It's Showtime
füttern Sie Ihr Pferd. Nun bringen Sie es ins Flachliegen, treten einen Schritt zurück und lassen es erst dann wieder aufstehen. Üben Sie diese Phase lang genug und beginnen Sie erst mit dem zweiten Bein, wenn Ihr Pferd mit einem gestreckten Vorderbein brav liegen bleibt.
C heckliste
Voraussetzungen für das Sitzen
• Aufrechtes Liegen
• Flaches Liegen
• Evtl. Spanischer Schritt
• Anhalten
• Rückwärtsrichten
Mit dem zweiten Bein ist die Vorgehensweise entsprechend. Natürlich loben Sie auch hier für den kleinsten richtigen Ansatz. Selbst wenn es beim ersten Bein sehr gut geklappt hat, bedeutet dies nicht, dass es auch beim zweiten Bein so gut funktioniert. Wenn Ihr Pferd auch das zweite Bein nach vorn ausgestreckt hat, verbleiben Sie kurz in dieser Position, legen das Pferd wieder flach ab, treten einen Schritt zurück und fordern es dann zum Aufstehen auf.
Diese Übung führen Sie aus, bis Ihr Pferd nicht mehr versucht aufzuspringen. Anfangs ist das Aufspringen eine normale Reaktion, da das Pferd noch nicht weiß, was Sie von ihm wollen. Um dies möglichst schnell zu vermeiden, sollten Sie die Zeit, die Ihr Pferd freiwillig in der gewünschten Position verbleibt, nicht ausreizen, sondern erst ganz allmählich die Dauer steigern. Füttern Sie Ihr Pferd, sodass Hals und Kopf gerade und in der Mitte des Buggelenks sind. Tiefes Füttern nahe dem Boden ist ebenfalls von Vorteil. Bevor Ihr Pferd auch nur die Idee des Aufstehens entwickelt, sollten Sie versuchen, es flach hinzulegen. Nach einigen Versuchen können Sie das Flachliegen dann als wirksames Mittel gegen ungewolltes Aufspringen einsetzen.
Das Aufsetzen
Jetzt ist der Moment gekommen, um mit dem eigentlichen Aufsetzen zu beginnen. Welche der verschiedenen Techniken bei Ihrem Pferd am besten funktioniert, müssen Sie ausprobieren.
Durch das Füttern mit vorgestreckten Vorderbeinen wird das Aufstehen aus dem Liegen verzögert. (Foto: Gabi Appelt)
Gehen Sie zunächst wie folgt vor: Legen Sie die Hand an die Brust Ihres Pferdes, drücken Sie leicht und geben Sie Ihrem Pferd das Signal zum Rückwärtstreten. Wenn Ihr Pferd beginnt, sich aufzustemmen, sei es auch eine noch so kleine Bemühung, loben und füttern Sie es. Das Futter geben Sie dabei möglichst hoch und nahe der Brust. So muss das Pferd seinen Hals aufwölben, was zusätzlich motiviert, sich aufzustemmen. Bei einigen Pferden reicht diese Art von Füttern sogar aus, um ein Aufstemmen zu provozieren.
Das Pferd stemmt sich mit den Vorderbeinen hoch und „läuft“ um die Hinterhand herum, bis es schließlich aufrecht sitzt.
Wenn es so nicht gelingt, bitten Sie einen Helfer, Ihr Pferd zu füttern, während Sie mit breit geführten Zügeln vorsichtig zum Rückwärts auffordern. Sparen Sie nicht mit dem Futterlob. Wenn Sie auch hier jeden Ansatz belohnen, wird Ihr Pferd mit der Zeit immer mutiger werden und sich mehr und mehr hochstemmen. Sollte Ihr Pferd beim Hochstemmen zurückrutschen oder sich wieder hinlegen, lassen Sie es sich wieder flach hinlegen, bevor Sie es erneut zum Aufsetzen auffordern. So machen Sie ihm die Zusammenhänge dieser Lektion klar.
Anfangs wird Ihrem Pferd das Hochstemmen vermutlich schwerfallen. Andererseits braucht es zum Ausharren im Sitzen und zum Aufstehen umso mehr Kraft, je näher der Brustkorb noch am Boden ist, je weniger Schritte rückwärts Ihr Pferd also gemacht hat. Je höher es sich aufsetzt, umso leichter wird es ihm fallen. Wenn dieser Groschen erst einmal gefallen ist, wird es sich so weit aufsetzen, wie es ihm möglich ist. Den meisten Pferden gefällt diese Position sehr gut, sodass es nicht schwerfällt, sie mit Lob und Leckereien einige Sekunden oder sogar länger im Sitzen zu halten.
Das Aufstehen
Dieser Teil der Übung ist leicht: Treten Sie einfach zurück und fordern Sie Ihr Pferd mit dem gewohnten Kommando auf, sich zu erheben. Das Aufstehen aus dem Sitzen erfordert von Vor- und Hinterhand eine enorme Lastaufnahme. Das Pferd schiebt sich so weit wie möglich über die Vorhand hinaus und drückt sich dann mit der Hinterhand ab. Der Bewegungsablauf ähnelt dem Aufstehen aus dem Liegen, wobei das Pferd allerdings deutlich weniger Schwung nutzen kann. Erschrecken Sie also nicht, wenn Ihr Pferd nach seinem Gleichgewicht sucht und ein wenig schwankt. Dieser Bewegungsablauf ist ihm neu und erfordert einiges an Übung, um die Koordination zu behalten. Es dauert seine Zeit, bis ein Pferd genügend
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