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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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musste mich abgeschnallt haben.
    „Miriam, deine Augen …“, sagte er ganz erschrocken.
    „Was ist mit ihnen?“, fragte ich und fasste mir ins Gesicht, konnte aber nichts Besonderes fühlen.
    „Du hattest plötzlich große, grüne Augen und du hast so ein katzenartiges Knurren von dir gegeben.“
    „Sie hätte sich fast verwandelt!“, sagte Anastasija in einem Ton, als ob sie einen Horrorfilm im Fernsehen ansagen würde.
    Elias’ Blick durchbohrte mich förmlich.
    „Dreh bitte wieder um , Anastasija. Mir geht’s gut.“
    „Sicher?“, vergewisserte sie sich.
    „Ja klar. Alles in Ordnung.“
    Der Wagen wendete und ich hörte meinen Vampir erleichtert seufzen.
    „Was war der Auslöser?“, fragte Elias verwirrt. „Ich meine … du hast doch hier ganz ruhig gesessen.“
    „Hmmm, ja das ist wirklich komisch“, hörte ich Anastasija vorne vor sich hinflüstern.
    „I … ich …“, stotterte ich und log. „Ich hab keine Ahnung.“ Es waren die Wut und die Eifersucht, die das ausgelöst hatten, aber das wollte ich nicht zugeben. Elias’ Hand berührte mein Gesicht und er sah aus, als ob er nach Worten suchte.
    „ Verrätst du mir, was dein Lieblingstier ist?“, fragte er schließlich.
    „Du willst wissen , in was ich mich verwandele? Was wisst ihr denn über mich?“, hielt ich gegen.
    „Nur das s es ein mächtiges Tier ist“, sagte Elias etwas beschämt. „Aber ich weiß nicht, was an einer Katze mächtig sein soll.“
    „Woher wisst ihr überhaupt, dass ich eine besondere Wandlerin bin?“, fragte ich und sah, wie Anastasija grinsend im Rückspiegel ihren Bruder anblickte.
    „Na los , sag es ihr, Elias“, forderte sie ihn auf, aber er ließ seinen Blick zum Fenster rausschweifen.
    „Später, jetzt ist nicht der ric htige Moment dafür“, antwortete er nach einer langen Pause. „Nicht jetzt und hier.“
    Widerwillig nahm ich es hin. Wir fuhren schweigend weiter, was mich nicht wirklich störte. Es gab so viel, worüber ich nachdenken konnte. Ich wusste nicht mehr, wo Anastasija überall abgebogen war. Die letzte bekannte Ecke, der Breslauer Platz, an dem wir vorbeigekommen waren, lag zwanzig Minuten Autofahrt entfernt.
    Irgendwann hielt sie das Auto an. Es war eine ganz normale Straße mit Wohnhäusern. Wir stiegen aus und ich genoss die frische Luft.
    „Und jetzt?“, fragte ich gespannt.
    „Warte ab“ , sagte die Vampirin mit einem Seufzer und lehnte sich gegen das Auto. Elias stellte sich neben mich und umfasste meine Hand. In der anderen hielt er einen Stadtplan.
    „Komm , wir gehen klingeln“, sagte er zu mir und zog mich zu der Eingangstür des Wohnhauses neben uns.
    „Was wird das hier?“ , flüsterte ich ihm ins Ohr, während er seinen Zeigefinger über die Klingeln kreisen ließ und schließlich eine auswählte.
    „Hier gibt es keine Gegensprechanla gen“, sagte er und ein Summen ertönte. Elias öffnete die Tür und blieb mit mir dahinter stehen. Wir hörten eine Stimme im Flur oben rufen, aber er antwortete ihr nicht.
    Ich starrte meinen Vampir mit einem fragenden Blick an, bekam aber nur seinen Zeigefing er auf den Mund gelegt. Die Tür oben fiel wieder ins Schloss und Elias bewegte sich vorsichtig voran. Er horchte kurz an jeder Tür im Erdgeschoss und zog mich dann in den ersten Stock.
    „Was machst du da? “, fragte ich leise, als er wieder an einer Tür stand. Er legte seine Hand auf seine Brust und machte einen Herzschlag nach. An jeder Tür zeigte er mir mit seinen Fingern eine Zahl und ich verstand, dass er am Herzschlag erkannte, wie viele Menschen sich in der Wohnung befanden. Hinter der dritten Tür im ersten Stock hob er seinen Daumen, es war also nur eine Person zu Hause und er klingelte.
    Eine Frau Mitte vierzig öffnete die Tür. Sie war recht klein und hatte wie ich br ünettes, gelocktes Haar. Ihre Haut sah aus wie altes braunes Leder, sie hatte wohl zu viel unter der Sonnenbank gelegen.
    I ch könnte schwören, ein Zucken bei Elias bemerkt zu haben. Mein Vampir hielt den Stadtplan hoch und begann in einer wohlig warmen Art mit ihr zu reden. Seine Augen schimmerten und funkelten.
    „Entschuldigen Sie bitte die Störung. Wir haben uns verfahren, könnten Sie uns auf dem Stadtplan zeigen , wo wir uns befinden?“
    Er hatte den Satz kaum beendet, da lag die Frau auch schon willenlos in seinen Armen und er drängte sie in die Wohnung rein.
    Ich schloss die Tür hinter uns und Elias legte sie auf den Boden. Er hob einen Arm hoch und legte ihn frei. Sein

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