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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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der US-Navy.
    Sie umschifften zunächst in weitem flachem Bogen Sapp’s Cape, wendeten außer Sichtweite des Landes und steuerten von Westen kommend auf Kurs Ost-Ost-Süd ihren vereinbarten Treffpunkt an - jene einsame kleine Insel, die Lady Constance für diesen Zweck vorgeschlagen hatte.
    Eine knappe halbe Stunde vor der verabredeten Zeit verankerten sie den Katamaran vor der Insel und wateten an Land.
    Die Sonne stand jetzt hoch am azurblauen karibischen Himmel, der dem türkisfarbenen Wasser rings um das Eiland seine Farbe verlieh.
    Eine leichte Brise - die Mittagsflaute hatte noch nicht eingesetzt - warf auf dem Rücken schaumiger Wellen unzählige kleine Muschelschalen auf den Sand des Strandes hinauf. Weiter oben im Uferdickicht sangen unsichtbare Vögel ihr Lied, die Blätter der Palmen rauschten dazu im Wind.
    „Das ist ja ein Paradies!“ rief Lyster begeistert.
    Er stromerte wie ein kleiner Junge barfuß den Strand auf und ab. Er hob bunte Muscheln auf, bohrte mit dem großen Zeh nach Schnecken und lief dann zu der einzelstehenden Palme, wo Bomb und Lady Constance gepicknickt hatten.
    Bomb sah, wie der Amerikaner den Baum ein paarmal umrundete und sich mehrmals bückte.
    Als Lyster zurückkam, hatte sich sein eben noch so sorgloses Gesicht verdüstert. Er sah beunruhigt aus.
    „Sagten Sie nicht, die Insel sei unbewohnt?“ fragte er Lady Constance.
    „Ja, warum?“
    „Dies hier habe ich unter der Palme dort oben gefunden“, sagte Lyster und wies ihnen mehrere dürre Ranken vor.
    Es waren vertrocknete Clematis, Fuchsien, Orchideen und Forsythien, dazu ein kleines Gebinde aus Feuerlilien.
    „Außerdem war der Sand dort oben ziemlich zerwühlt, so als hätte sich jemand darauf rumgewälzt.“
    „Vielleicht Tiere?“ fragte Lady Constance harmlos.
    „Möglich“, sagte der Amerikaner, „aber Tiere pflücken keine Blumen und flechten keine Kränze!“
    „Nein“, sagte Lady Constance, „das tun Tiere nicht, nicht einmal Affen!“
    Bomb sah während dieses Gesprächs angelegentlich aufs Meer hinaus.
    „Das gefällt mir nicht.“ Der CIA-Mann ließ nicht locker. „Sind Sie sicher, daß hier niemand auf der Insel wohnt?“
    „Ganz sicher“, beharrte Lady Constance. „Allerdings komme ich bisweilen hierher.“
    „Oh“, sagte Lyster, „das wußte ich nicht.“ Er warf Bomb einen scharfen Blick zu.
    Bomb sah noch angelegentlicher aufs Meer hinaus.
    „Ich verstehe“, murmelte der Amerikaner verlegen.
    „Tatsächlich?“ sagte Lady Constance ungerührt.
    Lyster stand da mit seinen verwelkten Ranken und dem verdorrten Kranz wie ein Friedhofsgärtner, der gerade ein Grab abgeräumt hatte.
    „Ikebana?“ fragte er dann blöde.
    „Ja, so eine Art Steckkunst“, erwiderte die Botschaftergattin, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Agent 006 sah immer noch angelegentlich aufs Meer hinaus.

47
    Fünfzehn Minuten später, Punkt 10.30 Uhr, hörten sie von Westen her das charakteristische Knattern von Rotorflügeln. Tief über dem Wasser fliegend, so daß ihn kein Radar erfassen konnte, näherte sich ein Hubschrauber der US-Navy. Er drehte zunächst eine Erkundungsrunde um die Insel und wasserte dann, die Wellen durch die Flügelblätter niederpeitschend, auf seinen Schwimmern neben dem Katamaran. Sie liefen alle drei ins Wasser hinein und wateten bis zu dem in der leichten Dünung auf und ab dümpelnden Helikopter.
    Die Tür zur Kanzel wurde aufgeschoben, und der Copilot, ein noch junger, sommersprossiger Mann mit Kurzhaarschnitt, auf dessen Overall das Namensschild „Lieutenant J. Kid“ befestigt war, lehnte sich heraus.
    „Hallo, Jimmy!“ begrüßte ihn Lyster erfreut. „Das finde ich prima, daß du herüberkommst.“
    „Tag, Benny“, erwiderte der junge Navy-Offizier. Sein Blick ruhte erstaunt, aber wohlgefällig auf Lady Constance, die in ihrem schwarzen Bikini, den sie heute trug, wieder mehr zur Andress-Seite hin tendierte.
    Lyster klärte den Leutnant auf.
    „Das ist Lady Constance aus St. Andrew, und das ist Commander Bomb vom Sekret Service, die unserem Freund Le Sapp die Kuckuckseier ins Nest legen wollen. Hast du das Zeug dabei?“
    „Logo“, erwiderte der junge Amerikaner.
    Er griff hinter seinen Sitz und reichte zwei normal aussehende Preßluftflaschen heraus. Bomb und Lyster nahmen sie ihm ab. Die beiden Behälter sahen gebraucht aus - ihr Farbanstrich blätterte stellenweise ab — und wirkten völlig harmlos.
    „Was ist denn Schönes drin?“ fragte Bomb.
    „Wir haben Ihnen was

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