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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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Wunde ihrem Gehirn einen zu großen Blutverlust eingebracht hat. Wenn sie dann eine Bruchlandung bauen, kommen sie selbst um, aber dann sind auch die Männer auf dem Boot verloren. Natürlich könnten sie die Leine kappen, bevor der Wäldern Boden zu nahe kommt, aber für die Harpuniere ist ein solches Verhalten eine Frage ihrer persönlichen Ehre. Sie harren bis zum letztmöglichen Moment aus. Und manchmal kann es dann für das Boot zu spät sein …“
    Sie machte eine Pause. Der Wal würde, wenn er seine gegenwärtige Geschwindigkeit und den Fallwinkel beibehielt, etwa eine halbe Meile nördlich von ihnen auf den Boden prallen. Das Tier war jetzt nahe genug, um Ismael erkennen zu lassen, daß es viel größer war als jeder Blauwal seiner Zeit, der immerhin das größte Säugetier dargestellt hatte, das es auf der Erde gab. Der faßförmige Kopf ähnelte zwar seinem Gegenstück aus der Vergangenheit, besaß aber keinen Unterkiefer. Das Maul bestand aus einem runden Loch, das sich im Mittelpunkt der Kopfvorderseite befand.
    Ismael fragte Namalee danach, und sie erwiderte, daß dieses Geschöpf keine Zähne habe und daß sein Unterkiefer unbeweglich und fest mit dem Schädel verwachsen sei. Das Maul saugte Millionen der kleinen roten Tiere ein, und wenn der Wal dann satt war (was selten genug vorkam), fiel von innen ein dünner Film über die Öffnung, der das Maul verschloß.
    „Aber es gibt auch Wale, die große Mäuler und bewegliche Unterkiefer haben“, fügte sie hinzu. „Sie fressen nicht nur die Zahnlosen, sondern auch alles andere, was sie erwischen können, einschließlich Menschen.“
    „Ich bin einer Menge solcher Biester begegnet“, sagte Ismael und dachte an den großen weißen Wal mit der Faltenstirn und dem schiefen Maul.



„Wenn dieser hier nicht bald seine Schwingen ausbreitet und wieder hinaufzieht, wird er am Boden nicht mehr vorbeikommen.“
    Der gigantische Leib raste weiterhin abwärts und zeigte nicht das geringste Anzeichen, daß er beabsichtigte, sich an Ismaels Ratschlag zu halten. Von einem Mann abgesehen, schien die Besatzung des Bootes verschwunden zu sein. Die Männer hielten sich ohne Zweifel an irgendwelchen Halterungen fest. Lediglich der Kopf des Harpuniers war zu erkennen. Ismael rechnete jeden Augenblick damit, den ausgestreckten Arm des Mannes zu sehen, der sich mit einer sägenden Bewegung und einem Messer an der Fangleine zu schaffen machte. Aber weder bewegte sich der Kopf, noch erschien sein Arm.
    „Diese Männer sind entweder sehr tapfer oder ungeheure Narren“, murmelte Ismael auf Englisch.
    Ein paar Sekunden später rief er in seiner eigenen Sprache aus: „Um Himmels willen! Kappen! Kappt die Leine!“
    Die Schwingen des Wals breiteten sich so plötzlich aus, daß die Luft zu knacken schien. Vielleicht waren es aber auch nur die Muskeln, die die Knochen und Häute der Segel ausfuhren, aber es klang wie eine Musketensalve. Der Fall der Kreatur war beendet, und der Schwanz, der sich nun schüttelnd nach unten bewegte und das Boot mächtig hin und her warf, leitete das Aufstiegsmanöver ein. Aber die ursprünglich eingeschlagene Richtung übte auf den Walkörper noch immer einen starken Einfluß aus, so daß er weiter hinabsank.
    Das Boot befand sich nun unterhalb des Wals und schwang wegen des aufgeführten Kurswechsels herum. Sein Gewicht und seine Schnelligkeit reichten aus, um sogar das Geschöpf, mit dem es verbunden war, schwanken zu lassen. Ismael fühlte sich plötzlich an eine Maus erinnert, die eine Katze zwischen den Zähnen hielt und sie hin und her schüttelte.
    Jetzt konnte er die Mannschaft des Bootes erkennen. Drei Männer hatten sich an Deck festgebunden; der Harpunier verließ sich auf seine beiden Hände. Die Segel waren natürlich gerefft. Obwohl gesetzte Segel den Wal behindert und seine Geschwindigkeit möglicherweise herabgesetzt hätten, bestand die Möglichkeit, daß der Luftwiderstand sie mitsamt den Masten ausriß. Selbst unter den jetzt herrschenden Umständen hatten sich die Masten unter dem geringen Widerstand der gerefften Segeln leicht verbogen.
    „Zu spät zum Kappen!“ sagte Namalee. „Wenn das Boot jetzt frei schweben würde, würde es abstürzen! Alles was sie jetzt tun können, ist auszuhalten und zu hoffen, daß sie über den Boden hinwegkommen, ohne ihn zu berühren!“
    „Sie werden … das nicht schaffen“, sagte Ismael.
    Wenn der Boden sich einen Fuß tiefer befunden oder der Wal sein Aufstiegsmanöver ein paar Sekunden

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