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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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1.
     
    Seine Gedanken waren voll Unsicherheit, als er quer durch den Kontrollraum des Schiffes zu der Liege schritt, auf der die Frau angespannt und reglos ruhte.
    »Wir beginnen jetzt mit den Bremsmanövern, Merla.«
    Keine Antwort, keine Bewegung, nicht das geringste Zucken ihrer anomal bleichen Wangen. Nur ihre Nasenflügel zogen sich bei jedem Atemzug zusammen.
    Der Dreegh hob ihren Arm, dann ließ er ihn fallen. Starr wie ein Stück Holz fiel er auf ihren Schoß. Ihr Körper blieb unnatürlich angespannt. Behutsam zog er ein Lid zurück und betrachtete ihr Auge. Es starrte ihm in einem stumpfen Blau entgegen. Er richtete sich auf. Als er so in der Stille des dahinrasenden Raumers stand, wirkte er wie die Personifizierung von Grimm und eisiger Berechnung. Er dachte düster, wenn ich sie jetzt wiederbelebe, wird sie nur noch mehr Zeit haben, mich anzugreifen, und mehr Kraft ebenso. Warte ich dagegen, wird sie schwächer sein.
    Langsam entspannte er sich. Ein Gedanke an die langen schweren Jahre, die diese Frau in der finsteren Endlosigkeit des Alls mit ihm geteilt hatte, gewann die Oberhand über seine abnormale Logik. Mitgefühl berührte ihn. Seine Entscheidung war getroffen. Er füllte die Spritze und drückte sie in ihren Arm. Seine stahlgrauen Augen glänzten, als er die Lippen zum Ohr der Frau senkte. »Wir sind in der Nähe eines Sternensystems. Bald gibt es Blut, Merla! Und Leben!«
    Die Frau regte sich. Sie sah jetzt wie eine goldhaarige Puppe aus, die zu mechanischem Leben erwacht. Kein Hauch von Farbe überzog ihre Wangen, aber ihre Augen wirkten wach. Sie starrte ihn mit zunehmender Feindseligkeit und ein wenig fragend an.
    »Ich war im Chemieschlaf«, murmelte sie. Und plötzlich wirkte sie absolut nicht mehr puppenhaft und auch nicht mehr ganz so hübsch, als sie ihn durchdringend musterte. »Es ist verdammt komisch, Jeel, daß es dir immer noch gutzugehen scheint. Wenn ich sicher wüßte, daß du …«
    Er beobachtete sie kalt. »Vergiß es«, unterbrach er sie. »Du weißt selbst, daß du eine Energieverschwenderin bist. Wie dem auch sei, wir werden landen.«
    Ihre Feindseligkeit schwand. Mühsam setzte sie sich auf und fragte nachdenklich. »Wie groß ist das Risiko? Handelt es sich um eine galaktische Welt?«
    »Nein, hier sind keine Galaktiker, wohl aber ein Beobachter. Ich habe während der letzten zwei Stunden die geheimen Ultrasignale empfangen.« Sein Gesicht verzog sich spöttisch. »Sie warnen alle Schiffe, dem System fernzubleiben, da seine Entwicklung noch nicht weit genug für einen Kontakt mit galaktischen Planeten fortgeschritten ist.«
    Die Frau starrte ihn mit großen Augen an. »Du meinst …«
    Er zuckte die Schultern. »Wir wollen die Signale auswerten, dann werden wir sehen, wie dieses System eingestuft ist. Aber ich glaube, unsere Chancen stehen nicht schlecht.«
    Er setzte sich an die Kontrolltafel, löschte das Licht und projizierte ein Bild an die Wand. Es konzentrierte sich auf einen Lichtpunkt am sternübersäten Himmel. Dann schwanden die Sterne, und der Lichtpunkt wurde zum Planeten mit deutlich erkennbaren Kontinenten und Meeren. Eine Stimme erklärte: »Dieses Sternensystem verfügt nur über einen Planeten mit intelligentem Leben. Es ist der dritte von der Sonne aus. Seine Bewohner nennen ihn die Erde. Vor siebzigtausend Jahren wurde er auf die übliche Art von den Galaktikern kolonisiert. Er befindet sich jetzt im dritten Grad seiner Entwicklung und verfügt seit etwa hundert Jahren über beschränkte Raumfahrt.«
    Das Bild verschwand, der Mann schaltete das Licht wieder ein. »Im dritten Grad!« stieß er triumphierend hervor. »Merla, ist dir klar, was das bedeutet? Es ist eine einmalige Gelegenheit. Ich werde den Dreeghstamm rufen. Wenn wir nicht mehrere Tanker voll Blut und eine ganze Batterie mit Leben füllen können, dann verdienen wir unsere Unsterblichkeit nicht.«
    Er wandte sich dem Kommunikator zu. In diesem Augenblick der Begeisterung war seine sonstige Wachsamkeit in den Hintergrund gedrängt. Aus dem Augenwinkel sah er die Frau von der Liege hochspringen. Zu spät warf er sich zur Seite. Diese Bewegung rettete ihn nur teilweise. Statt der Lippen trafen sich ihre Wangen.
    Eine blaue Flamme schoß von ihr auf ihn über. Die brennende Energie versengte die Wange zu einer offenen, blutenden Wunde. Fast wäre er gestürzt. Aber der grauenvolle Schmerz erweckte nicht nur rasende Wut, sondern auch Kraft in ihm. »Ich breche dir sämtliche Knochen!« tobte

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