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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die
Conception
lediglich zwei Kanonen mit. Durch diese leichte Bewaffnung wurde die Tonnage gesenkt, so daß sie mehr Fracht aufnehmen konnte.
    Capitan de Anton, der sich nun sicher war, daß seinem Schiff keinerlei Gefahr drohte, spähte erneut durch sein Fernrohr auf das rasch näher kommende Schiff. Es kam ihm überhaupt nicht in den Sinn, seine Besatzung sicherheitshalber in Gefechtsbereitschaft zu versetzen.
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, nicht einmal ein vages Vorgefühl, daß es sich bei dem Schiff, zu dem er hatte beidrehen lassen, um die
Golden Hind
unter dem Befehl von Englands umtriebigem Seeräuber Francis Drake handelte. Dieser stand auf seinem Achterdeck und spähte seelenruhig und kühl wie ein Hai, der einer Blutspur folgt, durch sein Fernrohr zu de Anton.
    »Verdammt aufmerksam von ihm, daß er beidreht und auf uns zuhält«, murmelte Drake, ein kampflustiger Mann mit wachem Blick, dunkelrotem Lockenhaar und einem hellen, sandfarbenen Spitzbart unter einem lang herabhängenden Schnauzer.
    »Das mindeste, was er tun kann, nachdem wir ihm schon seit zwei Wochen hinterherjagen«, erwiderte Thomas Cuttill, der Navigator der
Golden Hind
.
    »Aye, aber diese Prise ist die Jagd wert.«
    Bereits schwer mit Gold- und Silberbarren, einer kleinen Kiste mit Edelsteinen und kostbaren Tuchen beladen, die sie beim Aufbringen zahlreicher spanischer Schiffe erbeutet hatte, nachdem sie als erstes englisches Segelschiff in den Pazifik vorgedrungen war, kämpfte sich die
Golden Hind
, einst
Pelican
genannt, durch die Wogen wie ein Beagle auf der Jagd nach dem Fuchs. Sie war ein solides, gedrungenes Schiff mit einer Gesamtlänge von 31 Metern (102 Fuß) und einer Wasserverdrängung von hundertvierzig Tonnen, das sich ausgezeichnet segeln und leicht steuern ließ. Rumpf und Masten waren alles andere als neu, aber nach einer längeren Überholung in Plymouth war sie für eine Fahrt ausgerüstet worden, die sie in fünfunddreißig Monaten über 55000 Kilometer (34000 Meilen) rund um die Welt führen sollte – eines der größten Seeabenteuer aller Zeiten.
    »Möchtet Ihr ihren Kurs kreuzen und die spanischen Hunde unter Feuer nehmen?« erkundigte sich Cuttill.
    Drake senkte sein langes Fernrohr, schüttelte den Kopf und grinste breit. »Weitaus höflicher wäre es, die Segel zu reffen und sie zu grüßen, wie es sich für echte Gentlemen gehört.«Verständnislos starrte Cuttill seinen verwegenen Befehlshaber an. »Aber angenommen, sie haben beigedreht, um sich zum Kampf zu stellen?«
    »Verdammt unwahrscheinlich, daß ihr Kapitän eine Ahnung hat, wer wir sind.«
    »Sie ist doppelt so groß wie wir«, beharrte Cuttill.
    »Laut den Seeleuten, die wir in Callao de Lima gefangennahmen, führt sie nur zwei Kanonen mit. Die
Hind ist
mit achtzehn bestückt.«
    »Spanier!« versetzte Cuttill. »Die lügen noch mehr als die Iren.«
    Drake deutete zu dem Schiff, das sich ihnen arglos näherte.
    »Spanische Schiffskapitäne fliehen eher, als daß sie kämpfen«, erinnerte er seinen reizbaren Untergebenen.
    »Warum halten wir uns dann nicht weiter entfernt und nehmen sie unter Beschuß, bis sie die Flagge streicht?«
    »Wäre unklug, unsere Kanonen abzufeuern und zu riskieren, daß sie mit der ganzen Beute sinkt.« Drake klopfte Cuttill auf die Schulter. »Macht Euch keine Sorgen, Thomas. Wenn meine List gelingt, können wir unser Pulver sparen und uns auf unsere kräftigen Engländer verlassen, die geradezu auf ein gutes Gefecht brennen.«
    Cuttill nickte verstehend. »Dann wollt Ihr also längsseits gehen und sie entern?«
    Drake nickte. »Wir werden auf ihrem Deck sein, bevor ihre Mannschaft auch nur eine einzige Muskete laden kann. Sie wissen es noch nicht, aber sie segeln geradewegs in die Falle.«
    Kurz nach drei Uhr nachmittags drehte die
Nuestra Señora de la, Conception
bei und ging backbords der
Golden Hind
auf Parallelkurs nach Nordwest. Torres stieg über die Leiter zum Bugkastell seines Schiffes hinauf und schrie über das Wasser.
    »Wie heißt Euer Schiff?«
    Numa de Suva, ein portugiesischer Steuermann, den Drake nach dem Aufbringen von dessen Schiff vor der brasilianischen Küste in seine Dienste genommen hatte, erwiderte auf spanisch: »Die
San Pedro de Paula
aus Valparaiso.« So hatte ein Schiff geheißen, das Drake drei Wochen vorher gekapert hatte.
    Abgesehen von ein paar wenigen, wie spanische Seeleute gekleideten Besatzungsmitgliedern, hatte Drake den Großteil seiner Männer unter Deck verborgen und sie

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