer gewaltigen detonierenden Sonne, die eine so gleißende Helligkeit ausstrahlte, daß um mich herum eine Aura aus Licht und damit realer Weißer Magie entstand, die unheimliche Kräfte besaß und mich hinwegschleuderte in unbekannte Tiefen einer anderen, fernen Dimension…
    ***
    Auch Suko wurde überrascht.
    Er wußte nicht einmal, wie lange er vor der Steinplatte gekniet und beobachtet hatte, er konnte auch nicht sagen, was er sah, denn sein Wahrnehmungsvermögen war irgendwie weggetreten und in weite Fernen verschwunden.
    Aber er hörte das Knirschen.
    Dieses Geräusch war wie ein Alarmruf, der den Chinesen erreichte und ihn aus seiner Trance riß. Sein Erinnerungsvermögen war sofort wieder da, und er sah mit Entsetzen, daß die Platte vor ihm auseinanderfliegen und ihm gefährlich werden würde.
    So schnell wie möglich mußte er weg.
    Suko wußte kaum zu sagen, wie er die Höhle wieder verlassen hatte. Als er sich jedoch durch den Spalt quetschte und den Gang erreichte, da hörte er hinter sich das hohle Pfeifen und ein dumpfes Brausen. Begleitgeräusche, die die Vernichtung der Schwarzen Magie mit sich brachte.
    Der Chinese eilte durch die Höhle. Er fand sofort den Ausstieg und konnte sich retten.
    Erst als er die frische Meerluft einatmete, war er beruhigt. Aus der Tiefe der Erde hörte er nichts mehr.
    Die Höhle schwieg…
    ***
    Die Unterlage war weich, aber trotzdem hatte ich kein gutes Gefühl, als ich die Augen aufschlug.
    Eine weiße Decke, dicht darunter ein Kranz von Halogenscheinwerfern. Gekachelte Wände, steril.
    Ein Operationszimmer!
    Verdammt, warum lag ich hier? Ich richtete mich auf, spürte Schmerzen an den Armen und stellte fest, daß Bill neben mir auf einer zweiten Trage lag.
    Aber wieso?
    Da wurde die Tür geöffnet. Eine Krankenschwester betrat den Raum, sah mich, stieß einen gellenden Schrei aus und wurde ohnmächtig. Den Grund erfuhren Bill und ich wenig später, als sich das Ärzteteam um uns versammelt hatte. Wir wurden bestaunt wie Marsmenschen, vor allen Dingen sah man sich unsere Wunden an, die es vor dem Verschwinden nicht gegeben hatte.
    »Wo waren Sie?« hörten wir immer wieder die Frage.
    Sie bekamen die gleiche Antwort von uns. »Vielleicht im Jenseits, meine Herren. Zudem möchte ich Ihnen eins noch sagen. Auf keinen Fall werden Sie über diese Vorgänge ein Wort verlauten lassen. Ist das klar?«
    Sie nickten. Irgendwie erfuhr auch Suko, daß wir wieder auf dem Damm waren. Im Krankenhaus trafen wir zusammen und tauschten unsere Erfahrungen aus. Wir suchten nach einer Erklärung und kamen schließlich zu der Überzeugung, daß uns allein meine Gegenbeschwörung gerettet hatte.
    »Aber was ist der Dunkle Gral?« fragte Bill.
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. Allerdings rechne ich damit, daß ich ihm irgendwann noch einmal begegne. Zudem muß er unheimliche Fähigkeiten besitzen, er manipuliert Zeiten und Ereignisse. Ich jedenfalls habe als kleiner Junge meinen Großvater nicht aus dem Grab steigen sehen.«
    »Du kannst ja mal nachschauen«, meinte Suko.
    »Aber jetzt nicht«, sagte Bill und grinste breit, wobei er noch über sein verbranntes Haar strich. »Wir sind der Hölle entkommen, haben das Feuer erlebt und müssen es erst einmal löschen.« Seine Augen begannen zu glänzen. »Leute, bringt Bier!« rief er, »ich will mich endlich wieder baden…«
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 222 »Schlucht der stummen Götter«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 216 »Der Ripper kehrt zurück«
    [3] Siehe John Sinclair Nr. 192 »Hotel zur dritten Hölle«
    [4] Siehe John Sinclair Nr. 222 »Schlucht der stummen Götter«

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