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GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Als Perseus herangewachsen war, überredete ihn sein Stiefvater, auf Abenteuer auszuziehen und etwas Großes zu vollbringen, und der mutige Jüngling entschloß sich, der Medusa ihr furchtbares Haupt abzuschlagen.
    So lehrt uns die griechische Mythologie.
    Perseus machte sich auf den Weg, und die Götter führten ihn in die ferne Gegend, wo Phorkys, der Vater der Ungeheuer, hauste.
    Zuerst stieß Perseus auf die Gräen -drei Töchter des Phorkys. Sie waren grauhaarig von Geburt an und hatten miteinander nur ein Auge und einen Zahn. Perseus nahm ihnen beides weg und zwang sie auf diese Weise, ihm den Weg zu den Nymphen zu zeigen.
    Diese besaßen Flügelschuhe, einen Rucksack als Tasche und einen Helm aus Hundefell. Wer sich damit bekleidete, konnte fliegen, wohin er wollte, sah, wen er wollte, und wurde selbst von niemandem gesehen.
    Perseus holte sich diese Dinge und fand seinen Weg zu den Gorgonen.
    Der Rest sollte bekannt sein: Perseus schlug der Medusa das Haupt ab… Doch davon soll hier nicht die Rede sein, sondern von Phorkys und Rufus, die sich zu einer geballten Höllenmacht zusammenschließen wollten.
    Rufus war weder auf die Gräen noch auf sonst jemandes Hilfe angewiesen. Er fand seinen Weg durch die Dimensionen des Schreckens auch so.
    Im Augenblick war Rufus körperlos. Er schwirrte als Strahlenbündel durch Zeit und Raum, während er seine Gedanken in die Vergangenheit stoßen ließ. Tony Ballard und Mr. Silver hatten gegen einen Dämon namens Zodiac gekämpft und hatten diesen besiegt.
    Zodiac, der Versager, landete vor dem Tribunal der Dämonen. Man wollte ihn zum Tode verurteilen, doch Zodiac flehte um Gnade und bettelte um eine Chance, noch einmal auf die Erde zurückkehren zu dürfen.
    Die Chance wurde ihm gegeben, doch der Dämon verwirkte sie - und damit auch sein Leben. Er wurde auf dem Richtblock des Grauens von den vier apokalyptischen Reitern getötet.
    Doch kurz vor seinem Ende verfluchte er Ballard und seinen Freund. Dieser Fluch erreichte Rufus, der damals noch Anführer einer Chicagoer Dämonenclique war, und Rufus fühlte sich verpflichtet, Zodiacs Fluch zu erfüllen.
    Aber Tony Ballard und Mr. Silver fügten auch ihm schwere Niederlagen zu, und Rufus konnte sich nur mit großer Mühe vor den beiden Dämonenjägern in Sicherheit bringen.
    Er hatte ihnen damals geschworen, daß er sich an ihnen rächen würde, wenn sie nicht mehr an ihn dachten.
    Er fand, daß genug Zeit vergangen war, um dieses Rachegericht zu genießen. Selbstverständlich ging es Rufus nicht nur um seine Rache.
    Er knüpfte daran auch noch einen Hintergedanken: Im Schattenreich gibt es eine Vielzahl von Dämonensippen.
    Wer aus dieser Masse herausragen will, um dem Fürsten der Finsternis aufzufallen, mußte etwas Besonderes leisten.
    Und etwas Besonderes war: Tony Ballard und Mr. Silver zu vernichten. Wer das schaffte, stieg im Ansehen von Asmodis.
    Wer so etwas zuwege brachte, hob sich automatisch aus der anonymen Dämonenmasse heraus. Ruhm, Macht und vielleicht sogar Unsterblichkeit würden dafür der Lohn sein.
    Und vor allem nach Macht strebte Rufus neuerdings.
    In weiter Ferne tauchte ein riesiger Palast auf. Umspült von tiefblauem Wasser. Bewacht von grauenerregenden Bestien, die Phorkys geschaffen hatte. Hier wohnte der Vater der Ungeheuer.
    Er liebte solche Pracht. Es gefiel ihm, sich mit Gold und Edelsteinen zu umgeben. Kein Prunk war ihm zu protzig.
    Phorkys lebte hier unten, in den unauslotbaren Tiefen des Grauens, wie ein Mensch. Deshalb wollte ihm auch Rufus in menschlicher Gestalt entgegentreten. Das Strahlenbündel materialisierte vor dem mächtigen Tor des Palastes.
    Rufus stand Augenblicke später auf glitzernden Steinen, die ein magisches Licht, dessen Herkunft ungewiß war, reflektierten.
    Der Dämon schlug mit der Faust gegen das Tor. Wie von Geisterhand bewegt, öffnete es sich. Silberne Flammen schossen aus dem Marmorboden.
    Sie rasten auf Rufus zu, hüllten ihn im Nu ein, tasteten ihn ab.
    »Ich komme als Freund, großer Phorkys, Vater der Ungeheuer!« rief der Dämon mit kräftiger Stimme. »Mein Name ist Rufus! Ich muß mit dir reden. Ich habe dir einen Vorschlag zu machen, der dir gefallen wird. Reich und mächtig wirst du werden, wenn du…«
    »Tritt ein, Rufus!« unterbrach den Dämon eine dröhnende Stimme. »Tritt ein und sei mein Gast!«
    Die silbernen Flammen ließen von Rufus ab. Sie lösten sich auf. Der Dämon betrat den Palast. Rufus hatte schon vieles in der Unterwelt gesehen,

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