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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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ja schließlich keinen Grund, nicht freundlich zu sein, denke ich.
    »Mein Name bei meinem Volk war Guanamarioch, meine engen Freunde nannten mich Guano. Hier nennen sie mich ›Apache‹, vielleicht wegen meines Kamms.«
    Wie um das zu betonen, legte Guano den Lappen weg, streckte eine Klaue aus und begann sich heftig an den Überresten seines Kamms zu kratzen. Dann drehte er den Kopf zur Seite – es erinnerte irgendwie an einen Hund -, sodass Boyd zum ersten Mal das fehlende Auge mit der immer noch weinenden Augenhöhle sehen konnte.
    »Der Dschungel hat mir mein Auge genommen«, verkündete die Box ernst. »Mein Auge hat er genommen … meinen Clan … alles.«
    Als Boyd das wilde Funkeln bemerkte, das sich plötzlich in das verbleibende Auge des Posleen geschlichen hatte, beschloss er, das Thema zu wechseln.

    »Gibt es irgendetwas, womit du dich hier entspannst, womit du Spaß hast?«, fragte er. »Oder putzt du bloß Stiefel?«
    Der Gottkönig sah sich verstohlen um, ehe er antwortete. »Manchmal schleiche ich mich in den Dschungel, wenn ich glaube, dass er schläft«, sagte er, »und dann schneide ich ein oder zwei Bäume um. Wenn ich einen Ameisenbaum finden kann, ist das noch besser. Aber die meisten Ameisenbäume sind ziemlich tief im Inneren, und ich habe Angst, ich könnte den Dschungel wecken, wenn ich zu tief eindringe. Und dann, an wirklich guten Tagen, erlaubt mir mein Boss, dass ich ans Wasser gehe und Kaimane jage.«
    Guanamariochs Kopf hatte sich gesenkt und er hatte die Zähne bösartig gefletscht. »Ich hasse Kaimane.«
    Boyd lachte. »Der Dschungel schläft nie, mein Freund.«
    »Doch, das tut er «, widersprach der Posleen, und sein ausgefranster Kamm zuckte dabei wild hin und her. »Das tut er! Das tut er! Er muss ausruhen wie jedes Lebewesen. Er schläft. Und außerdem, wenn er nicht schlafen würde, hätte er mich umgebracht, so wie er so viele meiner Brüder umgebracht hat.«
    Offenbar dachte der Gottkönig, der Dschungel sei ein lebendes Wesen. Boyd fand das ziemlich lächerlich, hielt es aber nicht für nötig, darüber zu streiten. Außerdem schien der Alien zu aufgeputscht – und viel zu groß und mit Klauen ausgestattet -, um das Risiko einzugehen, ihn zu ärgern.
    Plötzlich packte der Gottkönig den Lappen, schlang ihn sich wieder um den Arm, beugte den Kopf über den Stiefel, den er in der anderen Klaue hielt, und begann ihn wie wütend zu polieren.
    »Das ist der Boss«, flüsterte die Box.
    Boyd sah sich um und sah einen halb nackten Chocoes-Indio langsam näher kommen. Der Indio hielt in der linken Hand einen Bogen, unter einer Armbinde mit vielen Streifen,
die darauf hindeutete, dass er der einen oder anderen Indio-Kundschaftergruppe angehört hatte, die die Republik in ihrer Not aufgestellt hatte. Daran war nichts sonderlich Ungewöhnliches.
    Ungewöhnlich war das Gefolge des Indios. Hinter ihm trottete nämlich in Doppelreihe ein halbes Dutzend so ziemlich jeder Ethnie, die man in Panama finden konnte. Da war ein Cuna-Indio-Mädchen, klein wie die Chocoes, aber mit einer bunten Bluse und einem Ring durch die Nase. Neben der Cuna ging eine hochgewachsene, schlanke, schwarze Frau, Nachkomme von Arbeitern von den Antillen, die am Kanal und der Eisenbahn gearbeitet hatten. Hinter ihr konnte Boyd eine ähnlich große »Rubia« sehen, eine weiße Frau reiner oder fast reiner europäischer Herkunft. Die Vierte war wahrscheinlich ein Chocoesmädchen, während die letzten beiden offensichtlich Mestizen aus gemischtem europäischem und Indio-Blut waren.
    Wenn Ruiz Boyd erkannte, so ließ er sich das nicht anmerken, sondern verkündete: »Ich bin Häuptling meines Stammes. Der da«, damit deutete der Indio mit der Nase auf den Posleen, »gehört uns. Warum störst du ihn bei der Arbeit?«
    »Oh, ich habe bloß meine Neugierde befriedigt«, antwortete Boyd. Jetzt auf Förmlichkeit zu bestehen, wäre sinnlos gewesen. »Ich hatte mich auch gefragt, ob du vielleicht bereit wärst, dein … Haustier … zu verkaufen.« Unser Nachrichtendienst könnte ihn gut gebrauchen, falls … nein, wenn wir wieder angegriffen werden.
    »Das würde ich vielleicht«, antwortete der Indio. »Aber sein Preis wäre hoch. Er schuldet mir und den meinen sehr viel.«
    »Wir könnten … verhandeln «, antwortete Boyd.
    Der Indio sah den Posleen an. Im Prinzip hatte er nichts dagegen, ihn zu verkaufen, aber er wollte den bestmöglichen Preis erzielen. Ein hart arbeitender Sklave ist sicherlich wertvoller als ein

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