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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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gehandelt und das morthanische Wolfsrudel direkt zum Seidenstraßenkonvoi geführt habe; daß unser Schiff verflucht sei, ein Jonas, ein Pechvogel, wie er im Buche steht, ein Ort, wo man all die faulen Apfel der gesamten Flotte abladen könne und so weiter. Wollen Sie die gesamte Litanei hören? Das war nur die erste Zeile.« Korie wartete nicht auf die höfliche Verneinung der Vizeadmiralin. Er platzte heraus: »Wissen Sie eigentlich, wie weh das tut? Nicht mir – aber der Mannschaft! Haben Sie eine Ahnung, wie es um die Moral an Bord der Sternenwolf bestellt ist? Haben Sie eine Ahnung, wie schwer meine Leute daran arbeiten, den schlimmen Namen vergessen zu machen, den man unserem Schiff unfairerweise gegeben hat? Sie brauchen dringend eine Anerkennung. Sie können uns nicht weiterhin wie ein Stiefkind behandeln! Die Sternenwolf hat sich ihren Namen verdient! Wir haben die Morthaner bluten lassen! Die Zerstörung der Drachenfürst stellt unseren guten Ruf wieder her. Ich trete hier nicht für mich ein, sondern für meine Mannschaft. Sie hat sich das Recht verdient, stolz zu sein auf das, was sie geleistet hat…«
    Die Vizeadmiralin wiederholte ungerührt ihre Worte: »Mister Korie, die Entscheidung steht fest. Die Burke hat die Drachenfürst zerstört, nicht die LS-1187.«
    »Sie werden sich verdammt anstrengen müssen, um mich davon zu überzeugen. Ich war schließlich dabei!«
    Vizeadmiralin O’Hara seufzte. »Ich werde Ihnen jetzt etwas verraten, Mister Korie. Die Information ist streng geheim. Doppelrot-Beta.«
    »Ich besitze keine so hohe Geheimhaltungsstufe, Ma’am.«
    »Die Information ist dienstlich notwendig. Ich trage die Verantwortung.« Vizeadmiralin O’Hara atmete tief durch und fuhr leise fort: »Die Burke war mit einer Selbstmordmission unterwegs. Wir haben nicht erwartet, daß sie zurückkommen könnte.«
    »Ma’am?«
    »Ein morthanischer Emissär näherte sich uns durch geheime Kanäle und berichtete von einer ›Koalition morthanischer Kriegsfürsten‹, die angeblich willens waren, einen Waffenstillstand auszuhandeln. Wir glaubten nicht daran. Hätten Sie es getan? Ihre Flotte hat uns so übel mitgespielt, daß wir die nächsten fünf Jahre nur noch Überfälle aus dem Hinterhalt durchführen können, bis wir uns wieder von diesem Schlag erholt haben. Warum sollten sie ausgerechnet jetzt den Krieg beenden, wo wir auf der Verliererseite stehen? Wir wußten, daß es eine Falle war. Schon lange, bevor unsere künstlichen Intelligenzen alles durchdacht hatten.«
    »Und Sie haben die Burke dennoch ausgeschickt?«
    »Die Morthaner wollen die ultrazyklischen Fluktuatoren. Und das einzige Schiff in der Nähe, das groß genug gewesen wäre, um die Burke zu entführen, war die Drachenfürst. Die Burke war voller Fallen. Nicht einmal ihr Schiffsgehirn wußte von den Bomben an Bord, geschweige denn, wo sie installiert waren. Niemand wußte etwas. Es war der schwierigste Teil der gesamten Umrüstungsaktion.«
    »Aber ihr Kapitän hat doch sicherlich…«
    »Nicht einmal der Kapitän.«
    »Uff!«
    Korie fühlte sich, als hätte man ihm in den Unterleib getreten. »Sie haben sie losgeschickt, damit sie gefressen werden!«
    »Das ist richtig. Und ich würde diese Entscheidung jederzeit wieder treffen, wenn ich die Gelegenheit hätte, dadurch ein Kriegsschiff der Armageddon-Klasse zu zerstören. Wir haben die morthanische Flotte geschwächt. Und zwar stark genug, um ihr Vorrücken in die Gebiete der Allianz zu verzögern. Für den Preis eines einzigen Schiffes haben wir mindestens eine Milliarde Menschenleben und unschätzbare Produktionskapazitäten gerettet. Was hätten Sie unter diesen Umständen denn für Befehle erteilt?«
    Korie ignorierte die Frage. Sein Interesse konzentrierte sich auf einen anderen Punkt. »Und die Sternenwolf… ?«
    »Die LS-1187 war nur ein Täuschungsmanöver. Niemand hat erwartet, daß Sie überleben würden. Genausowenig wie die Burke. Sie waren am Ort des Geschehens, um die Morthaner zu beschäftigen und abzulenken. Das haben Sie auch getan, und die Mission gelang.«
    »Dann geben Sie also zu, daß wir unseren Anteil an diesem Sieg haben! Wir haben ebenfalls Fallen aufgestellt. Nakahari hat…«
    »Der Assassine hat Ihre Bomben gefunden und entschärft. Ihr Schiffsgehirn hat den gesamten Hergang in einem gesicherten Archiv gespeichert.«
    Korie spürte, wie sich seine Kiefermuskeln verkrampften. Schon wieder die gleiche Geschichte. Immer und immer wieder. Ganz egal, was du

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