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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Militärmusikkapelle hatte sich auf den Trucks niedergelassen.
    »AID, was ist das für Musik?«, fragte sie.
    Das AID ließ sich mit der Antwort einen Augenblick Zeit. Ohne Zweifel suchte es das Netz ab. »Diese Musik ist der ›Deguello‹ .«
    »Und das bedeutet?«
    »Das ist eine maurische Melodie, die die Spanier während der Reconquista übernommen und auf diese Seite der Welt mitgebracht haben. Sie bedeutet ›Kehle durchschneiden‹. Manchmal nennt man sie auch ›das Massakerlied‹.«

CA-139, USS Salem
    Die Posleen-Tenar waren weg, alle waren sie weg, spurlos vom Himmel verschwunden. Der wie Marlene Dietrich aussehende Avatar auf der Brücke weinte bitterlich, während das Schiff über der Stelle durch die Wellen zog, wo die Des Moines gesunken war. »Meine Schwester … meine Schwester …«
    Sidney Goldblum hätte den Avatar am liebsten in die Arme genommen und getröstet, aber das konnte er natürlich nicht. Der Schiffsgeistliche, Rabbi Meier, kam auf die vom Gefecht mit vielen Narben übersäte Brücke.
    »Sally, ist sie wirklich weg?«, fragte Goldblum.
    Immer noch unter Tränen antwortete das Avatar: »Ich nehme dort unten nichts wahr, Rabbi. Nichts. Sie muss dahin sein.«
    »Wir waren jetzt lange genug hier, Sally«, schaltete Goldblum sich ein. »Wir müssen die Suche nach Überlebenden aufnehmen.«

    Meier bedeutete dem Captain mit erhobenem Zeigefinger, er solle noch warten. Dann senkte er den Kopf, auf dem eine Yarmulka saß. »Dann wollen wir zum Heck gehen, Sally, und das Kaddisch über die Seele deiner Schwester sprechen.«
    Die Tränen versiegten fast; nur ein paar rollten ihr noch über das holografische Gesicht. »Aber sie ist doch zum katholischen Glauben übergetreten, Rabbi«, wandte Sally ein. »Passt da das Kaddisch?«
    »Das Kaddisch ist in Wirklichkeit für dich , mein Kind. Und im Übrigen, meinst du, der Allmächtige macht sich wirklich Gedanken über so profane Einzelheiten?«

Iglesia del Carmen, Panama City, Panama
    Seit sie die Nachricht erhalten hatte, war Marielena jeden Tag in diese Kirche gekommen und hatte dort für ihren gefallenen Geliebten gebetet. Das tat sie auch heute. Bald, dachte sie und legte sich die Hand auf den Bauch, bald werde ich nicht mehr alleine hierherkommen.
    Geld würde kein Problem sein. Scotts Testament und Letzter Wille nach galaktischem Gesetz hatte sich als unangreifbar erwiesen, obwohl sich seine kinderlose Exfrau alle Mühe gegeben hatte, es anzufechten.
    Ihre Mutter andererseits erwies sich als Problem, sie nörgelte ständig, welche »Schande es sei, dass meine Tochter einen Bastard unter dem Herzen trägt«. Zum Glück nahm ihr Vater die Dinge etwas gelassener. Er hatte mit den Achseln gezuckt, ihrer Mutter gesagt, sie solle den Mund halten und gemeint: »Besser ein Bastard in der Familie als ein arbeitsloser Schwiegersohn. Und außerdem, Frau, der Vater des Kindes hat mitgeholfen, dieses Land zu retten, das schließt auch dich ein, mit deinem ständigen Gemecker. Das Kind wird nie das Wort Bastard zu hören bekommen, oder du kriegst es mit mir zu tun.«
    Eines Tages würde sie vielleicht heiraten, dachte Marielena.
Aber … nicht zu bald. Ihr Bett war ohne Scott einsam und kalt. Trotzdem hatte sie keine Eile, es mit einem geringeren Mann zu füllen.
    In letzter Zeit war ein Gedicht im Netz verbreitet worden. Jemand in Panama hatte es ins Spanische übersetzt und dabei ein paar Änderungen vorgenommen. Das Gedicht hatte die Form eines Gebets, und das flüsterte sie jetzt halblaut:
    Ich neide ihn dir nicht, o Herr.
Ich neide dir meinen einen, starken Mann nicht.
Meinen Mann, den ich hinausgehen sah, wo seine
Stärke brach und er starb, er und ein paar andere.
Im blutigen Kampf für etwas Heiliges.
Sein Name soll unvergessen bleiben.
Bei seinen Leuten und den meinen.
Und sein Name soll gesegnet sein …
    Im selben Betstuhl wie Marielena weinte eine andere junge Frau, noch jünger als sie, fast noch ein Mädchen. Warum nicht? Die Kirche war voll mit Frauen, die um einen verlorenen Sohn, einen Ehemann, einen Vater, einen Bruder weinten. Und einige weinten auch um verlorene Töchter.
    Das Mädchen war jung, sah Marielena, sehr sehr jung . Und das Schluchzen, das ihren ganzen Körper schüttelte, verriet Verlust und die Angst vor dem völligen Alleinsein . Hatte sie keine Familie mehr? Die hatte Marielena zumindest noch, wenigstens den Teil einer Familie.
    Voll Mitleid rutschte Marielena zu dem Mädchen hinüber und legte der Unbekannten

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