Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Einer Zaertlichen Winternacht

In Einer Zaertlichen Winternacht

Titel: In Einer Zaertlichen Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
Nacht.«
    »Ransom
ist in Lebensgefahr!«, platzte sie heraus. »Wir müssen zu ihm. Sofort. Ruf
einen der McKettricks an. Wir brauchen den Hubschrauber!«
    Hatte
sie den Verstand verloren? Brad warf einen Blick auf den Wecker. Es war zwei
Uhr morgens.
    Er
würde seinen Stolz herunterschlucken, Jesse oder Keegan anrufen und sie um
einen Riesengefallen bitten müssen. Meine Schwester hat von einem
sprechenden Pferd geträumt, deshalb brauchen wir euren Hubschrauber, alles
klar!?
    Olivias
Blick war voller Verzweiflung. »Hier ist die Nummer«, sagte sie und drückte ihm
erst einen Zettel und dann das schnurlose Telefon aus der Küche in die Hand.
Bevor er protestieren konnte, eilte sie hinaus. Willie, der am Fußende des Betts
geschlafen hatte, erhob sich, drehte sich einmal um die eigene Achse und legte
sich wieder hin.
    Brad
griff nach der Jeans und zog sie an, während er Jesses Nummer wählte.
    Er
meldete sich nach dem zweiten Läuten. »Ich hoffe, es ist wichtig«, knurrte er
als Erstes mürrisch in den Hörer.
    Brad
klemmte sich den Apparat zwischen Ohr und Schulter, um die Jeans zuzuknöpfen. »Hier
ist Brad O’Ballivan. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, Jesse, aber wir
haben einen Notfall und …« Er zögerte nur kurz. »Ich brauche Hilfe.«
    Keine
Dreiviertelstunde später landete der Firmenhelikopter von McKettrickCo mit
blitzenden Positionsleuchten hinter dem Ranchhaus. Jesse saß im Cockpit.
    »Hallo,
Livie«, begrüßte er Olivia lächelnd, als sie auf den schmalen Notsitz kletterte
und die Kopfhörer aufsetzte.
    Brad
nahm vorn Platz und stellte das Gewehr zwischen die Beine. Ihm graute davor,
Jesse erklären zu müssen, worum es bei diesem nächtlichen Einsatz ging.
    Doch
der verlangte gar keine Erläuterung. »Wohin?«, fragte er nur.
    »Horse
Thief Canyon«, antwortete Olivia.
    Jesse
nickte, warf einen Blick auf Brads Gewehr und ließ den Hubschrauber abheben.
    Fünfzehn
Minuten später schwebten sie hoch über den Bergen und suchten mit dem
Scheinwerfer die Schlucht ab. Sie hatte den Namen Horse Thief Canyon bekommen,
weil Sam O’Ballivan und seine Texas Rangers dort einmal eine Bande von
Pferdedieben gestellt hatten.
    »Da
ist er!«, rief Olivia.
    Brad
beugte sich vor. Im Lichtkegel bäumte Ransom sich auf. Hinter ihm, an der Felswand,
drängten sich seine Stuten, vor ihnen kam ein Dutzend Wölfe immer näher. Sie
schienen Hunger zu haben und konzentrierten sich ganz auf ihre in die Enge
getriebene Beute – sie achteten gar nicht auf den Hubschrauber.
    »Wir
müssen landen! Sofort!«
    Jesse
bediente den Steuerknüppel mit einer Hand, während er ein Gewehr unter dem
Pilotensitz hervorzog. Offenbar hatte auch er die Wölfe gesehen. Er landete den
Hubschrauber auf einem Felsvorsprung, der für Brads Geschmack viel zu schmal
war.
    »Showtime«,
sagte Jesse und schob die Tür auf. »Zieht die Köpfe ein. Der Sog ist noch
ziemlich stark.«
    Brad
nickte, folgte ihm ins Freie und hoffte inständig, dass Olivia an Bord blieb.
    Zwanzig
Meter entfernt, standen sich Ransom und das Wolfsrudel noch immer gegenüber.
Die Stuten wieherten und schnaubten, ihre weit aufgerissenen Augen leuchteten
weiß. Im fahlen Licht des Mondes war es eine unheimliche Szene.
    Brads
Nackenhaare richteten sich auf, als einer der Wölfe ihn ansah. Er spannte den
Hahn und hob das Gewehr. Der Wolf schien kurz zu überlegen, dann drehte er sich
wieder um und machte einen vorsichtigen Schritt auf den erschöpften Hengst zu,
dessen blutige Beine ihn kaum noch trugen.
    Brad
legte an.
    Der
Wolf legte den Kopf in den Nacken und heulte.
    Brad
lief es kalt den Rücken herunter. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Jesse neben
ihm stand und Olivia in ihrer Tierarzttasche wühlte.
    Ransom
taumelte. Jeden Moment konnte er zu Boden gehen. Genau darauf wartete das
Rudel, denn dann wären der Mustang und seine Stuten ihnen ausgeliefert –
es würde ein Blutbad geben.
    Und
dann war es plötzlich vorbei.
    Der
Leitwolf machte kehrt, trottete durch das Rudel, und die anderen schlossen sich
ihm an.
    Brad
ließ das Gewehr sinken. Auch Jesse entspannte sich.
    Livie
ging langsam auf Ransom zu.
    Brad
wollte sie aufhalten, doch Jesse hinderte ihn daran.
    »Lass
sie«, flüsterte Jesse. »Wir dürfen ihn nicht erschrecken.«
    »Ich
bin es, Olivia«, sagte sie zu dem Wildpferd. »Glaub mir, ich bin so schnell
gekommen, wie ich konnte.«
    Als
Ransom sie mit dem Kopf anstieß, hob Brad sein Gewehr, aber Jesse drückte den
Lauf nach

Weitere Kostenlose Bücher