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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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Die andere Stadt konnte durch ein Schiffsunglück einen Gott verloren haben und einen neuen benötigen. Oder der Vrishkaw ging an eine Stadt, die Götter hortete, um einer möglichen Knappheit vorzubeugen. Es gab auch Städte, die deswegen Götter horteten, weil sie glaubten, daß möglichst viele davon auch möglichst viel Glück für sie brachten.
    Während einem ihrer zahlreichen Gespräche, die sie auf der langen Rückfahrt führten, erzählte Namalee Ismael, wie man die Götter Zalarapamtras gefunden hatte und wie sie „geboren“ worden waren.
     
    Des weiteren berichtete sie, daß bei sterbenden alten Walen deren Gasblasen von ihrem eigenen Fleisch gespeist wurden und sie dann so hoch hinaufstiegen, bis der Himmel völlig schwarz wurde und die Luft endete. Die gigantischen Kadaver trieben, von den Höhenwinden getragen, nach Osten und sanken dann, wenn die Blasen zu verwesen begannen und zerplatzten, zu Boden. Und irgendwo am Fuße der unbezwingbaren östlichen Berge (von denen Ismael wußte, daß sie nichts anderes waren als die Festlandsockel ehemaliger Kontinente) befand sich ein Ort, an dem alle toten Wale angetrieben wurden. Dort sollte sich eine Ansammlung von Walknochen befinden, die höher war als die Klippen, da die Tiere dort abstürzten, seitdem es sie gab. Und dort gab es natürlich auch einen ungeheuren Schatz an Vrishkaw, an duftenden, noch ungeborenen Göttern, zu heben.
    Die Stadt, die den Walfriedhof als erste entdeckte, würde zur reichsten und mächtigsten Stadt der Welt aufrücken.
    Und zur berauschtesten, dachte Ismael. Er stellte sich eine Stadt vor, in der Tausende von solchen Göttern existierten. Die Menschen, die in ihr lebten, mußten den ganzen Tag über herumwanken, bis sie ins Bett fielen, um am nächsten Tag im gleichen Zustand wieder aufzuwachen.
    Eine ganze Reihe von Städten hatten im Laufe der Zeit viele Schiffe ausgesandt, um den Walfriedhof ausfindig zu machen, erklärte Namalee, aber leider seien gerade in den östlichen Klippen die Purpurbestien, die den Stacheltod verbreiteten, außerordentlich zahlreich.
    „Woher weißt du das?“ fragte Ismael.
    „Weil keines der Schiffe, die nach dem Walfriedhof suchten, jemals wieder zurückgekehrt ist“, erwiderte Namalee. „Sie sind ganz offensichtlich von den Purpurbestien angefallen worden.“
    Ismael hob lächelnd die Augenbrauen.
    Namalee sagte: „Warum lächelst du?“
    „Weil du und dein Volk – so seltsam ihr für meine Begriffe auch denkt – mir und meinem Volk so ähnlich seid. Der Mensch hat sich im Grunde nicht verändert. Ob das gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen. Ich kann nicht einmal sagen, ob hinter dem, was eine Person für sich selbst als nützlich oder unnütz empfindet, etwas Gutes oder Schlechtes steckt. Wenn ich an die Milliarden mal Milliarden und die Trillionen mal Trillionen Menschen denke, die gelebt und für oder gegen das Böse gekämpft haben, das zwar viele Namen hatte, aber stets einen Schädel auf den Schultern trug, muß ich mich allerdings wundern.“



Was der weiße Wal für Ahab gewesen war, das war die Zeit für Ismael.
    Die rote Sonne versank schließlich, und langsam kam die kühle Nacht. Tage und Nächte folgten, aber nicht sehr rasch. Ismael lernte alles, was es über das Führen und Navigieren eines Luftschiffes zu lernen gab, und vieles, was mit seinem Bau zu tun hatte. Obwohl er nur die Position eines Vorderschiffmannes einnahm, aß er hin und wieder zusammen mit Kapitän Baramha und Namalee. Die Tatsache, daß er einer völlig anderen und unbekannten Rasse angehörte und behauptete, auf einer anderen Welt unter einer anderen Sonne geboren zu sein, hob ihn über alle Klassenunterschiede hinaus.
    Natürlich bestand auch die Möglichkeit, daß man ihn zwar für  komplett verrückt, andererseits aber für einen fähigen Mann hielt. Die anderen mochten es jedenfalls, wenn er über seine Welt sprach, obwohl sie nur wenig von dem, was er erzählte, glauben konnten. Als Ismael ihnen sagte, daß eben jener Luftraum, durch den man sich zur Zeit – und mehrere tausend Fuß über dem Boden – bewegte, einst mit Wasser angefüllt und genau dieses Wasser mit Leben erfüllt gewesen sei, Leben, das mit jenem, das sie kannten, nicht das geringste zu tun hatte, glaubte ihm keiner.
    Ebenfalls unglaublich erschien den Leuten seine Behauptung, daß die Erde, die er gekannt hatte, nur hin und wieder und dann auch nur kurz bebte.
    Ismael ließ sich in dieser Beziehung allerdings

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