Ivory 2 - Insel des Verlangens - Erotischer Roman - Sex Leidenschaft Erotik und Lust
nicht mehr der einzige Grund für meine unterdrückte Ekstase, obwohl sie noch immer meinen Hals umfasste und sein Daumen nun wie eine Morddrohung an meiner Kehle lag. Mein ersticktes Stöhnen klang mitleidserregend. Ich fragte mich, ob er im Notfall die unnachgiebige Schnürung an meinem Korsett lockern würde ... bevor eine Ohnmacht mich von den Beinen holte. Doch plötzlich unterbrach eine forsche Stimme unsere Innigkeit.
»Sir, könnten Sie bitte kurz aufstehen!« Ein Polizist, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war, legte Jude die Hand auf die Schulter ... Ein zweiter stand hinter ihm.
Judes Gesichtsfarbe veränderte sich blitzartig, er lächelte verlegen und begann, sich kopfschüttelnd zu erklären: »Das ist ein Missverständnis!«
Woraufhin der Beamte seinen Oberarm ergriff. »Sir, nehmen Sie bitte die Hände von dieser Frau und stehen Sie auf.« Er zerrte ihn förmlich vom Barhocker.
Ich wich von ihm zurück und keuchte noch immer kurzatmig. »Er ... er hat mir nichts getan!«, versuchte ich ihn zu unterstützen.
»Warum trägt die Dame ihre Hände gefesselt?«, fragte der eine.
»Es ist ein Spiel, nichts weiter«, erklärte Jude ... und ich nickte zustimmend.
Der Beamte schnaubte verächtlich. »Gut, das Spiel ist jetzt vorbei. Sie lösen ihr bitte sofort die Hände!«
Mist! Verdammt! Da fielen mir wieder die Schlüssel im Nachtkästchen ein. Jude presste kurz die Lippen zusammen, verdrehte die Augen und fuhr sich durch die Haare. »Ich hab den Schlüssel nicht mit.«
»Können Sie sich ausweisen?«
Jude zeigte ihm seinen Personalausweis.
»... und die Dame?«
»... hat keinen Ausweis mit«, antwortete Jude für mich.
»Mr Kentrall, Sie wurden von einem Gast hier der vorsätzlichen Körperverletzung beschuldigt, wir müssen Sie bitte beide mitnehmen.« Jude hatte einen Nachnamen, darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht.
Doch dann griff der eine Polizist nach Handschellen ... und bei mir setzte der Verstand aus. Als er sie Jude anlegen wollte, begann ich herumzuschreien: »NEIN! Nicht! Nicht seine Hände! Bitte nicht seine Hände ... Er hat nichts getan!«
Sie beachteten mich gar nicht und Jude ließ es widerwillig über sich ergehen. Ich musste mich umdrehen, um diesen Anblick zu verdrängen. Ich wollte Jude nicht in Handschellen sehen. Das war für mich eine Form der Erniedrigung, die in die völlig verkehrte Richtung lief. Selbst im Streifenwagen empfand ich noch Unbehagen dabei, neben ihm auf der Rückbank zu sitzen. Doch wenigstens konnten wir uns unbemerkt flüsternd verständigen, denn die beiden Beamten waren mit dem Polizeifunk lautstark beschäftigt.
»Wir müssen Santiago da raushalten. Er hatte erst vor vier Monaten einen Prozess, wusstest du das?«, gab ich Jude zu verstehen.
Er schüttelte den Kopf.
»Bitte ... wir müssen ihn raushalten!«, drängte ich ihn.
Jude nickte zögernd.
»Keathan hat meinen Ausweis!«, ergänzte ich.
»Ich weiß, ich hab ihm schon ein SMS geschickt.« Er dachte kurz nach, bevor er endlich damit rausrückte, was ihn beschäftigte: »Du bist gestürzt und ich wollte dich auffangen ... dabei bin ich in deinen Haaren hängen geblieben.«
»Ja«, flüsterte ich. Und da ich mit den Händen am Rücken ohnehin nicht richtig sitzen konnte und Jude so nahe wie möglich sein wollte, legte ich mich zur Seite, fand einen angenehmen Platz für meinen Kopf in seinem Schoß und Jude legte seine gefesselten Hände auf mein Gesicht. Ich versuchte, nicht zu tief in meiner Gefühlswelt zu versinken, um den Moment nicht zu verpassen, in dem ich mich rechtzeitig aufsetzen musste. Meine verschlossenen Schuhe bereiteten mir die größte Sorge. Ich hoffte, niemand würde von mir verlangen, sie auszuziehen.
Kurz darauf knallte die Beifahrertür und ich nahm wieder Haltung an. Jude hatte inzwischen meine Haare gelöst, sodass sie wallend meinen Hals und die Schultern bedeckten, um weitere verfängliche Situationen zu vermeiden.
Wir wurden getrennt voneinander verhört. Die Polizistin, die meinen Bericht schrieb, war schon älteren Semesters, sie hatte ungepflegte Haare, eine hagere Statur, schmale Lippen und insgesamt einen eher verbitterten Gesichtsausdruck. In Kombination mit ihrem forschen Auftreten und dieser aufdringlich schrillen Stimme, wirkte sie wie eine alte Emanze auf mich. Ich fragte mich, ob in ihrer bestimmt langjährigen Berufslaufbahn wohl schon mal eine junge Frau in einem Sado-Maso-Kostüm gefesselt vor ihr gesessen hatte.
Ich gab die Daten
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