Individuum und Massenschicksal
Realität genauer erkunden könnt, sondern ihr habt auch sozusagen von Grund auf angefangen, um das Material zu erhalten, zu lernen, ihm zu vertrauen und es dann auf euer eigenes Leben anzuwenden
- auch wenn »die Fakten noch nicht alle eingebracht« waren. Nie stand euch all das Material geschlossen zur Verfügung wie jetzt und jederzeit euren Lesern. Also sag Ruburt, er soll sich selbst nicht so streng beurteilen, und er soll bei alledem nicht ganz seinen Sinn für das Spielerische vergessen...
(Aus der regulären Sitzung vom 3. September 1979:) Alles schöpferische Tun ist im Grunde voller Freude. Es ist Spiel im höchsten Sinne dieses Wortes, immer lebendig und voller Bewegung.
Die Sitzungen und unser Werk können dazu beitragen, eine im geistigen Sinne ganz neue Generation von Menschen hervorzubringen. Ideen verändern die Chromosomen; die Sitzungen aber und Ruburts Bücher und so weiter müssen zunächst und vor allen Dingen Ausdruck der Schaffensfreude sein - Gesten spontanen Ausdrucks, die mühelos neue Ordnungen bilden... Du malst, weil du gerne malst, und vergißt zu Recht, daß ein Künstler sich so oder anders zu verhalten habe. Laß Ruburt vergessen, daß ein Schriftsteller oder ein Medium sich so oder anders zu verhalten habe. Ruburts Spontaneität läßt all seine kreativen Fähigkeiten hervorbrechen. Es wäre Vermessenheit zu versuchen, einer solchen spontanen Kreativität Disziplin oder eine sekundäre Ordnung aufzuerlegen. Kreativität bringt ganz von selbst eine natürliche Ordnung hervor, wie sie vollkommener gar nicht sein könnte.
(In diesen beiden Auszügen sind inspirierende Gedanken enthalten, besonders was Seths Ansichten über Werterfüllung betrifft und über die Freude und Spontaneität, die allem schöpferischen Tun innewohnen.
Während ich dieses Material tippte, kamen mir einige Notizen in den Sinn, die ich eines Tages niedergeschrieben hatte und mit denen in Gedanken spielte:
»Es gibt heute tatsächlich nichts in der Welt, das sich mit den Sitzungen vergleichen ließe. Erst gestern abend kam, während ich noch darüber nachdenke, wie ich ›Individuum und Massenschicksal« für die Leserschaft zusammenstellen soll, Seth mit neuem Material durch, das, wie er sagte, Teil eines anderen Buches sein wird. Ich solle mir immer wieder klarmachen, daß jede Sitzung, die Jane und ich abhalten, ein einmaliges Vorkommnis in der Welt sei.
Diese Behauptung ist natürlich bei weitem nicht so anmaßend, wie sie zunächst klingt, denn jede Handlung, die irgendein Mensch irgendwo setzt, ist ebenfalls einmalig in der Welt. Doch will ich darüber hinaus sagen, daß die Sitzungen wirklich etwas ganz Ursprüngliches und Bedeutendes sind dank ihrer Inhalte, die der Menschheit neue schöpferische Einsichten und Hoffnungen vermitteln, die man anderswo meist vergeblich suchen würde. In diesem Sinne ist die Sache mit Seth eine beachtliche Leistung Janes. Ich glaube wirklich, daß ein vertieftes Studium des Seth-Materials unerhört zu unserem Selbstverständnis beitragen würde...«
Nun aber zu diesem Buch: Seine Thematik reicht weit zurück. Sie klingt schon in den »Gesprächen mit Seth« an und wird auch in der »
Natur der persönlichen Realität« bruchstückhaft erörtert. Jane und ich glauben deshalb, der Zeitpunkt sei günstig, Seth diesbezüglich Fragen zu stellen. Gerade vor zwei Wochen, in der 800sten Sitzung, hatte er das Diktat der »Natur der Psyche*« abgeschlossen. Die letzten
* Meine Erwähnung der Titel von Janes »alten« Büchern erfolgt nicht in der Absicht, den Leser zu verwirren, sondern um zu zeigen, wie Jane und ich stets an mehreren Buchprojekten gleichzeitig arbeiten. An bloß einem Buch auf einmal zu arbeiten wäre zu einfach: immer, wie es scheint, ist etwas Neues im Gange. Wenn ein Buch oder Manuskript abgeschlossen ist, erscheint ein nächstes fast wie von selbst, und alles bewegt sich miteinander fort bis zur nächsten größeren Veränderung. Dieser vielschichtige Arbeitsprozeß spiegelt einerseits Janes große Begabung als Schriftstellerin und einer Sensitiven wider; andererseits verweist er auf unsere unausgesetzte Arbeit an ihrem Werk und unser Verfahren, dieses Werk in Form handlicher, leicht lesbarer Bücher vorzulegen.
Beachten Sie, daß wir, obwohl Seth das Diktat für den ersten Band der
»›Unknown‹ Reality« vor fast drei Jahren (im Juni 1974) abgeschlossen und ich meine Anmerkungen und Anhänge dafür vor sechs Monaten fertiggestellt hatte, erst jetzt
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