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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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tust – es ist einfach nicht gut genug. Frustration klang aus seinen Worten: »Werden wir denn wenigstens an der Prämie beteiligt?«
    O’Hara schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht rechtfertigen, jedenfalls nicht im Augenblick. Und ich bin auch nicht geneigt, es zu versuchen.« Korie lehnte sich in seinem Stuhl zurück und hielt dem Blick der Vizeadmiralin stand. Er wußte, daß er verloren hatte.
    »Sicher werden Sie auch verstehen, daß die LS-1187 unter diesen Umständen ihren Namen nicht behalten kann. Es gibt keine Sternenwolf.«
    Kories Augen verengten sich zu Schlitzen. »Sagen Sie das noch mal?«
    »Ein Schiff muß sich im Feuer bewähren, um einen Namen zu verdienen. Die Vernichtung der Drachenfürst wird der Burke zugeschrieben. Es tut mir leid«, sagte O’Hara. »Wirklich, es tut mir leid.«
    Korie starrte die Vizeadmiralin über den Tisch hinweg an. »Nein, das tut es nicht«, entgegnete er. »Das sagen Sie nur, weil es Ihnen in der Situation angemessen erscheint.«
    Die Vizeadmiralin hob ihre Hände von der Tischfläche, als wollte sie auf diese Weise verdeutlichen, daß sie nicht wünschte, sich weiter über dieses Thema auszulassen. »Ich mache Ihnen keinen Vorwurf, wenn Sie sich betrogen fühlen.«
    »Betrogen?« Korie funkelte O’Hara an. »Das ist ja wohl eine ziemliche Untertreibung. Das Verhalten der Admiralität ist schlicht gesagt widerwärtig.«
    »Überlegen Sie gut, was Sie sagen, Fregattenkapitän…!« unterbrach O’Hara ihn.
    »Ich soll überlegen? Den gleichen Rat könnte ich genausogut Ihnen geben.« Korie beugte sich in seinem Stuhl vor. »Haben Sie überhaupt eine Ahnung, welche Auswirkungen diese Entscheidung auf meine Mannschaft haben wird? Es wird sie vernichten. Es wird schon schwer genug zu ertragen sein, daß die Abschußprämie den Erben der Mannschaft der Burke zugeteilt wird. Meine Leute besitzen ebenfalls Familien, die sie unterstützen müssen. Sie haben fest damit gerechnet, daß sie Geld nach Hause schicken können. Und jetzt nehmen Sie ihnen auch noch den Namen wieder weg! Warum schneiden Sie ihnen nicht einfach das Herz heraus? Es geht viel schneller.«
    »Ich habe ein Empfehlungsschreiben aufsetzen lassen, und es wird Tapferkeitsmedaillen geben…«
    »Nein! Das reicht nicht. Behalten Sie Ihr Schreiben für sich! Und Ihre Medaillen ebenfalls!« Korie erhob sich. »Nein! Ich werde nicht zurückgehen und meiner Mannschaft erzählen, daß sie sich ihre Kriegsfarben schon wieder abschminken müssen. Ich werde ihnen nicht befehlen, die Farbe wieder vom Bug des Schiffes abzuwaschen. Wir werden den Namen behalten.«
    »Wie bitte?«
    »Wir haben ihn verdient. Wir werden ihn behalten. Die Sternenwolf hat morthanisches Blut vergossen. Wir haben den Morthan-Assassinen Esker Cinnabar getötet. Wir waren das. Er hat die Burke zerstört, und wir haben ihn getötet. Es. Was auch immer. Wir haben den Schiffszerstörer zerstört. Wir verlangen unseren Namen und die damit verknüpfte Prämie!«
    In O’Haras Gesicht regte sich kein Muskel. Die Vizeadmiralin antwortete nicht sofort. Sie dachte über die Bedeutung von Kories Worten nach. Schließlich sagte sie: »Ein interessanter Standpunkt. Unter anderen Umständen wäre ich vielleicht sogar bereit, Ihnen in diesem Punkt zuzustimmen. Es wäre gut für die Moral. Aber im Augenblick… Die ganze Angelegenheit ist vollkommen irrelevant. Das Schiff wird sowieso außer Dienst gestellt.« Jetzt war Korie an der Reihe. Zuerst ergaben die Worte der Admiralin überhaupt keinen Sinn für ihn. Sie waren einfach nur irgendwelche Laute. Dann sanken sie in seinen Verstand, und er setzte sich wieder. Langsam sagte er: »Wie bitte?«
    »Die sicherste Möglichkeit für uns ist«, erklärte O’Hara, »die LS-1187 zu zerstören…«
    »Die Sternenwolf«, verbesserte Korie automatisch.
    »Fregattenkapitän Korie, Sie hatten für die Dauer von zweiundsiebzig Stunden einen Morthan-Assassinen an Bord Ihres Raumschiffes. Alles, buchstäblich alles an diesem Schiff steht nun im Verdacht, eine Falle zu sein. Die Anstrengungen, die erforderlich sind, um sicherzustellen, daß das Schiff wieder sauber ist…«
    Korie unterbrach sie erneut: »… gehören bei anderen Schiffen zur Routine.«
    »Andere Schiffe sind andere Schiffe und nicht die LS-1187«, schnappte die Vizeadmiralin zurück. »Wenn wir die Burke so verminen können, daß kein Morthaner die Fallen entdeckt, dann können die Morthaner die LS-1187 genauso präparieren. Wir haben nur drei

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