Jedes Kind kann richtig essen
gutes Beispiel dafür ist das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS).
→ Allergien
Was ist eine Allergie? Das körpereigene Abwehrsystem, das Immunsystem, reagiert übermäßig heftig auf irgendeinen Fremdkörper. Bei einer Nahrungsmittelallergie sind das Fremdeiweiße, gegen die der Körper bei einem früheren Kontakt Abwehrzellen entwickelt hat. Kommt es nun noch einmal zum Kontakt mit diesem Fremdeiweiß, schlägt das Immunsystem mit einer Überreaktion zurück.
Das kann entweder sofort oder mit einer Verzögerung zwischen zwei und achtundvierzig Stunden geschehen.
Die Anzeichen können sein:
Eine heftige Reaktion mit Schock und Bewusstlosigkeit
Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen (kann als Langzeitwirkung Mangelerscheinungen durch ungenügende Nahrungsaufnahme im Darm nach sich ziehen)
Erkrankungen der Atemwege: Schnupfen, Husten, Asthma
Hautausschläge mit Rötungen, Nesselausschlag mit Quaddeln und Jucken, atopische Dermatitis (Neurodermitis)
Echte Nahrungsmittelallergien sind seltener, als die meisten Eltern denken.
Zwei bis drei Prozent der Kinder unter drei Jahren sind davon betroffen.
Es gibt nur wenige Nahrungsmittel, gegen die Menschen Allergien entwickeln – allerdings werden diese Nahrungsmittel häufig verwendet und sind in vielen Produkten enthalten: etwa Milch, Eier, Nüsse und Weizen.
Das »schuldige« Lebensmittel finden
Eine gesicherte Diagnose ist entscheidend für die richtige Behandlung von Nahrungsmittelallergien. Es wird zunächst getestet, ob die verdächtige Speise tatsächlich mehrmals hintereinander eine allergische Reaktion auslöst. Zusätzlich macht der Arzt einen Hauttest. Ist das Ergebnis negativ, kann eine Allergie sicher ausgeschlossen werden. Wenn der Hauttest positiv ist, kann das auch Ausdruck einer früher vorhanden gewesenen Allergie auf ein bestimmtes Nahrungsmittel sein. Weitere Untersuchungen ordnet in diesem Fall der Kinderarzt an.
Viele Lebensmittelallergien bilden sich von selbst wieder zurück. Besonders bei Kindern, die während ihrer ersten drei Lebensjahre eine Lebensmittelallergie entwickelt haben, verschwindet diese oft von selbst wieder.
Oft werden Nahrungsmittelallergie und Neurodermitis miteinander in Verbindung gebracht. Aber nur bei einem Teil der Kinder ist die Neurodermitis Anzeichen einer Lebensmittelallergie. Weil die Haut erst mit einer Verzögerung von 24 bis 36 Stunden auf das entsprechende Lebensmittel reagiert, ist das sehr schwierig herauszufinden.
→ Andere unerwünschte Reaktionen auf Lebensmittel
Andere unerwünschte, aber nicht allergische Reaktionen kommen viel häufiger vor. Hier ist das Immunsystem nicht beteiligt.
So können Gifte oder Gift produzierende Keime, die im Essen enthalten sind, krank machen. Ein Beispiel ist die Nahrungsmittelvergiftung mit Salmonellen.
Manche Kinder vertragen bestimmte künstliche Lebensmittelfarben, Aromastoffe oder andere künstliche Nahrungszusätze nicht und reagieren mit Ausschlägen.
Ein anderes Beispiel nicht allergischer Empfindlichkeit wurde schon erwähnt: die Getreideunverträglichkeit, die lebenslang bestehen bleibt.
→ Behandlung und Vorbeugung
Wenn es Ihnen gelingt, herauszufinden, welche Speisen die Probleme verursachen, ist die Behandlung einfach:
Die betreffenden Nahrungsmittel werden aus dem Angebot gestrichen.
Zwei bis vier Wochen später sollten die Krankheitssymptome verschwunden sein.
Am häufigsten sind allergische Reaktionen auf Kuhmilch. Sie entwickeln sich bei fast drei Prozent aller Kinder. Bei den meisten dieser Kinder (80 Prozent) gehen sie bis zum Beginn des vierten Lebensjahres zurück. In unserer Praxis prüfen wir gewöhnlich nach einem Jahr »Milchpause«, ob die Überempfindlichkeit noch besteht. In der Zwischenzeit wird dem Kind Sojamilch oder »hydrolisierte«, das heißt in kleinste Bestandteile zerlegte Kuhmilch angeboten.
Dauert die Überempfindlichkeit länger als drei Jahre an, ist es wahrscheinlich, dass sie lebenslänglich bestehen bleibt. Das gilt auch für andere Nahrungsmittelallergien.
→ Bei Bedarf vorbeugen
Wenn in Ihrer Familie Krankheiten wie Asthma, Neurodermitis oder Heuschnupfen vorkommen, ist das Risiko für Ihr Kind besonders groß. Folgende vorbeugende Maßnahmen sind dann sinnvoll:
Stillen Sie Ihr Kind möglichst ein halbes Jahr lang voll. Lassen Sie auch in Ihrer eigenen Ernährung die »gefährlichen« Lebensmittel (Nüsse, Eier, Milch) weg.
Wenn Sie zufüttern, folgen Sie unseren Empfehlungen aus dem dritten Kapitel (siehe ab
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