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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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abkaufen.
    Oder auch nicht.
    Denn anscheinend nahm es ihr nicht einmal Tony ab. Der Captain schnaubte spöttisch. »Wenn Sie das wirklich nicht wissen, Ma’am, werden Sie Riesenschwierigkeiten haben, in dieser Stadt zu überleben.«
    Sie durchlebte einen Alptraum. Einen totalen Kann-mich-bitte-einer-wecken-Alptraum.
    Antonio wusste über die Anderen Bescheid.
    Ja, das war ein Problem, aber das wirklich große Problem war, dass sie es mit einem Gestaltwandler zu tun hatte, der Mörder aufschlitzte – vor der Nase der Polizei.
    Die Titelseiten dürften brutal werden.
    »Ich sage Ihnen das ja ungern, Miss Jerome …«
    »Erin«, würgte sie hervor, denn der Captain zog ihren Familiennamen in einer Weise in die Länge, die an ihren Nerven zerrte.
    »Aber die Welt, in der Sie leben, nun ja, nur die Hälfte von dem, was Sie sehen, ist real.« Antonio schritt in seinem kleinen Büro auf und ab, was auffällig an eine eingesperrte Raubkatze erinnerte.
    Er war keiner. Dem Kerl haftete kein bisschen Gestaltwandlerduft an.
    Andererseits war auch ihr Geruch sehr schwer zu entdecken.
    »Ach ja?« Sie bemühte sich, ruhig zu klingen. Nach der großen Enthüllung hatte der Captain sie und Jude in sein Büro gebracht. Erin mimte die Ahnungslose, vorerst jedenfalls. Und solange wie nötig.
    »Vor zwei Jahren war ich draußen in den Sümpfen. Ein Vampir versuchte, mich zu ertränken und meine Leiche als Alligatorköder dazulassen.«
    Ein hübsches Bild. »Ein Vampir?« Erin schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Captain, aber Vampire gibt es nicht.« Ja klar, die Mistkerle waren so real wie sie.
    Neben ihr rollte Jude die Schultern. Das tat er alle paar Minuten. Was war mit ihm los?
    »Es gibt sie.« Antonio blieb stehen. »Gewöhnen Sie sich an den Gedanken.«
    Hatte sie, vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren, als sie zusah, wie ihre Mutter gegen einen Vampir kämpfte – Klaue gegen Zahn, sozusagen. »Ähm … Waren Sie eigentlich in letzter Zeit mal zum Personalgespräch, Captain? Vielleicht wäre eine Sitzung beim Polizeipsychologen angebracht.« Erin stemmte die Hände auf die Armlehnen und stand auf. »Also, falls Sie mir nicht noch irgendwelche Märchen über frei umherlaufende Trolle erzählen wollen, hätte ich einen Mord aufzuklären. Für diesen Quatsch fehlt mir die Zeit.« Das war eine schöne Schlusszeile. Sie schritt zur Tür, das Kinn gereckt, den Rücken gerade.
    Und hörte ein Klatschen hinter sich. Als sie sich umschaute, sah sie Jude, der sie anlächelte.
    »Nicht schlecht.« Er zeigte mit einem langen Finger auf sie. »Aber warum lassen Sie nicht endlich den Quatsch, Frau Staatsanwältin? Uns beiden ist klar, dass Sie alles über die Monster im Dunkeln wissen, und die Unschuldige zu spielen, funktioniert bei mir nicht.«
    Uns beiden ist klar, dass Sie alles über die Monster im Dunkeln wissen. Sie öffnete den Mund, sagte jedoch nichts.
    Donovan richtete sich auf und schlich auf sie zu. Ja, schlich, denn seine Bewegungen waren ruhig und regelmäßig, seltsam elegant. Gleichzeitig fiel sein Raubtierblick auf ihren Mund und schien heißer zu werden.
    Ärger. Ja, dieser Mann würde ihr gefährlich werden, das hatte sie von Anfang an begriffen. Erin benetzte sich die Lippen. »Ich, äh …« Nein, das ging gar nicht. Sie räusperte sich. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Donovan.« Sie sah rasch zu Antonio. »Mich kriegen Sie nicht dazu, Ihnen diesen Irrsinn abzunehmen.«
    »Die Karten sind längst aufgedeckt, Lady. Sie wissen, was ich bin.«
    Ein Gestaltwandler.
    Er beugte sich näher, und sie beobachtete, wie sich seine Nasenflügel weiteten. »Und ich weiß, was Sie nicht sind.«
    Menschlich.
    Arschloch.
    »Also, beenden wir die Spielchen, okay? Hinter geschlossenen Türen müssen wir keinem was vormachen.« Und die Tür war geschlossen. Geschlossen und verriegelt. Erin hatte das leise Klicken gehört, nachdem Antonio die Tür schloss. »Sie haben die Leiche gesehen. Sie sagten selbst, dass es Krallenmale waren, richtig?«
    Abermals huschte ihr Blick nach links. Antonio sah sie mit großen Augen an. Noch könnte sie leugnen. Sie musste ihre Tarnung nicht auffliegen lassen, an der sie so hart gearbeitet hatte. Vier Monate lang. Vier Monate hatte sie gebraucht, um diesen Job zu finden und ihrer Vergangenheit zu entfliehen.
    Einer Vergangenheit, die sich heute wieder zurückmeldete. Der widerliche Gestank von Blut und Tod weckte Erinnerungen. Vor Monstern wegzulaufen war schwierig, denn es gab sie überall.
    Das

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