It's Showtime
diese Abfolge sehr treffend als „Sitzpirouette“.
Mehr als „nur“ sitzen
Das Sitzen unter dem Reiter sollten Sie, wenn überhaupt, nur nach langer und gründlicher Zeit des Trainings und nur mit einem Pferd, dem das Aufstehen leichtfällt, in Erwägung ziehen. Die Belastung beim Aufstehen ohne Reiter ist schon enorm hoch; die Verletzungsgefahr mit zusätzlichem Reitergewicht ist daher nicht zu unterschätzen.
Das Sitzen lässt sich prima mit anderen Lektionen wie dem Spanischen Gruß kombinieren.
Das Sitzen gilt zu Recht als „Hohe Schule“ der Zirkuslektionen und auf Vorführungen wird ein sitzendes Pferd oft zum Publikumsliebling. Ein sitzendes Pferd hat etwas ganz Besonderes – man erkennt förmlich den Stolz in seinen Augen, was auch daran liegen mag, dass wir ihm mit unserer Begeisterung einen unglaublichen Höhenflug vermitteln.
Das Sitzen lässt sich mit vielen Tricklektionen noch sehr effektvoll erweitern. Sie können Ihrem Pferd zum Beispiel das Winken über den Spanischen Schritt beibringen oder das Wedeln mit einem Tuch zwischen den Zähnen. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Eindruck machen
Der Spanische Schritt ist abgeleitet aus dem Imponiergehabe des Pferdes, und Sie können mit dieser Lektion und ihren Variationen ordentlich Eindruck machen. Seinen Ursprung hat der Spanische Schritt, wie der Name schon sagt, in Spanien, wo er im traditionellen Stierkampf genutzt wurde, um den Stier zu provozieren.
Grundsätzliches und Voraussetzungen für den Spanischen Schritt
Der Spanische Schritt ist eine aus dem Kampf- und Spielverhalten der Pferde abgeleitete Lektion, bei der das Pferd im Schritt abwechselnd beide Vorderbeine möglichst gestreckt bis annähernd an die Waagerechte anhebt. Sowohl Hengste als auch Stuten zeigen in Spiel und Kampf das Ausschlagen mit den Vorderbeinen. Die Weiterentwicklung dieses in der Natur vorkommenden Verhaltens als Lektion kann deshalb eine Bereicherung für Ihr Pferd sein. Sie stärkt das Selbstbewusstsein und kann dazu genutzt werden, angestaute Aggression oder Übermut abzubauen.
Beim Spanischen Schritt wird die normale Schrittfolge beibehalten, manchmal tritt aber auch eine leichte Diagonalisierung der Schrittfolge ein, die durch das verzögerte Auffußen des Vorderbeins zustande kommt. Im korrekten Spanischen Schritt spannt das Pferd Bauch- und Beckenmuskulatur an und versammelt sich. Die reelle Versammlung ist beim vollendeten Spanischen Schritt maßgeblich für den gymnastizierenden Effekt verantwortlich. Erst die Lastaufnahme der Hinterhand ermöglicht es dem Pferd, sein Vorderbein zu heben und zu strecken, sodass der Spanische Schritt sich entfalten und zur Verbesserung der Schulterfreiheit beitragen kann.
Der Spanische Schritt macht Pferde selbstbewusst und fördert – richtig ausgeführt – die Schulterfreiheit.
Zur Erarbeitung des Spanischen Schritts sollte Ihr Pferd einen gefestigten Takt im Schritt haben und ein Mindestmaß an Versammlung mitbringen. Andernfalls wird es nicht mehr als ein oder zwei zusammenhängende Spanische Schritte zustande bringen können. Durch die mangelnde Lastaufnahme der Hinterhand hat es nicht genügend Schulterfreiheit und wird auf die Vorhand fallen, was ein hohes Heben der Vorderbeine geradezu unmöglich macht. Dazu kommt die mangelnde Aktivität der Hinterhand, die das Pferd optisch länger werden lässt und die fehlerhafte Ausführung zusätzlich fördert.
Der richtige Zeitpunkt
Der Spanische Schritt gilt allgemein als gute Einstiegslektion in die zirzensische Arbeit. Ob er diesen Ruf allerdings verdient, ist sehr abhängig von dem Pferd, das ihn erlernen soll. Wenn Sie Ihrem Pferd eine neue Lektion antrainieren, trainieren Sie nie nur die Bewegung an sich, sondern festigen immer auch eine der Lektion entsprechende Stimmung des Pferdes. Der Spanische Schritt ist eine dominante und aggressive Geste, die sich deshalb nur bedingt für junge und/oder dominante Pferde, insbesondere für Hengste, und für unerfahrene Trainer als Einstiegsübung eignet. Nicht selten ist es sinnvoller, erst die Lektionen zu Boden trainiert zu haben und dann mit dem Spanischen Schritt zu beginnen.
„Mach mal was mit deinen Beinen“
Den Einstieg bilden Touchierübungen, die später zur Hebung der Schulter und zur Streckung des Vorderbeins führen sollen. Stellen Sie sich leicht versetzt vor Ihr Pferd, und zwar so weit von ihm entfernt, dass es Sie nicht versehentlich mit dem Vorderbein treffen kann, Sie
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