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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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schwarzes Kreuz und ein paar Lumpen und Ketten und Fesseln und Peitschen: Utensilien, die bei den Ghede-Zeremonien verwendet wurden, die haitianische Ethnologen mit den Verjüngungsriten des Osiris in Verbindung bringen, die im Buch der Toten erwähnt werden. In einem brennenden Feuer standen zwei Säbel und eine lange Zange, deren untere Enden vor Hitze rot glühten:
le Feu Marinette
, einer Göttin gewidmet, die das böse Pendant zu der milden und gutmütigen Maîtresse Erzulie Fréda Dahomin ist, der Göttin der Liebe.
    Dahinter stand ein großes schwarzes Kreuz, dessen unteres Ende in einem steinernen Sockel steckte. In der Nähe des Fußes prangte ein aufgemalter weißer Totenkopf, und über den Querbalken waren die Ärmel eines sehr alten Fracks gezogen. Darüber hing die Krempe eines zerbeulten Bowlers, durch dessen zerrissene Oberseite die Spitze des Kreuzes ragte. Dieses Totem, mit dem jedes Peristyl ausgestattet sein muss, ist keine Verhöhnung des zentralen Ereignisses des christlichen Glaubens, sondern repräsentiert den Gott der Friedhöfe und den Herrn über die Legion der Toten, Baron Samedi. Der Baron ist für alle Angelegenheiten zuständig, die sich unmittelbar auf der anderen Seite des Grabes abspielen. Er ist Zerberus und Charon, ebenso wie Aiakos, Rhadamanthys und Pluto …
    … Die Trommeln veränderten ihren Rhythmus, und der Houngenikon betrat tanzend die Fläche. In den Händen hielt er ein Gefäß, das mit einer brennenden Flüssigkeit gefüllt war und aus dem blaue und gelbe Flammen züngelten. Während er den Pfeiler umrundete und drei brennende Trankopfer darbrachte, wurden seine Schritte langsam wackelig. Dann schwankte er mit denselben Anzeichen für ein Delirium zurück, die auch sein Vorgänger gezeigt hatte, und kippte die gesamte brennende Masse auf den Boden. Die Houncis fingen seinen zuckenden Körper auf, zogen ihm die Sandalen aus und krempelten seine Hosenbeine hoch, während das Tuch von seinem Kopf fiel und seinen jungen kraushaarigen Schädel offenbarte. Die anderen Houncis knieten sich hin, um ihre Hände in den brennenden Schlamm zu stecken und ihre Hände, Ellbogen und Gesichter damit einzureiben. Die Glocke und die Açon des Houngan erklangen, und der junge Priester wurde sich selbst überlassen. Er zuckte und stieß gegen den Pfeiler, stürzte hilflos über die Tanzfläche und fiel schließlich zwischen die Trommeln. Seine Augen waren geschlossen, seine Stirn gerunzelt, und sein Kinn hing schlaff herab. Dann, als ob ihn der Schlag einer unsichtbaren Faust getroffen hätte, fiel er zu Boden und lag mit starr zurückgebogenem Kopf da, sodass die Sehnen in seinem Hals und seinen Schultern hervortraten wie Wurzeln. Eine Hand umklammerte hinter seinem durchgebogenen Rücken den Ellbogen des anderen Arms, als würde er versuchen, sich den Arm zu brechen, und sein ganzer schweißüberströmter Körper zitterte und zuckte wie der eines träumenden Hundes. Nur das Weiß seiner Augen war sichtbar. Obwohl seine Augen nun weit aufgerissen waren, waren die Pupillen unter den Lidern verschwunden. Schaum sammelte sich vor seinem Mund …
    … Nun trat der Houngan vor. Er tanzte langsam vom Feuer heran und schwang dabei einen Säbel, den er immer und immer wieder in die Luft warf und am Heft wieder auffing. Nach ein paar Minuten hielt er die Waffe am stumpfen Ende der Klinge. Der Houngenikon tanzte langsam auf ihn zu und ergriff das Heft. Der Priester zog sich zurück, und der junge Mann wirbelte springend in der Tonnelle hin und her. Der Ring aus Zuschauern wich zurück, als er die kreisende Waffe über seinem Kopf schwang. Die Lücken zwischen seinen gebleckten Zähnen verliehen seinem Mandrillgesicht ein noch wilderes Aussehen. In der Tonnelle herrschte einen Augenblick lang echter und vollkommener Schrecken. Der Gesang war zu einem unablässigen Geheul geworden, und die Trommler, die im Rhythmus ihrer immer schneller und wilder schlagenden Hände schaukelten, verloren sich im sie umgebenden Lärm.
    Der Novize warf seinen Kopf zurück und stieß sich das stumpfe Ende der Klinge in den Bauch. Seine Knie sackten zusammen, und sein Kopf fiel nach vorn …
    Es klopfte an der Tür, und ein Kellner kam mit dem Frühstück herein. Bond war froh, die schreckliche Erzählung zur Seite legen und wieder in die Normalität zurückkehren zu können. Doch er brauchte ein paar Minuten, um die angstgeschwängerte, okkulte Atmosphäre zu vergessen, die ihn während des Lesens umgeben hatte.
    Mit dem

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