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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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noch als kleiner leuchtender Punkt am tiefblauen karibischen Himmel auszumachen war, kletterten sie mit ihren verderbenbringenden Utensilien an Bord des Katamarans zurück.
    Sie lichteten den Anker und tuckerten mit halber Kraft in Richtung westliches Kap.
    Unterwegs besprachen sie die letzten Einzelheiten der bevorstehenden Unternehmung.
    „Jeder von uns nimmt eine Sprengstoffflasche und eine Harpune mit Ersatzpatronen“, sagte Bomb zu Lady Constance, während er seine Rolex-Oyster vom Handgelenk nahm und statt dessen die schwarze Taucheruhr anlegte. „Ich nehme zusätzlich das Unterwasserstethoskop und den Beutel mit dem Kitt.“
    Er versuchte seiner Stimme Entschlossenheit und Schneid zu verleihen, obwohl er in Wahrheit weit davon entfernt war. Seine Partnerin nickte.
    „Wir müssen versuchen, die Haie so schnell wie möglich nacheinander zu betäuben“, sagte sie, „einmal, daß uns die Zeit zum Anbringen der Bomben nicht zu knapp wird, und zum zweiten, damit ein Hai, der später dran ist, nicht über einen bereits narkotisierten herfallen kann und ihn auffrißt.“
    „Diese Bestien würden sich wirklich selber auffressen?“ fragte Lyster ungläubig.
    „Haie fressen alles, was ihnen vor die Zähne kommt, auch ihre Artgenossen. Selbst Schwimmwesten, Gummireifen, Taucherflossen und leere Bierdosen sind für sie kein Hindernis“, klärte ihn Lady Constance auf.
    „Das hört sich ja nicht sehr erfreulich an“, sagte Lyster beklommen. Auch Bomb wurde es, ie näher sie ihrem Ziel kamen, immer mulmiger zumute.
    Er räusperte sich und sagte mit belegter Stimme:
    „Also, wenn die Viecher angeschwommen kommen, schießen wir sie durch das Gitter hindurch bewußtlos. Dann öffnen wir unten den Einlaß und schwimmen sofort zu dem ominösen Tor. Während ich die Sprengladungen anbringe, behalten Sie, Lady Constance, unsere schlummernden Lieblinge im Auge. Wenn noch Zeit bleibt, versuche ich, mit dem Hörgerät herauszufinden, was hinter der Tür vor sich geht. Nach spätestens sechs Minuten machen wir Schluß. Wir schwimmen wieder hinaus und zum Boot zurück.
    Das ist im Grunde alles.
    Du hältst inzwischen hier die Stellung, Benny!“
    Bomb wollte zuversichtlich wirken, aber es gelang ihm nicht besonders gut.
    „Klingt eigentlich ziemlich einfach“, sagte die Botschaftergattin gleichmütig.
    Weiß der Kuckuck, woher dieses Weibstück ihre Gelassenheit nimmt, dachte der Agent.
    „Aber was ist, wenn die Haie nicht ans Gitter kommen?“ gab Lyster zu bedenken. „Geht ihr dann zu ihnen hinein oder was?“
    „Dafür habe ich vorgesorgt“, erklärte Lady Constance, „wir locken die Haie mit einem Köder an die Absperrung. Ich habe gestern noch zehn Kilogramm Thunfischsteak an Bord bringen lassen. Es liegt unten in der Kajüte bereit.“
    „Sehr gut“, sagte der Amerikaner bewundernd.
    Darum riecht es in der Kajüte so streng, dachte Bomb, vielleicht war ihm auch nur deshalb so flau im Magen.
    „Für einen Thunfischsalat würde ich es ja gerade nicht mehr verwenden“, meinte die Botschaftergattin, als erriete sie seine Gedanken, „aber für Haie dürfte es unwiderstehlich duften. Wir müssen das Fleisch nur gut verpacken, sonst haben wir schon vorher im freien Wasser ein paar ungebetene Verwandte von ihnen am Hals.“ Bomb fühlte, wie ihn allmählich das große Flattern überkam. Wieder einmal begann er mit seinem Schicksal zu hadern.
    Und wieder einmal mehr wünschte er M, den Service und das ganze Kingdom zum Teufel...
    Plötzlich stoppte Lady Constance den Motor.
    „Wir fahren besser nicht näher ans Land heran.“
    Bomb starrte mit gemischten Gefühlen zum Ufer hinüber. Das Kap ragte drohend aus der aufgewühlten Brandung. Hinter ihm la-
    gen unsichtbar Le Sapps Marina und der Leuchtturm an der Hafeneinfahrt.
    Sie warfen Anker.
    Schweigend legten Lady Constance und der Agent ihre Tauchausrüstungen an.
    Als erstes die Aqua-Lungen mit den zwei Flaschen, die eine gefüllt mit der lebenserhaltenden Preßluft, die andere voll mit dem todbringenden Hexogen.
    Bomb hängte sich noch das Horchgerät, den Befestigungskitt und - Kavalier, der er war - die ekelerregende Plastiktüte mit dem Thunfisch an den Bleigürtel.
    Ihm war zum Speien übel.
    Mit Flossen und Maske, mit umgebundenen Messern an den Unterschenkeln und Harpunen in den Händen gingen sie platschend zur Reling des Katamarans.
    Sie glichen gepanzerten ungefügen Kriegern, die in die letzte entscheidende Schlacht zogen.
    „Macht’s gut, Kinder!

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