In Einer Zaertlichen Winternacht
aufgelöst, und Ted sah so erschöpft aus, wie sie ihn noch nie gesehen
hatte. Meg warf ihm einen mitfühlenden Blick zu und fuhr los.
Als
sie vor der Schule hielt, wischte Carly sich die Tränen ab und marschierte ins
Gebäude, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Im
Krankenhaus in Flagstaff erwartete Eve sie bereits. »Überlass Ted mir«, sagte
sie zu Meg, während eine Schwester ihm in einen Rollstuhl half. »Du gehst nach
oben zu deiner Schwester und deinem neuen Neffen. Zimmer 502.«
Meg
zögerte. Dann – zu ihrem eigenen Erstaunen – beugte sie sich zu Ted
hinab und küsste ihn auf den Kopf, bevor sie zum Fahrstuhl eilte.
Sierra
strahlte. Ihr Zimmer war voller Blumen.
»Tante
Meg!«, rief Liam begeistert. »Ich habe einen nagelneuen Bruder. Er heißt Brody
Travis Reid!«
Meg
umarmte den kleinen Jungen. »Und wo ist Brody?«
»Bei
all den anderen Babys natürlich!«
Sie
zerzauste ihm das Haar, bevor sie Sierra einen Kuss auf die Stirn gab. »Glückwunsch,
kleine Schwester.«
»Er
ist so hübsch«, wisperte Sierra.
»Jungs
sind doch nicht hübsch , sondern gut aussehend «, protestierte
Liam. Er zog einen Stuhl an die andere Seite des Betts und stellte sich darauf.
»War ich gut aussehend?«
Sierra
drückte seine kleine Hand. »Das bist du immer noch. Und dein Dad und ich
verlassen uns darauf, dass du Brody ein toller großer Bruder bist.«
Liam
sah Meg an. »Travis will mich adoptieren. Dann heiße ich Liam McKettrick Reid,
und Mom ändert ihren Namen auch.«
Meg
zog unauffällig eine Augenbraue hoch.
»Jemand
muss mit der Tradition brechen«, sagte Sierra. »Eve habe ich es schon erzählt.«
Sierra
war seit Generationen die erste McKettrick, die den Namen ihres Ehemanns
annahm.
»Mom
ist einverstanden?«, fragte Meg.
Ihre
Schwester lächelte. »Gutes Timing ist alles. Wenn du keinen Widerspruch hören
willst, bring vorher ein Baby zur Welt.«
Meg
lachte. »Du bist eine tapfere Frau«, lobte sie, bevor sie ihrem Neffen die Hand
entgegenstreckte. »Wie wär’s, wenn du mir jetzt dein Brüderchen zeigst, Liam
McKettrick Reid?«
Wie
versprochen, kehrte Jesse am Vormittag mit einem Dutzend berittener Cowboys
zurück. Brad war erschöpft, und Olivia schlief in ihre und seine Jacke gehüllt
unter einem Baum. Obwohl Brad vor Sonnenuntergang Feuer gemacht hatte, fror er
erbärmlich und sehnte sich nach einem heißen Kaffee.
Ransom
und seine Stuten schienen zu spüren, dass ihnen von den Menschen keine Gefahr
drohte, denn sie waren nicht davongelaufen. Brad hatte die Nacht hindurch Wache
gehalten, doch die Wölfe blieben verschwunden.
Als
das Hufgetrappel näher kam, wurde Olivia wach. Lächelnd stand sie auf und
klopfte sich Staub und Piniennadeln von der Kleidung.
Jesse,
Keegan und Rance führten den Trupp an. Rance nickte Brad zu, stieg ab, ging zu
dem Hengst und untersuchte dessen Beine.
»Meinst
du, er schafft es bis zur Ranch?«, fragte er Olivia.
Sie
nickte. »Wenn wir uns Zeit lassen.« Sie lächelte den Männern zu. »Danke, dass
ihr gekommen seid.«
Die
meisten Cowboys starrten Ransom an, als könnten sie nicht fassen, dass der
legendäre wilde Mustang wirklich existierte.
Olivia
zog Brads Jacke aus, gab sie ihm zurück und schwang sich so mühelos und
geschmeidig in den Sattel, wie er es niemals schaffen würde.
Er
löschte das Lagerfeuer und reichte ihr die Tierarzttasche nach oben.
Es
würde ein beschwerlicher langer Ritt werden, aber zum Glück war der Himmel
blau.
So
blau wie Megs Augen.
Die
Cowboys trieben Ransom und die Stuten zusammen.
Olivia
ritt neben Brad. »Du siehst kaputt aus«, sagte sie lächelnd.
»Danke,
du baust mich auf.« Vergeblich versuchte er, es sich im Sattel etwas bequemer
zu machen.
Sie
schmunzelte. »Sieh es einfach als Rollenfindung für deinen Film an.«
Brody
zum ersten Mal zu sehen, war für Meg der Höhepunkt des Tages, aber ab da ging
es bergab.
Teds
Untersuchungen fielen wenig ermutigend aus.
Carly
schwänzte die Schule und wurde von Wyatt Terp, dem Ortspolizisten, am Highway
17 eingesammelt. Sie hatte nach Flagstaff trampen wollen.
Mit
quietschenden Reifen hielt Meg vor der Polizeistation.
Carly
saß niedergeschlagen vor Wyatts Schreibtisch. »Ich wollte zu meinem Dad«, sagte
sie kleinlaut.
Meg
zog einen Stuhl heran und setzte sich zu ihr. Wyatt zog sich diskret zurück.
»Du
hättest entführt oder überfahren werden können«, begann Meg behutsam.
»Dad
und ich sind oft per Anhalter gefahren.«
Meg
fiel darauf keine vernünftige
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