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In Schinkenbüttel ist der Affe los!

In Schinkenbüttel ist der Affe los!

Titel: In Schinkenbüttel ist der Affe los! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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murmelte er. „Irgendwo muß er doch stecken!“
    Da entdeckte er ihn friedlich schlafend auf dem Kopfkissen des Bettes! Deutlich sah er das braune Fell auf dem weißen Bezug.
    „Gott sei Dank, du Stromer!“ rief er freudig überrascht, trat leise näher, griff dem Tier herzhaft ins Fell, damit es ihm nicht noch im letzten Augenblick entkommen konnte, und zog es mit einem Ruck an seine Brust.
    Da gellte ein wilder Schrei durch das Zimmer, und eine Frau schoß zu Tode erschrocken in die Höhe.
    Es war Wilma Klawitter, die zwar anfangs mit in die Halle heruntergekommen, dann aber bald wieder ins Bett hinaufgegangen war, weil sie nicht an den Einbrecher glaubte. Einbrecher machen keinen Krach, hatte sie gesagt. Der Gast auf Zimmer sieben ist durchgedreht und hat selber das Waschbecken und die Vasen zerschlagen. Ohne eine Spur von Angst war sie bald wieder eingeschlafen. Und jetzt mußte sie erleben, daß es doch einen Einbrecher, ja sogar einen Mörder gab. Soeben hatte er sie an den Haaren aus dem Schlaf gerissen.
    Sie ließ dem ersten Schrei noch drei, vier weitere folgen und verkroch sich dann schutzsuchend unter das Federbett. Markus, so erschrocken er auch über seinen Mißgriff war, nutzte die Gelegenheit, hastete auf den Flur hinaus und lief sofort in ein anderes Zimmer. Schon stürmte der Wirt mit seiner Gaspistole in der Hand wieder die Treppe herauf und in das Zimmer von Wilma Klawitter hinein.
    Markus verhielt sich mucksmäuschenstill.
    Während er so abwartend hinter der Tür stand und sich nicht zu rühren wagte, erkannte er, daß er nicht in einem Gästezimmer, sondern in einem Wirtschaftsraum stand, denn er sah weder ein Bett noch einen Spiegel oder Kleiderschrank, dafür aber eine Spüle, einen Wäschetrockner mit vielen Geschirrtüchern und Regale mit Schüsseln, Tellern und Tassen. An einer Seite befand sich ein schmaler Besenschrank, wie es schien, der bis unter die Decke reichte. Markus tappte darauf zu, um sich darin zu verstecken, denn er mußte ja damit rechnen, daß der Wirt, auf der Suche nach dem frechen Räuber, jeden Augenblick auch in dieses Zimmer stürzte.
    Er zog die Tür des Schrankes auf und blickte hinein, konnte aber, da es sehr dunkel darin war, nichts erkennen. Als er hineingriff, berührten seine Hände zwei straff gespannte Seile. Was mag das sein? dachte er und beugte sich tief in den Schrank hinein. Da war ihm, als striche ein kalter Luftzug um seine Nase.
    In diesem Augenblick wurde es auf dem Flur lebendig. Markus fand keine Zeit mehr, sich genauer mit seinem Versteck vertraut zu machen, er mußte sofort hineinsteigen. Aber was war das? Seine Füße fanden keinen Halt, und er sauste hinab in eine bodenlose Tiefe. Dabei schlug ihm ein Seil ins Gesicht und glitt rasend schnell an ihm vorbei. In seiner Angst griff er zu, klammerte sich mit aller Kraft daran fest und konnte so die Schreckensfahrt abbremsen. Nun hing er in einem dunklen Schacht und wußte nicht, was weiter werden sollte. Zu schreien getraute er sich nicht, zu bewegen auch nicht.
    Wo bin ich? fragte er sich erschrocken. Und wie komme ich hier wieder heraus? Darauf mußte er sehr schnell eine Antwort finden, denn lange konnte er sich so nicht halten. Als er den krampfhaften Griff ein wenig lockerte, rutschte das Seil sofort durch seine Hände, und er mußte nachfassen, damit es ihm die Handflächen nicht noch mehr aufrieb. Irgendwo muß dieser elende Schacht doch zu Ende sein, dachte er. Ich werde versuchen, mich an dem Seil herunterzuhangeln. Er tat es vorsichtig, merkte dabei, daß er sich mit Rücken und Füßen in der engen Röhre abstützen konnte, und gelangte so Handbreit um Handbreit nach unten. Endlos tief schien der Kamin zu sein.
    Schließlich aber fanden seine Füße Widerstand.
    Nicht auf einem steinernen Fußboden, sondern auf Holz war er gelandet, auf einer wackeligen Platte, die knarrte und ächzte, als er sich vorsichtig daraufstellte. Er tastete um sich und stieß dabei eine Tür auf.
    Und nun endlich begriff er, daß er sich in einem handbetriebenen Aufzug befand, mit dem der Koch und seine Gehilfen die Speisen, die sie unten anrichteten, in das obere Stockwerk beförderten.
    Soviel er in der Dunkelheit feststellen konnte, war er nun in der Küche. Jawohl, da war der große Herd, und dort hingen Pfannen und andere Küchengeräte an der Wand. Durch das Fenster zu seiner Rechten müßte er unbemerkt entkommen können. So schnell wie möglich wollte er das Haus verlassen, auch ohne den Affen! Die

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