Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle
deiner Mutter und das macht es schwerer für dich. Aber denk daran, ein Leben der Hingabe besteht nicht nur darin, andere Dinge aufzugeben. Es dreht sich auch um das Geben.«
»Ich glaube nicht, dass Ihr mich zurückhaltet«, sagte Anakin. »Ich hasse ihn, weil er das gesagt hat.«
»Hass ist keine Antwort«, erwiderte Obi-Wan. »Verständnis schon.« Er seufzte. »Xanatos konnte ebenso Gefühle verdrehen. Er war ein sehr gefährliches Wesen. Genau wie Omega. Wir werden ihn Wiedersehen, dessen bin ich mir sicher.«
Auch Anakin war sich sicher.
Yoda kam langsam auf seinem Gimer-Stock und mit sanft wehender Robe zu ihnen, das Lichtschwert wieder am Gürtel hängend. So war er Obi-Wan am vertrautesten: als weiser Lehrer und nicht als Krieger. Er war allerdings froh, dass er den Krieger gesehen hatte. Er hatte gesehen, wie mächtig Yoda war, dabei war ihm klar, dass er nur einen kleinen Teil seiner Fähigkeiten gesehen hatte.
»Den Planeten Decca verlässt«, sagte Yoda.
»Wie habt Ihr das bewerkstelligt?«, fragte Obi-Wan.
»Informiert ich sie habe, dass die Jedi darüber nachdenken, eine Außenstelle des Tempels auf Mawan einzurichten«, sagte Yoda. »Missfallen dies ihr scheint zu haben.«
»Wir denken darüber nach, hier eine Außenstelle des Tempels einzurichten?«, fragte Obi-Wan überrascht.
»Von Zeit zu Zeit über einen Außenposten nachdenkt der Rat«, sagte Yoda. »Eigentlich nur angedeutet ich es habe. Genug das war, um sie zu überreden zum Aufbruch.« Er zwinkerte Anakin zu. »Siehst du, dass die richtige Diplomatie besser ist als Kämpfe, junger Padawan?«
Anakin nickte gehorsam, doch etwas in seinem Gesicht musste Yoda beunruhigt haben, denn sein Blick wurde plötzlich ernst. »Du weißt, dass Yaddles Tod deine Schuld nicht war«, sagte er.
»Ich hatte die Vision!«, stieß Anakin hervor. »Ich hätte es wissen müssen!«
»Und Obi-Wan und ich?«, fragte Yoda in scharfem Tonfall. »Von der Vision erzählt du uns hast und doch wussten wir es nicht. Uns auch die Schuld du gibst?«
»Natürlich nicht«, sagte Anakin. »Aber die Bilder der Vision wurden wahr, als ich bei Omega war. Ich hätte Yaddle niemals fragen dürfen, ob sie sich mit ihm treffen würde. Ich hätte es ablehnen müssen. Ich hätte versuchen müssen zu fliehen.«
»Wenn zurück du blickst, deine Richtung auf dem Weg du verlierst«, sagte Yoda sanft. »Lernen du wirst, Anakin, dass Sterne sich bewegen und dass sie fallen und dass nicht das Geringste mit dir zu tun sie haben.«
Yoda ging mit Obi-Wan davon. Anakin war dankbar für seine tröstenden Worte.
Doch weshalb hatte sein Meister sie nicht gesprochen? Als er gesagt hatte, dass er die Schuld an Yaddles Tod tragen würde, hatte Obi-Wan geschwiegen.
Er wusste in seinem tiefsten Innern, dass er eine Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt hatte, die zum Mord an einer Jedi-Meisterin geführt hatten. Wenn ihn das auch nicht zum Verantwortlichen machte, so wusste er doch, dass ihn dieser Gedanke nachts verfolgen würde.
Die Vision war nicht falsch gewesen. Die Tatsachen, die sie geschaffen hatte, waren jetzt Teil seines Lebens. Er spürte sie in seinem Innern wie eine Wunde. Es war ein Verlust. Und die Kluft zwischen Obi-Wan und ihm war tiefer als je zuvor.
Glossar
Anakin Skywalker
Ein ehemaliger Sklavenjunge, der bis zu seinem neunten Lebensjahr bei einem Schrotthändler auf →Tatooine arbeiten musste. Dann wurde er vom →Jedi-Ritter →Qui-Gon Jinn entdeckt und von ihm dem →Rat der Jedi für eine Ausbildung zum Jedi empfohlen. Der Rat war darüber von Anfang an geteilter Meinung, da Anakin gemäß des Jedi-Kodex' eigentlich schon zu alt war, um noch mit der Ausbildung zu beginnen und auch eine Menge Aggressivität in ihm zu stecken schien, was die Gefahr einer Verführung zur Dunklen Seite der → Macht in sich barg. Da Qui-Gon Jinn kurz nach Anakins Entdeckung getötet wurde, übernahm dessen ehemaliger → Padawan → Obi-Wan Kenobi schließlich mit Zustimmung des Rates die Ausbildung Anakins. Anakin ist jetzt sechzehn Jahre alt und seit sieben Jahren Padawan von Obi-Wan. Seine Mutter ist →Shmi Skywalker. Anakin zeigt in seiner Entwicklung leider beängstigende Wesenszüge: Obwohl er im Umgang mit der Macht einzigartig talentiert ist, scheint ihm die Ausgeglichenheit zu fehlen, die die Jedi auszeichnet. Er belog sogar seinen Meister Obi-Wan über die Herkunft seines Lichtschwerts auf Mlum und über den Tod eines üblen Piraten, den er im Zorn umbrachte. Später
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