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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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das vorziehst. Wo unser Kind geboren wird, ist mir egal, solange du in Sicherheit bist.«
    »Und du weißt, dass ich dazu bereit wäre, wenn du mich begleitest.«
    »Was mir wegen gewisser Umstände unmöglich ist …« Alex schaute seine Schwester an. »Jetzt, wo Kassandra hier ist, habe ich gehofft, du wärst eher geneigt, dich wie ein vernünftiger Mensch zu verhalten …« Er machte eine Pause und wappnete sich mit Geduld. »… und das tun, was am besten für dich wäre.«
    Kassandra presste die Lippen zusammen. Nachdem sie endlich in London angekommen war, widerstrebte es ihr, schon wieder abzureisen. Andererseits verstand sie die Sorge ihres Bruders. So großartig sie die Stadt auch fand – das Gedränge, der Lärm und der Schmutz waren ziemlich unangenehm. Natürlich wünschte Alex, seine Frau würde das Baby in einer ruhigeren Umgebung zur Welt bringen. Davon abgesehen, war sein Anblick in der Rolle eines gepeinigten Ehemanns, dem seine Frau den Gehorsam verweigerte, so amüsant, dass Kassandra dieses Vergnügen einem beschaulichen Aufenthalt auf dem Land vorzog. Und so innig sie ihn auch liebte, so fraglos sie ihn für eine Zierde seines Geschlechts hielt – sie kannte seine typisch männliche Arroganz, die ihn zu der Überzeugung verleitet hatte, die Ehe wäre viel einfacher, als es ihm nach der Hochzeit bewusst geworden war.
    Besänftigend legte Joanna eine Hand auf seinen Arm.
    »Wo immer du bist, wird unserem Kind und mir nichts zustoßen. Willst du mir jetzt erzählen, was geschehen ist?«
    Alex schaute Royce an, der widerstrebend berichtete: »In Yorkshire gibt es Schwierigkeiten. Offenbar ist General Ludds Heer zurückgekehrt. Die Leute zertrümmern wieder einmal maschinell betriebene Webstühle und drohen, jeden zu töten, der sich ihnen in den Weg stellt.«
    Mühsam verbarg Kassandra ihr Entsetzen. Im letzten Herbst hatten die Arbeiter, die sich Ludditen nannten, Atreus veranlasst, ihre Reise nach England zu verbieten. Und er hatte sich erst vor kurzem anders besonnen, als die Gefahr scheinbar gebannt gewesen war. Das würde er jetzt bereuen und ihr vielleicht die Rückkehr nach Akora befehlen.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte sie. »In Wirklichkeit gibt es doch gar keinen General Ludd, oder?«
    »Offenbar nicht«, entgegnete Royce. »Aber die Arbeiter, die wegen der neuen industriellen Maschinen einschneidende Lohnkürzungen befürchten, verschanzen hinter dem Mythos des Generals. Sie leisten Eide, die sie zur Geheimhaltung verpflichten, bei ihren Attacken tragen sie Masken, und sie werden von zahlreichen Sympathisanten unterstützt.«
    »Mit diesen Aktionen setzen sie ihr Leben aufs Spiel«, warf Joanna ein. »Im Parlament wurde doch dieses schreckliche Gesetz verabschiedet – jeder, der die Maschinen demoliert, wird mit dem Tod bestraft.«
    »Ein Todesurteil? Für die Zerstörung einer Maschine?« Kassandra traute ihren Ohren nicht. In den letzten Jahren hatte sie sich gründlich über England informiert und jedes einschlägige Buch verschlungen. Begeistert hatte sie Alex Berichten gelauscht, wenn er wieder einmal aus der Heimat seines Vaters nach Akora zurückgekehrt war, jeden Gegenstand untersucht, der aus diesem Land stammte, und den Tag herbeigesehnt, an dem sie endlich dort eintreffen würde. Sie glaubte, in Großbritannien müssten – um den Titel ihres Lieblingsromans zu zitieren – »Verstand und Gefühl« herrschen.
    »Zweifellos war das eine übertriebene Maßnahme«, betonte Royce. »Und man muss Byron zugute halten, dass er im Oberhaus dagegen protestiert hat. Dabei drückte er sich sehr wortgewandt aus. So brillant konnte ich meinen Widerspruch nicht formulieren. Aber ich habe es versucht – leider ohne Erfolg. Das Gesetz wurde erlassen. Und jetzt scheint es seinen Zweck zu verfehlen. Statt sich einschüchtern zu lassen, kämpfen die Ludditen entschlossener denn je für ihre Sache.«
    »Und vermutlich sind sie noch gefährlicher geworden.« Alex wandte sich wieder zu seiner Frau. »Willst du wirklich hier bleiben?«
    Zärtlich drückte sie seinen Arm. »Bei dir, Mylord.«
    Kassandra spürte, dass er sich hin- und hergerissen fühlte. Einerseits sorgte er sich um seine Frau, andererseits beglückte ihn ihre Liebe, die sie daran hinderte, von seiner Seite zu weichen. Und er wusste, wann er nachgeben musste – wenn auch widerstrebend. »Das habe ich geahnt. Deshalb wollen Royce und ich einige Wachtposten aus Boswick und Hawkforte nach London beordern. Hinter den Stallungen

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