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0618 - Der Mondschein-Mörder

0618 - Der Mondschein-Mörder

Titel: 0618 - Der Mondschein-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eliza Farland war eine natürliche Schönheit. Das rote Haar umrahmte das Gesicht wie eine Flut und hatte keinen künstlichen Farbton nötig gehabt. Grüne Augen leuchteten in ihrem Gesicht, sie zeigten einen leichten Blauschimmer und wirkten wie das klare Wasser der zahlreichen Seen und Flüsse, mit denen die grüne Insel so reichlich gesegnet ist.
    Normalerweise wäre sie nicht zu dem Mann gestiegen, aber der innere Drang hatte ihre Zweifel beseitigt. Sie mußte so rasch wie möglich ihr Ziel erreichen. Da nahm sie schon Dinge in Kauf, vor denen sich andere gefürchtet hätten.
    Eliza schwebte wie auf einer Wolke. Die tiefen, grauen Wolken streckten sich ihr entgegen und öffneten sich gleichzeitig, um ihr den darunterliegenden Glanz zu zeigen. Dabei war es nur der Nebel, der seine Schwaden über das graue Asphaltband ausbreitete.
    Eliza gehörte zu den Mädchen, die träumen konnten. Herrliche Träume für sie persönlich, Alpträume für andere Personen. Was sie als so wunderbar empfand, das sorgte bei normalen Menschen für Herzbeschwerden, Furcht und Grauen.
    Sie aber fuhr ihren Träumen entgegen und würde die Stelle erreichen, wo sie wahr wurden.
    Wenn sie nach rechts schaute, sah sie das Profil des Fahrers. Es war ein Mann um die Dreißig. Er trug eine Schiebermütze, eine lederne Jacke, Jeans und ein Hemd aus derbem Stoff. Sein Gesicht wirkte flach, sogar von der Seite her betrachtet. Manchmal drehte er den Kopf und schaute Eliza an.
    Dann zuckten seine dicken Lippen. Es sollte wohl ein Lächeln oder Grinsen sein, und das Mädchen spürte jedesmal einen Schauer über seinen Rücken rinnen.
    »Was ist denn, Kleine?«
    »Nichts, bitte.«
    »Du hast Angst vor mir, wie?«
    »N… nein.«
    »Warum lügst du?«
    Eliza hob die Schultern. »Nur so«, gab sie flüsternd zurück, weil sie mit Gedanken wieder woanders war, denn sie spürte die Nähe des Ziels. Das Singen und Locken in ihrem Kopf hatte sich verstärkt.
    Hinzu kam, daß sich der Tag allmählich dem Ende zuneigte, die Dämmerung sich über das Land schlich und dabei die Hügel, Wälder, Bäche und Seen regelrecht einpackte, so daß die gesamte Landschaft innerhalb des grauen Zwielichts verschwamm.
    Nur mehr wenige Minuten, dann würde sie den Fahrer bitten, anzuhalten, denn das Ziel lag so dicht, daß sie es zu Fuß erreichen konnte. Mit einer Handbewegung raffte Eliza die gesteppte Jacke vor ihrer Brust zusammen und blickte aus dem Seitenfenster.
    Draußen verschwamm die Landschaft. Soßig waren die Umrisse geworden. Durch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs verwischten sie noch mehr. Kein Mensch durchwanderte diese Einsamkeit. Wer hier lebte, der hatte es weit bis zum nächsten Dorf und noch weiter bis zur nächsten Stadt. Diese Landschaft gehörte zu den verwunschenen Orten. Märchenerzähler beschrieben Gegenden wie diese hier.
    Sie zog außen vorbei wie ein Film auf der Leinwand, der auf einmal langsamer lief.
    Das Mädchen zeigte sich irritiert. Es fuhr durch ihr wildes Rothaar, eine Geste der Verlegenheit. Instinktiv spürte sie, daß der Fahrer etwas vorhatte, sie weigerte sich allerdings noch, daran zu glauben. Erst als der Lastwagen stand und sie sein Räuspern hörte, da drehte sie den Kopf und schaute ihn an.
    Er hatte die Mütze abgenommen. Das flachsblonde Haar war fettig.
    »Ist… ist etwas?«
    Der Fahrer nickte und öffnete beim Lachen seinen Mund. »Ich glaube, wir beide sollten uns einmal genauer unterhalten, Kleine. Dieser Ort ist günstig.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Das.« Im nächsten Augenblick lag seine linke Hand auf ihrem rechten Oberschenkel.
    Eliza Farland saß auf der Stelle, ohne sich zu rühren. Sie dachte daran, daß alles nicht wahr sein konnte, schaute stur geradeaus und richtete ihren Blick in die Höhe, wo die Sonne am Himmel verschwunden war und sich schon die blasse Scheibe des Mondes zeigte.
    Der Mond…
    Er war ihr Freund. Er hatte sie gelockt. In den Vollmondnächten hatte sie den Drang zum erstenmal verspürt.
    »Nun, Kleine?« Die Hand besaß kurze, kräftige Finger und wanderte weiter den Schenkel hoch.
    »Bitte.« Sie schüttelte den Kopf und verzog gequält das Gesicht.
    »Lassen Sie das!«
    »Weshalb denn?« Der Mann blies Eliza den warmen Atem ins Gesicht. »Denkst du denn, ich hätte dich umsonst mitgenommen, Süße? Nein, so haben wir nicht gewettet. Du bist mir schon was schuldig, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ich möchte nicht.«
    »Danach wirst du nicht gefragt, Süße!«
    Eliza wußte, daß

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