Jedi Quest 04 - Tödliche Spiele
Steintisch entzwei. Die Wesen, die an dem Tisch gesessen hatten, fielen zu Boden. Einer von ihnen stand auf und zog einen Blaster. Der gigantische Phlog packte die beiden Steinklötze, die von dem Tisch übriggeblieben waren, und hob sie über seinen Kopf.
»Ich bringe euch alle um!«
Obi-Wan versuchte frustriert, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, doch die vielen Wesen bildeten eine feste Mauer. Die Jedi kamen keinen Schritt voran. Aber sie würden nicht zulassen, dass sie das Ziel ihrer Mission verfehlen würden, noch bevor die Spiele überhaupt begonnen hatten.
Kapitel 2
Plötzlich sah Anakin etwas blau aufblitzen. Ein Lichtschwert tanzte in der Luft, sauste herab und durchschnitt zielgenau die beiden dicken Steinblöcke. Die Bewegung war so schnell, dass ein kleiner Rauchfaden der einzige Hinweis auf die Spur der Klinge war. Die Steinblöcke zerfielen zu Staub. Der Phlog schrie auf, als ihm einer der Brocken auf den Fuß fiel.
»Das wird dir einen Moment zu denken geben.«
Der Tonfall der Jedi-Ritterin Siri war höflich, aber so kalt wie eine Durastahlplatte. Neben ihr stand, mit gehobenem Lichtschwert und entschlossenem Gesichtsausdruck, ihr Padawan Ferus Olin. Er hielt sich bereit für den Fall, dass sich irgendjemand bewegen würde. Und genau das schien jedem klar zu sein. Die Menge war ruhig geworden.
Der Phlog stand unbeholfen da und hielt sich den Fuß. »Wer bist du?«, bellte er.
Der Euceroner, dessen Tisch gerade zerschlagen worden war, steckte schnell seinen Blaster wieder an den Gürtel. »Ah, Jedi. Wollte mich nur selbst verteidigen«; murmelte er und zog sich zurück.
Der Ortolaner nickte heftig, wobei sein blaues Fell unruhig zitterte. »In solchen Massen rempelt man schon mal leicht jemanden an.«
»Genau«, sagte Siri. »Deshalb wäre auch eine Entschuldigung angebracht.«
»Entschuldigung«, sagte der Ortolaner schnell.
»Von beiden«, fügte Siri hinzu und sah den Phlog mit stechendem Blick an, obwohl der ihren blond behaarten Kopf um mehrere Meter überragte.
Der Phlog zögerte. Es war nicht seine Art, sich für einen Wutausbruch zu entschuldigen. Nicht einmal, wenn ein paar Zentimeter vor seinem Hals ein Lichtschwert schwebte.
Einen Augenblick sah es so aus, als würde der Phlog Siri angreifen. Sie war auf alles gefasst.
Obi-Wan und Anakin hatten sich in der Zwischenzeit durch die Menge gewühlt und hielten sich für den Fall der Fälle bereit. Obi-Wan ließ Anakin mit einem Blick wissen, dass er sich zurückhalten sollte.
Ferus Olin machte einen Schritt nach vorn. »Denk lieber zweimal nach, mein Freund«, sagte er leise. »Und dann noch einmal.«
Anakin sah die Bewunderung, die sich angesichts von Ferus' kühner Vorgehensweise auf dem Gesicht von Obi-Wan breit machte. In ihm kochte kurz Eifersucht hoch. Ferus hatte immer den richtigen Spruch auf den Lippen und wusste immer, was zu tun war. Er war nur zwei Jahre älter als Anakin, aber bekannt für seine Reife.
»Okay, okay, mein Fehler«, sagte der Phlog mit gespielter Freundlichkeit. »Komm, ich kauf dir einen neuen Saft.«
Er beugte sich zu dem kleinen Ortolaner hinunter und führte ihn in das Café.
Siri deaktivierte ihr Lichtschwert. »So, Leute. Alle haben sich entschuldigt. Zwischenfall beendet.« Ihre klar vernehmbare Stimme drang durch die Menge. »Wir können alle auseinander gehen.«
Die Menge, die gerade noch so begierig auf einen Kampf gewesen war, löste sich schnell auf. Da sah Siri Obi-Wan.
»Nur eine Minute zu spät, wie immer«, sagte sie.
»Wir haben abgewartet, um zu sehen, wie du die Sache regelst«, gab Obi-Wan zurück. »Ich wollte schon immer mal sehen, wie du dich mit einem Phlog anlegst.«
Anakin sah Obi-Wan und Siri bei ihrer Unterhaltung zu. Ein Fremder hätte niemals bemerkt, dass sie alte Bekannte waren.
Mit einem Nicken begrüßte er Ferus, der den Gruß steif erwiderte. Es war vollkommen überflüssig, gegenseitige Zuneigung vorzutäuschen. Ferus hatte Anakin schon einmal wissen lassen, dass er ihm misstraute und ihn im Auge behalten würde. Das hatte Anakin furchtbar wütend gemacht; und er hatte es noch immer nicht vergessen. Er hatte seinen Zorn losgelassen, doch die Abneigung gegen Ferus war geblieben. Er wusste, wie ein Jedi mit einer solchen Sache umzugehen hatte, war aber nicht in der Lage dazu.
Und mit Obi-Wan konnte er auch nicht darüber reden. Er wollte nicht, dass sein Meister wusste, wie sehr ein anderer Padawan ihm misstraute - überdies ein so talentierter und
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