Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
Jôrek, Aragón und Ruben entgegen, als sie das Empire betraten. Es hatte vor einem halben Jahr eröffnet und war in kürzester Zeit zu einem der angesagtesten Clubs der Szene aufgestiegen. Fluoreszierendes Licht zuckte in wilden Schwingungen durch den Raum, passend zum Rhythmus der Bässe. Ihre Augen hinter schwarzen Sonnenbrillen verborgen, traten die Krieger zum Geländer der Aussichtsempore und starrten auf die Tanzfläche hinunter. Alle drei nebeneinander sahen, mit verschränkten Armen vor der Brust und in ihren schwarzen Rollpullis und Cargohosen, aus, wie die letzten Ritter der Apokalypse!
Sämtliche Besucher des Clubs machten einen großen Bogen und bestaunten sie lieber aus sicherer Entfernung. Durch das eingebaute Headset in der Brille hielten alle Krieger während des Einsatzes Funkkontakt. Den schwarzen Q7 hatten sie vorsichtshalber zwei Blocks entfernt geparkt, um nicht allzu viel Aufsehen zu erregen.
Als Shia und Maroush ihnen durchgaben, dass sie ihre Standorte erreicht hatten, begannen sie, getrennt durch den Club zu streifen.
Obwohl der Club nur spärlich erleuchtet war, war die Sicht der drei Vampire ausgezeichnet. Die Augen hinter den Sonnenbrillen verborgen, konnten sie ihre Umgebung ungehindert beobachten, ohne dabei selber beobachtet zu werden. Ruben schlenderte an der Tanzfläche entlang und entdeckte den einen oder anderen Vampir, der sich im Getümmel dem Rhythmus hingab. Er erkannte sie alle am Geruch. Aber es waren keine Kreaturen darunter, soweit er es beobachten konnte. Nur einfache Vampire, die wie die Menschen ihren Samstagabend in einem Club verbrachten.
»Wie geht es dir?« Shia blickte seine Schwester, die im Wagen neben ihm saß, eindringlich an.
»Danke, mir geht es gut. Ich bin froh, wieder bei euch zu sein. Wie geht es dir? Du riechst nach Sex.«
Ein kleines Lächeln wanderte über Shias Mund. »Was bist du, unsere Mutter?«
»Manchmal.«
Lachend schüttelte Shia den Kopf. »Die Frage ist doch, wer hier auf wen aufpasst.«
Maroush trommelte mit seinen Fingern auf das Lenkrad des zweiten Q7. Er stellte das Mikrofon seines Headsets aus und schaute seinen Beifahrer stumm an.
»Was?«, fragte Channing gereizt, als er Maroush fragenden Blick bemerkte.
»Jetzt frage ich dich, mein Freund, was ist da zwischen Sara und dir?«, seine dunkle ruhige Stimme erfüllte den engen Raum des Wagens.
Channing riss wütend sein Headset vom Kopf und warf es auf das Armaturenbrett. »Nichts, wie du sehen kannst. Es ist gar nichts. Wir sind uns noch nicht einmal sympathisch. Also so viel zu euren Legenden. Da musst du wohl etwas falsch gedeutet haben.«
Maroush grinste breit und zeigte zwei Reihen ebenmäßiger strahlend weißer Zähne, die im Dunklen hell aufblitzten.
»Du kannst deinem Schicksal nicht entgehen, mein Freund, egal, was du davon halten magst.«
»Es war doch nur ein Zufall, der mich zu euch gebracht hat.«
»Unterschätze ihn nicht. Der Zufall ist ein mächtiger Verbündeter!«
Entnervt hob Channing seine Schultern. »Es ist ja nicht so, dass ich sie nicht hinreißend finde. Sara ist eine wunderschöne Frau, jeder Mann wäre glücklich, sie an seiner Seite zu haben. Aber du siehst ja, wie sie auf mich reagiert. Ich scheine wohl nicht der Partner ihrer Träume zu sein.«
Maroush klopfte ihm auf die Schulter. »Wie auch, sie weiß es ja nicht.«
Channing schaute ihn überrascht an. »Du meinst, dass es ihr noch niemand gesagt hat?« Maroush schüttelte verneinend den Kopf. »Nein, das ist eine Sache, die sie selbst herausfinden muss.« Channing mochte sich gar nicht den Orkan vorstellen, der über ihn hereinbrach, wenn sie es erfuhr.
Saras Blick ging hinüber zu Shia, der durch die Windschutzscheibe auf die Straße starrte. »Was hat das zu bedeuten?« Ihr spukten immer noch Maroushs letzte Worte im Kopf herum, denen sie gerade über ihr Headset gelauscht hatte. Obwohl Channing seine Kopfhörer abgenommen hatte, hatte er jedoch in der Eile vergessen, sein Headset abzuschalten, so dass das ganze Team das Gespräch zwischen Channing und Maroush mitverfolgen konnte.
Lauthals lachend traten die drei Frauen aus dem Club ins Freie und wurden von den Türstehern aufgehalten. »Hey, ihr wollt doch nicht etwa schon nach Hause?«, rief einer von ihnen der hochgewachsenen Brünetten zu. Er legte lachend seinen Arm um sie. Sie war so groß, dass sie sich mit ihm auf Augenhöhe unterhalten konnte.
»Der Abend fängt doch gerade erst an, Mädels!«, rief der
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