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Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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der stattfand, brachte schließlich auch einiges Geld ein.
    Dem immer lauter werdenden Hilferuf dieser verlorenen Region würden sich die Industrienationen letztendlich nicht verschließen können und auf Umwegen würde man schließlich vor ihrer Tür landen. Die Mitglieder der Loge würde man um Hilfe bitten. Es würde praktisch eine Einladung an sie ergehen, die Geschicke dieses Landes in die Hand zu nehmen. So konnte man dann auch dem Rest der Welt gegenüber eine massive Einmischung in dieser Region rechtfertigen. Sie würden das Ruder übernehmen können, ohne Konflikte mit anderen Nationen befürchten zu müssen. Natürlich müsste man zu Anfang einige Hilfsprojekte finanzieren. Alles musste in ein positives Licht gerückt werden. Leider tauchten in letzter Zeit immer wieder unangenehme Presseberichte auf, denen man Aufmerksamkeit schenken musste. Die Tage einiger dieser Schmierfinken waren bereits gezählt, sie wussten es bloß noch nicht. Sogar einen Namen hatten manche von denen ihnen schon gegeben. Land-Grabber , Landräuber, so nannte man sie. Natürlich ohne zu wissen, wer die Drähte zog und wie weit sich die Schlinge bereits zugezogen hatte.
    Über Jahre hinweg war es der Loge gelungen, nach und nach Pachtverträge über riesige Gebiete abzuschließen. Auch die so wichtigen Wasserrechte hatten sie sich mit Hilfe von hohen korrupten Politikern sichern können. Offiziell begründeten sie natürlich alles damit, wertvolle Entwicklungshilfe leisten zu wollen. Arbeit und Wohlstand für die Bevölkerung, so lautete die Propaganda. Was glaubten diese Wilden eigentlich? Nichts von all dem würde jemals eintreten. Es war so einfach und so genial. So führte man in der heutigen Zeit Kriege. Moderner Kolonialismus mit einer Sänfte ins Land getragen. Ein schleichender Prozess . Aber große Veränderungen konnte man nun einmal nicht über Nacht herbeiführen.
     
    Ein perfider Plan, an dessen Verfolgung wohl niemand würde glauben können. Wie naiv die Menschen doch waren. Die Tragweite ähnlicher Pläne der Nazis hatte anfangs auch kaum jemand realisiert. Die Welt wurde eines Besseren belehrt. Dieses Regime hatte es damals fast geschafft, und alle Vorbereitungen für Hitlers Machtergreifung im Januar 1933 hatten ebenfalls Mitglieder ihrer Loge getroffen. Sein Großvater gehörte seiner Zeit dazu. Alle hatten sie damals ein Vermögen verdient. Ein Großteil der Rüstungsausgaben sowohl von deutscher Seite als auch von Seiten der Alliierten spülte damals in ihre Kassen. Nun war es an der Zeit, ihre Macht wieder neu zu festigen. Dazu würde ihnen jedes Mittel recht sein. Es musste wohl die Vorsehung sein, die ihnen gerade jetzt einen Trumpf in die Hände spielte, der ihr Vorhaben katapultartig beschleunigen würde. Himmlers Vermächtnis würde sie in die Lage versetzen, ihr Ziel schneller zu erreichen, als sie es sich hätten träumen lassen.

16
     
    Ferruccio wachte aus seinen Gedanken auf. Er hatte Schritte hinter sich gehört, vertraute Schritte, und er wusste, wer dort kam. Ferruccio erschrak für einen Moment über sich selbst. Er strafte seine eigenen Gedanken Lügen. Ihm näherte sich die Person, die es als Einzige geschafft hatte, einen allerletzten, winzigen Platz in seinem Herzen zu behaupten. Er drehte sich um und lächelte. Es war eines jener seltenen Lächeln im Gesicht des Conte, das seine Augen erreichte und sie warm leuchten ließ. »Guten Morgen, Schwesterherz«, begrüßte er die junge Frau, die da mit einer bezaubernden Leichtigkeit auf ihn zukam und ihn liebevoll umarmte.
    »Guten Morgen, Ferruccio. Ist es nicht wunderschön heute Morgen? Das Laub der Bäume hat jetzt so traumhafte Farben , und die Luft ist noch angenehm mild. Ich liebe diesen Ort. Stundenlang könnte ich hier am See stehen und einfach nur dieses Bild betrachten.« Contessa Bice de Vigiani. Ferruccio betrachtete seine Schwester, wie sie neben ihm an der Brüstung stand und auf den See hinausblickte. Durch ihre langen schwarzen Haare streifte leise der Wind. Er sah ihre wunderschönen bernsteinfarbenen Augen und das anmutige Gesicht, auf dem sich die Morgensonne spiegelte. Ferruccio Vigiani dachte unwillkürlich an Achilles. Ja tatsächlich, auch er hatte eine Stelle, an der er verwundet werden konnte. Niemals würde er zulassen, dass seiner Schwester ein Leid geschähe. Er wusste, dass mächtige Leute wie er und sein Vater viele Feinde hatten. Dafür war er bereit, den Preis zu bezahlen. Nur seine Schwester ... seine Schwester

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