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In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Goodhind
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Tür. Seine wachen Augen flitzten zu den beiden Autos, die mit flackerndem Blaulicht vor dem Haus standen. Dies war kein Höflichkeitsbesuch, die Polizei wollte ihm wohl keine Ratschläge zur Sicherheit seines Hauses geben oder wegen eines nicht bezahlten Strafzettels wegen Falschparken nachfragen.
    Er war von Natur aus sehr auf Sicherheit bedacht und hatte die Kette vorgelegt. Jetzt fragte er seinen Besucher durch den zehn Zentimeter breiten Spalt, was er wolle.
    Doherty zeigte ihm seinen Dienstausweis und sagte sein Sprüchlein: »Justin Francis Macrottie. Ich habe einen Haftbefehl für Sie. Sie werden beschuldigt, Ihre Ehefrau, LadyCarlotta Chalmers-Macrottie und eine gewisse Miss Karen Pinker umgebracht zu haben.«
    Die Tür wurde ihm vor der Nase zugeschlagen.
    »Zur Hintertür«, rief Doherty. »Ihr beiden bleibt hier.«
    Polizisten rannten in alle Richtungen.
    Doherty fluchte vor sich hin. Die Tür war zugeschlagen worden, ehe er den Kerl auch nur über seine Rechte hatte belehren können.
    Er erinnerte sich an das Seitentor, durch das er bei seinem letzten Besuch in den Garten gegangen war, und bog rechts ab.
    Zwei seiner Beamten drückten bereits gegen das grüne Tor. Die alte Farbe rieselte wie Schnee auf ihre Kleidung»Abgeschlossen, Chef.«
    »Trotzdem aufmachen!«
    Der Befehl war mit scharfer Stimme gesprochen worden. Sie wussten, wie er gemeint war.
    Muskulöse Schultern rammten gegen das Tor und ließen noch mehr alte Farbe rieseln.
    »Sucht euch irgendein Werkzeug! Klettert drüber! Macht was, verdammt noch mal!«
    Einer der jungen Beamten begann, auf einer Seite des Tors über das brüchig aussehende Spalier und die wuchernde Glyzinie hinaufzuklettern.
    Keine Spur von Honey oder ihrem Auto. Vielleicht hatte sie es sich noch einmal überlegt und wollte doch Macrottie nicht allein entgegentreten. Es stand nur ein Auto da geparkt, und das war nicht ihres.
    Inzwischen waren sie bei dem Tor wieder ganz am Anfang. Das Spalier war unter dem Gewicht des jungen Beamten zerbrochen. Er war herabgestürzt und hatte sich furchtbar über den Zustand seines Mantels beklagt. Es war ein schöner Mantel, blaues Wildleder mit lederüberzogenen Knöpfen. Doherty hatte ihn sehr bewundert.
    »Vielleicht liegt irgendwo ein Schlüssel«, meinte ein Schlaumeier. »Ihr wisst schon, unter einem Blumentopf.Das machen die Leute so; auch ganz vornehme Leute machen das.«
     
    Die Wolken am Himmel hatten Gesichter. Manche lächelten und manche schauten finster. Es war immer noch besser, Wolken anzustarren, als über die Leiche nachzudenken, auf der sie lag. Positiv betrachtet, konnte sie sicher sein, dass es nicht Smudger war, denn der Leichnam war kalt. Das war sehr beruhigend, denn gute Chefköche sind schwer zu finden, und wen scherte es, dass er manchmal ein bisschen zickig war. Alle Chefköche waren so. Das gehörte dazu.
    Wer war also der Mann, auf dem sie hier lag?
    Es drehte sich ihr immer noch alles im Kopf, so sehr sie sich auch bemühte, die Bewegung zum Stillstand zu bringen. Hätte sie nur nicht solchen Hunger gehabt! Falls sie je hier herauskam, würde sie nie wieder ohne Frühstück aus dem Haus gehen. Hieß es nicht, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit war, die man auf keinen Fall auslassen durfte?
    Aber erst einmal musste sie hier raus. Ihre Willenskraft kehrte allmählich zurück, wenn auch nur sehr zögerlich. Vor ihren Augen schlug die Welt immer noch Räder.
    Langsam erholte sie sich. In zwanzig, dreißig Minuten würde sie sich viel besser fühlen. Es sei denn, Macrottie kam zurück und arbeitete weiter daran, sie bei lebendigem Leibe zu begraben.
    Gerade als sie eine besonders hübsche Wolke bewunderte, die so ähnlich aussah wie die Kuhle, die Doherty im Kopfkissen hinterließ, fiel ein Schatten auf sie. Macrottie war wieder da, und er hatte eine Schaufel in der Hand.
    »Tut mir leid. Bin in Eile.«
    Eine Schaufel voll Erde nach der anderen flog auf sie herunter. Sie spuckte den Dreck aus, zwinkerte ihn aus den Augen. Er arbeitete wie besessen, schien finster entschlossen, sie so schnell wie möglich einzubuddeln.
    Plötzlich hörte sie eine Stimme.
    »He, Kumpel. Ich suche Jack. Ist der hier?«
    Es musste Smudger sein.
    Sie sah, wie sich die Silhouette der Schaufel vor dem Himmel abzeichnete. Macrottie wollte Smudger einen Hieb versetzen, aber der wusste sich zu wehren.
    Die Schaufel flog zur Seite. Mit Smudger war nicht zu spaßen. Der meinte es ernst. Er hatte auch große Fäuste und konnte

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