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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Waschbecken meinen Mund auszuspülen.
    „Wo?“, fragte ich immer noch laut gackernd. „Neben mir im Bett?“
    Mein Vampir saß wieder auf seinem Platz und sah mich etwas wütend an, aber seine Mundwinkel kämpften mit einem Grinsen.
    „Verrate ich dir nicht.“
    „Raus damit oder du wirst deines Lebens nicht mehr froh“, warnte ich ihn und gluckste.
    Elias vergrub sein Gesicht wieder in seinen Knien.
    „Hör auf zu lachen. Das ist mir peinlich“, murmelte er zu seinen Beinen.
    „Oh Süßer, das braucht dir doch nicht peinlich zu sein.“ Das s er mir das nicht glaubte, konnte ich ihm nicht verübeln, so wie ich am Lachen war.
    „Danach hat der ganze Scheiß mit dem Sekret angefangen, ich hätte den Blödsinn mal besser gelassen.“
    „Wooohooooo?“
    „Neben DIR!“, schrie er und sah auf. „Bist du nun zufrieden? Ich hatte bis zuletzt gehofft, dass du wach werden und mir …“
    „… zur Hand gehen würdest?“, beendete ich seinen Satz, wofür ich mir einen wütenden Blick einfing.
    „Ich will sofort sterben“, jammerte er und ließ den Kopf hängen.
    „Ich lass dir etwas Ruhe, okay? Ich geh mich anziehen.“
    „Ok ay.“ Er seufzte und ich schloss die Tür hinter mir.
    Auf meinem Weg zum Schrank sah ich, dass der Laptop an war. Elias hatte die Nacht wohl wirklich kein Auge zugetan. Ich drüc kte eine Taste, damit der Bildschirm ansprang. Ein Mailprogramm war geöffnet. Mein Gewissen zog mit meiner Neugierde in den Krieg. Letzteres gewann, also ging ich in die gesendeten Mails.
     
    Von: [email protected]
    Datum: 07/08/07 15:23:34
    An: [email protected]
    Betreff: AW: Küsschen nach Deutschland
     
    Hallo Oma, hallo Opa,
    natürlich habe ich mich schon daran gewöhnt, mehr Deutsch zu sprechen. Am Anfang war es noch etwas ungewohnt, aber ich schaffe das schon. Um euch das zu beweisen, werde ich die gan ze Mail in Deutsch verfassen! Wie es uns geht? Normalerweise würde ich „wie immer“ sagen, aber dann würde ich euch anlügen. Mama hat Schmerzen bekommen und liegt im Wohnzimmer. Papa und Anastasija sind bei ihr. Ich musste leider gehen, da ich mir Sorgen mache und Mama das nicht auch noch gebrauchen konnte. Manchmal wünschte ich mir, die Verbindung zwischen uns würde brechen, sodass ich bei ihr sein könnte – auch wenn ich im Moment sicherlich keine Hilfe wäre. Ob ich mir Sorgen mache wegen der Prophezeiung? Schon, aber nicht so, wie ihr denkt. Ich habe ein Mädchen kennengelernt und sie ist keine Gestaltwandlerin. Es war an unserem ersten Schultag. Die Nervensäge und ich wurden in getrennte Klassen gesteckt. Ich fühlte mich wie ein Häufchen Elend, als ich die Klasse alleine betrat und Platz zwischen all den Menschen nehmen sollte. Ich konnte die Feindseligkeit förmlich greifen, so schwirrte sie durch den Raum. Aber dann waren da plötzlich diese warmen braunen Augen und dieses Lächeln. Du weißt ja, wie ich auf Sonne reagiere und Miriam, so heißt sie übrigens (klingt der Name nicht wahnsinnig schön? Miriam!), redete tapfer auf mich ein, aber ich Idiot habe kein Wort herausgebracht. Sie wünschte mir mehrmals Gesundheit, aber ich blieb stumm. Oma, Opa, ich kam mir so dumm vor. Immer wieder hab ich zu mir selbst gesagt: SAG WAS, JETZT! Aber es wollte nichts über meine Lippen kommen. Miriam blieb hartnäckig und stellte mir Fragen. Ich wagte einen Blick in ihren Kopf und was ich da fand, ließ mich fast vom Stuhl fallen. Sie fand mich toll! Alle anderen Mitschüler hatten zumindest ein bisschen Angst vor mir, aber Miriam fand mich einfach nur wahnsinnig interessant und aufregend. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und sprach mit ihr. Ihr Lachen ist wie ein Kurzurlaub im Himmel! Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber ihre Nähe macht süchtig. Sie ist so liebevoll, lustig und aufgedreht, doch seit heute Mittag hat sich ihre Meinung von mir ganz plötzlich geändert. Ich habe keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe. Ich würde so gerne mit Papa darüber sprechen, aber der hat andere Sorgen – die sollte ich eigentlich auch haben … Was soll ich nur tun? Was ist, wenn ich bald die Wandlerin treffe und sie gar nicht mehr haben will? Ich werde jetzt mal versuchen, mich irgendwie nützlich zu machen. Vielleicht kann ich wenigstens ein paar Erledigungen machen oder so etwas, denn im Moment sitze ich hier nur vor meinem Handy und traue mich nicht, Miriam anzurufen. Wenn ich doch nur wüsste, was ich ihr getan habe …
    Ich liebe euch,
    Elias
     
    WOW! Ich

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