Interview mit einem Buchpiraten
Server abused wird. Die Feiertage sind vorbei, da laufen sich die Rechtsanwälte warm. Außerdem soll nicht jeder sehen, dass er alles von uns hat.
Hat er?
Es liefen mehrere Scripte auf TorBooks bis zu dem Zeitpunkt, zu dem wir das Login eingeführt haben. Technisch ist er sehr gut zu Fuß, der große Sammler ist er nicht. Schätze mal, dass er vielleicht 60-80 eigene Titel hat. Ich muss aber betonen, dass wir Boox.to nicht als feindlich einstufen. Er nimmt kein Geld und hat ein sehr ähnliches Konzept.
Warum nicht kooperieren?
Boox.to wird abused werden - das ist mal sicher. Es ist der falsche Ansatz. Einen Server in der Ukraine oder in RU hätten wir auch mieten können. Das bringt alles nichts! Dann wäre über die Ostertage der nächste Umzug fällig gewesen.
Ausblick ...
Die ganze Ebook Szene ist aus der Googlesuche verschwunden. Es sind hunderttausende von Readern über Weihnachten verkauft worden, und niemand findet uns. Das ist nicht optimal. Natürlich haben wir eine gut vierstellige Community, die den Link weitergibt oder Suchbegriffe wie spiegelbest und ebookspender - aber aus der Titelsuche sind wir völlig verschwunden. Trotzdem, erst einmal wollen wir TorBooks mit allen Features, die wir uns vorstellen, auf die Gleise setzen. Eins nach dem anderen.
Die Anhänge
In den Interview sind Verweise auf andere Webseiten oder Zeitungsartikel enthalten. In diesen Anhängen sollen die Inhalte der externen Texte gesammelt werden.
FAZ: Christian Krachts „Imperium“ - Finden Sie die Unterschiede?
06.03.2012 · Gegen Christian Krachts Roman „Imperium“ werden allerhand Vorwürfe erhoben. Dabei nimmt er nur seinen Titel ernst und ist auf Eroberungszüge aus - zum Besten der Leser.
Von ANDREAS PLATTHAUS
Heute Abend wird in Zürich von seinem Autor ein Roman vorgestellt, der seit seinem Erscheinen vor vier Wochen für Erregung sorgt. Gegen „Imperium“ von Christian Kracht wurde im „Spiegel“ Faschismusverdacht erhoben, was ebenso lautstark von zahlreichen Schriftstellerkollegen und Kritikern zurückgewiesen worden ist. Dennoch sagte der sensible Autor seine ersten Lesetermine in Deutschland ab. In der heimatlichen Schweiz traut er sich jetzt erstmals aus der Deckung. Doch pünktlich zu diesem Termin wird das Sperrfeuer wieder eröffnet, nur diesmal aus anderer Richtung.
Das Imperium, das der Titel von Krachts Roman benennt, ist nicht nur die deutsche Kolonialverwaltung auf dem Bismarck-Archipel, nicht nur das neue Ernährungssystem des „Kokovorismus“ (Kokosnussessens), das Krachts zentrale Figur August Engelhardt in der Südsee etablieren möchte, nicht nur die Konkurrenz der Weltreiche, die am Schluss des Romans im Ersten Weltkrieg gipfelt - es ist auch und vor allem das Imperium des Autors selbst: das Buch als sein Herrschaftsgebiet, wo er über Zeiten, Zeichen und Zitate gebietet wie ein absoluter Herr.
Eine Liste mit Parallelstellen
Nun gilt diese Allgewalt gegenüber dem eigenen Text für jeden Schriftsteller, und wie es der Zufall wollte, hat fast genau ein Jahr vor Kracht ein anderer deutschsprachiger Autor ebenfalls einen Roman über den historischen Lebensreformer Engelhardt (1875 bis 1919) und dessen geplatzten Südseetraum veröffentlicht. Marc Buhl hat sein Buch „Das Paradies des August Engelhardt“ genannt, sich dann nicht schlecht gewundert, dass dieser Sonderling so rasch einen weiteren schreibenden Liebhaber fand, und schließlich sehr genau Krachts „Imperium“ gelesen. Über das Ergebnis dieser Lektüre gab Buhl jetzt dem Nachrichtenmagazin „Focus“ Auskunft: Er spricht von „Übernahmen“, aber seit Hegemann und Guttenberg hört man natürlich „Plagiat“. Rechtliche Schritte will Buhl nicht ergreifen, doch er hat eine Liste mit Parallelstellen erarbeitet, die dieser Zeitung vorliegt. Zehn kurze Passagen werden darin aus beiden Romanen verglichen, und Buhl teilt mit, dass es noch mehr auffällige Ähnlichkeiten gebe.
Wie sehen die Übernahmen aus? Identische Formulierungen aus Buhls Buch finden sich nicht in Krachts Text, es gibt aber inhaltliche Parallelen, die nicht auf die biographischen Quellen zu Engelhardts Leben zurückgehen. Zum Beispiel den Fall eines Hochzeitsrituals auf der Insel Kabakon, das beide Bücher schildern: Eine Kokosnuss wird geöffnet und ihre Milch über das Brautpaar gegossen. Buhl betont, dass es diese Sitte in der Region gar nicht gebe, also muss Kracht sich hier vom anderen Roman inspiriert haben lassen.
Nun macht
Weitere Kostenlose Bücher