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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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er und schleuderte sie zu Boden.
    »Dann hast du also wirklich einen Geheimvorrat an Leben vor mir versteckt! Du gemeiner, hinterlistiger Betrüger!«
    Was nutzte es, sich aufzuregen? Die Schwäche lastete bereits auf jedem Muskel, als er fieberhaft an den Kontrollen hantierte, um das Schiff in den normalen Raum zurückzubringen.
    Zweimal überwältigten ihn Übelkeit und ein Schwindelgefühl, doch es gelang ihm, sich im Kontrollsitz zu halten, obwohl die betäubende Starre sich immer tiefer fraß. Er beschleunigte viel zu sehr. Die Schiffshülle war weißglühend, als sie in die Atmosphäre des dritten Planeten eintauchten. Aber das harte Metall behielt seine Form. Die fast unerträgliche Geschwindigkeit wurde durch die Umwandler gebremst und auch durch die Atmosphäre, die sich mit jedem Kilometer verdichtete.
    Die Frau half dem inzwischen völlig entkräfteten Mann in das winzige Beiboot. Er blieb ruhig liegen, um neue Kraft zu schöpfen. Gierig starrte er auf das Lichtermeer der Stadt, die er als erste auf der Nachtseite dieser seltsamen Welt entdeckt hatte. Dann sah er der Frau benommen zu, als sie das Boot in eine dunkle Gasse manövrierte. Und da er Stärkung nahe wußte, gelang es ihm sogar, aufrecht neben ihr zu der beleuchteten Straße ganz in der Nähe zu gehen. Er wäre geradewegs darauf zugeeilt, hätte sie ihn nicht hastig in die Häuserschatten der Gasse zurückgezogen. »Hast du ganz den Verstand verloren?« flüsterte sie. »Leg dich hin. Wir warten hier, bis jemand kommt.«
    Der Asphalt war hart unter seinem Rücken, aber nach kurzer Rast kehrte eine Spur seiner Energie zurück, und er brummte bitter: »Wenn du mir nicht mein sorgsam gespartes Leben geraubt hättest, befänden wir uns jetzt nicht in dieser verzweifelten Lage. Du weißt genau, daß es viel wichtiger ist, wenn ich bei vollen Kräften bleibe.«
    Eine Weile schwieg die Frau neben ihm. Dann murmelte sie trotzig. »Wir brauchen beide neues Blut und eine frische Lebensladung. Vielleicht habe ich dir wirklich ein bißchen zuviel entzogen, aber das geschah unwillkürlich, weil ich es dir stehlen mußte. Freiwillig hättest du mir nichts abgetreten, das mußt du zugeben.«
    Er schwieg. Es wäre sinnlos, mit ihr zu streiten. Doch als die Minuten sich dahinzogen, beeinflußte der schreckliche physische Zwang erneut seine Gedanken. Schwer sagte er: »Es ist dir doch klar, daß wir unsere Anwesenheit verraten haben. Wir hätten unbedingt warten müssen, bis die anderen hier sind. Zweifellos hat der Galaktische Beobachter unser Schiff geortet, noch ehe wir die äußeren Planeten erreichten. Wohin wir uns auch begeben und egal, wo wir unsere Maschine vergraben, sie werden uns aufspüren. Es ist völlig unmöglich, die interstellare Antriebsenergie zu verbergen. Und da sie ganz sicher nicht den Fehler begingen, dergleichen Energien auf einen drittgradigen Planeten zu bringen, besteht für uns keine Hoffnung, sie damit zu finden. Wir müssen jedenfalls mit einem Angriff unbekannter Art rechnen. Ich hoffe nur, daß keiner der Großen Galaktiker daran beteiligt sein wird.«
    »Einer von ihnen «, keuchte sie erschrocken. Und dann brauste sie auf. »Versuche nicht, mir Angst einzujagen. Du hast doch selbst immer wieder gesagt …«
    »… daß sie es für unter ihrer Würde halten, sich persönlich mit uns zu beschäftigen«, beendete er müde ihren Satz. »Und sollen ihre Agenten nur versuchen, uns aufzuhalten!«
    »Pssst! Schritte! Schnell, steh auf!«
    »Ich – ich glaube, ich kann nicht.«
    Ihre Hände schüttelten ihn. »Jeel, ein Mann und eine Frau nähern sich. Sie sind Leben, Jeel! Leben!«
    Er richtete sich auf. Ein Funke des unauslöschbaren Lebenswillens, der ihn über die schwarzen Meilen und noch schwärzeren Jahre getragen hatte, flackerte zu neuem Feuer auf. Fast mühelos schritt er neben Merla ins Freie. Ein Mann und eine Frau kamen auf sie zu und wichen zur Seite aus, um sie vorbeizulassen, und alles war so einfach!
    Er sah, wie Merla sich auf den Mann warf. Und dann packte er auch schon die Frau. Sofort neigte sein Kopf sich zum abnormalen Kuß.
    Danach – nachdem sie ihr Blut genommen hatten – sagte Jeel grimmig: »Wir lassen die Leichen hier.« Er hatte es sich gut überlegt. Ihren Protest wischte er zur Seite. »Die Toten werden die Neuigkeitensammler, die Reporter herbeilocken. Einen von ihnen brauchen wir. Irgendwo im Wissensspeicher einer solchen Person muß es Hinweise geben, die ihr selbst nichts sagen, durch die wir aber

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