James Bomb jagt die Zombies
“ sagte Benny Lyster mit erstickter Stimme,
Und während Sir James Bomb, unser Ritter voller Frust und Adel, sich schicksalsergeben rücklings über die Bordkante plumpsen ließ, begab sich der Amerikaner in die stinkende Kajüte hinunter, nahm einen tiefen Schluck aus der Rumflasche und dankte Gott und dem großen Manitou im Weißen Haus, daß er nie eine Kampfschwimmerausbildung erhalten hatte,
49
Das monotone Blubbern der Lungenautomaten drang mit enervierender Gleichmäßigkeit in Bombs Ohr.
Die schlanken Beine von Lady Constance schwangen rhythmisch vor ihm auf und ab, aber der Agent hatte im Moment keinen Sinn für verwirrende weibliche Anatomie.
Alle Augenblicke sah er nervös hinter sich, eingedenk des blutigen Klumpen Fischfleisches, der in einer verschnürten Kaufhaustüte von seiner Hüfte baumelte.
Die Strecke schien kein Ende zu nehmen.
Endlich schoben sich rechts und links von ihm die Uferfelsen in sein von der Taucherbrille eingeengtes Blickfeld. Sie schwammen in das steinerne Tal hinein und mit schußbereiten Harpunen vorsichtig an die stählerne Absperrung heran.
Obwohl Bomb diesmal auf das Auftauchen der Hammerhaie vorbereitet war, erschrak er dennoch heftig, als der erste dieser gräßlichen mißgebildeten Köpfe heraufschoß und sich rasend vor Angriffslust in die Metallstangen des Gitters verbiß.
Nach einer Schrecksekunde preßte der Agent die Spitze der Harpune mit dem Betäubungsgeschoß an die monströse Stirn des Fisches und drückte ab. Bomb vernahm ein kurzes Plop, und die bizarre Fratze des Haies zuckte zurück.
Einen Augenblick später vernahm er das gleiche Geräusch noch einmal. Lady Constance hatte ihre Patrone auf den zweiten Hammerhai abgefeuert.
Fieberhaft suchte Bomb nach dem nächsten Geschoß in seinem Gürtel, aber er verhedderte sich mit dem Sack voller Kitt und der Thunfischtüte. Als er endlich mit seiner Suche zu Rande gekommen war, hatte Lady Constance schon ihre zweite Ladung dem letzten Hammerhai in den Leib gejagt.
Sie zeigte Bomb mit den Fingern ein siegreiches V, dann schwamm sie zielstrebig zu der verriegelten Tür hinunter. Bomb folgte ihr mit klopfendem Herzen.
Unten angekommen, warteten sie einige Sekunden ab, bis die betäubten Haie, die sich in taumelnden Spiralen um sich selbst drehten, schlafend auf den sandigen Grund sanken. Bomb entriegelte die Tür, die sich ohne weiteren Widerstand nach innen öffnete, dann schwammen sie nach allen Seiten sichernd hinein.
Sie glitten dicht über den Grund hinweg auf das große runde Tor zu, das am Ende dieses unterseeischen Tales in die Felswand eingelassen war.
Bomb, dort angekommen, sah, daß der Durchmesser der Scheibe circa vier Meter betrug und daß sie unten mit einem mächtigen Scharnier verankert war. Er zog Lady Constance dicht an sich heran, drehte sie herum und zog von ihrem Rücken die Sprengstoffflasche aus der Halterung. Er näherte die Flasche vorsichtig der Metallfläche und spürte, wie die magnetische Kraft die Flasche ihm aus der Hand zu ziehen versuchte. Behutsam setzte er den Sprengsatz mit einem leisen Klick auf dem Metall des Tores fest.
Seine Begleiterin löste den anderen Sprengkörper von seinem Rücken. Er nahm ihn ihr aus der Hand und befestigte ihn dicht neben dem ersten.
Dann drehte er die Ventilräder gegen den Uhrzeigersinn, bis sie einrasteten.
Die beiden Bomben mit ihrer gewaltigen Zerstörungskraft waren jetzt scharf.
Der Hauptteil ihrer Arbeit war geschafft.
Wie viele Minuten mochten vergangen sein?
Er warf einen Blick auf den schwarzen Tauchchronographen an seinem linken Handgelenk. Verdammt, er hatte völlig vergessen, die Zeit zu nehmen, als sie die Haie betäubt hatten. Er hätte sich ohrfeigen können wegen seiner Gedankenlosigkeit. Er bedeutete Lady Constance mit aufgeregten Gesten, die betäubten Haie im Auge zu behalten. Sie nickte ihm beruhigend zu. Bomb nestelte das Unterwasserstethoskop vom Gürtel, stöpselte sich die Hörer ins Ohr und drückte das Mikrophon auf die metallene Wand vor sich.
Eine Kakophonie verschiedenartigster Geräusche drang zu ihm: Er hörte dumpfe Schläge und blechernes Scheppern, knirschendes Kratzen und peitschendes Klatschen, schrille Schreie und ächzendes Stöhnen.
Bomb lauschte angestrengt; er schloß die Augen, um sich besser konzentrieren zu können, und ganz allmählich fügte sich das akustische Durcheinander in seinem Gehirn zu einem geordneten Bild.
Die dumpfen Schläge, das waren Hacken und Pickel, die in felsigen
Weitere Kostenlose Bücher