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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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offensichtlich auf künstlichem Wege in den Boden des Riffs gebohrt hatte. Er hatte keine Ahnung, was die Luftbewegung erzeugte. Alles was ihm einfiel, war die Vorstellung eines von vielen Löchern durchbohrten Simses und der kleinen Spalten, die man unter der gleichbleibenden Vibration der Erdgezeiten geschaffen haben mußte, bis sie zu Schächten ausgeweitet waren, die unausweichlich einem Einsturz Vorschub leisteten.
    Ismael ging den anderen voraus, und die Bogenschützen scharten sich um ihn. Jetzt, da man wußte, daß der Gegner sich wach und gewappnet an einem Ort bereithielt, nahte ihre große Stunde.
    Der Korridor, in dem sie sich jetzt befanden, bestand aus nackten Mauern, in denen es weder Zugänge zu anderen Räumen noch Kreuzwege gab. Sie ließen den mit Fackeln und Leuchtkäferbehältern beschienenen Teil hinter sich und bewegten sich langsam auf die ansteigende Zone zu. Endlich stießen sie auf eine etwa sieben Fuß hohe und sechs Fuß breite viereckige Öffnung. Sie wurde von einem spinnwebenähnlichen Gebilde bedeckt, dessen graue Stränge hier und da kleine, katzengoldähnliche Bröckchen aufwiesen. Sie waren es also, die im Schein der Fackeln aufgeleuchtet hatten.
    .,Was ist das?“ fragte Ismael leise.
    „Ich weiß es nicht“, gab Namalee zurück.
    Ismael ließ sich von einem der Männer eine Fackel geben, ging auf das netzartige Gewebe zu und warf einen Blick hindurch. Die Fackel warf den Schatten des Netzes auf den dahinter liegenden Boden. Jenseits des Gewebes breitete sich tiefe Finsternis aus.
    Ismael zögerte. Das Netz wirkte dermaßen zerbrechlich, daß er sich nicht vorstellen konnte, welchem Zweck es überhaupt diente. Würde das Ding – vorausgesetzt, man zerriß es – irgendeinen Alarm auslösen oder Vibrationen erzeugen, die einen im Hintergrund lauernden Wächter auf den Plan brachten? Selbst wenn er das Gewebe mit der Fackel verbrannte und so eine Berührung vermied, konnte es sein, daß er damit eine Spannung unterbrach, die aufrechterhalten werden mußte? Auch eine Spannungsunterbrechung konnte einen eventuell vorhandenen Wächter auf sie aufmerksam machen.
    Aber sie konnten sich nicht länger aufhalten lassen. Wenn er jetzt Unentschlossenheit oder zu starkes Zögern zeigte, unterminierte er den Glauben, den seine Männer in ihn investiert hatten. Seine Entschlossenheit war alles, was sie hierhergebracht und auch hier halten würde.
    Ismael hielt die Fackel an das Netzgewebe, und die Flammen leckten die Stränge augenblicklich hinweg. Die katzengoldähnlichen Bröckchen fielen wie metallene Schneeflocken zu Boden.
    Aus der Dunkelheit kam ein nur schwach hörbares, aber tiefes, trommelndes Geräusch.
    Mit der Fackel im Vorhalt durchquerte Ismael den Eingang.
    Das Licht wies ihm den Weg. Der Raum war größer, als er ihn sich vorgestellt hatte, und die Decke war dermaßen hoch, daß die Flamme sie nicht zu beleuchten vermochte und die Wände nahezu unsichtbar wurden. Vor ihm befand sich ein glatter Steinboden, der sich bis in das Herz des Berges hineinzog – oder zumindest diesen Eindruck hervorrief.
    Die Luft war allerdings ohne Bewegung und roch modrig und warm. An den Wänden gab es diesmal keine in die Tiefe führenden Schächte.
    Die anderen durchquerten den Eingang ebenfalls und sammelten sich hinter ihm. Vier der Männer hielten Fackeln und drängten die Dunkelheit somit noch mehr zurück. Aber die Decke war immer noch nicht zu erkennen. Die rechts und links liegenden Wände verliefen in einen stumpfen Winkel.
    Mit sehr leiser Stimme sagte Namalee, die hinter Ismael stand: „Man sagt, daß Booragangah, als er seine Leute an diesen Ort führte, herausfand, daß vor ihm bereits andere hier gelebt hatten. Er soll riesige, in den Berg gegrabene Kammern gefunden haben, in denen abscheuliche Untiere hausten. Es heißt, daß die ehemaligen Bewohner dieser Grüfte entweder ausstarben oder von den Bestien ausgerottet wurden. Booragangah erschlug einige davon, aber die anderen waren zu stark für ihn. So schloß er sie ein, und sein Volk schlug andere Räume und Hallen in den Fels des großen Riffs.“
    „Zweifellos enthalten diese Geschichten ein Körnchen Wahrheit“, sagte Ismael. „Aber wenn es diese Bestien hier gibt, können sie kaum eingeschlossen sein. Wie sollte dieses simple Netz sie auch aufhalten können?“
    „Das weiß ich nicht“, erwiderte Namalee. „Aber vielleicht strömt es einen Geruch aus, den die Bestien im Gegensatz zu uns wittern. Vielleicht gibt es

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