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Jenseits des Bösen

Jenseits des Bösen

Titel: Jenseits des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Barker
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die Tatsache gewöhnt, daß du nicht mehr unter uns bist. Soll ich dich noch Tesla nennen?«
    »Warum nicht?«
    »Weil du es nicht mehr bist, oder? Du bist mehr als sie.«
    »Tesla ist gut. Ein Körper wird so genannt, wie er zu sein 782
    scheint, richtig?«
    »Wohl schon«, sagte Grillo. »Sehe ich aus, als würde ich gleich ausflippen?«
    »Nein. Flippst du aus?«
    Er schüttelte den Kopf. »Mir ist komisch zumute, aber sonst bin ich die Ruhe selbst.«
    »Das ist mein alter Grillo.«
    »Du meinst: unser alter Grillo.«
    »Nein. Ich meine: mein alter Grillo. Du kannst sämtliche Schönheiten in Los Angeles ficken und gehörst trotzdem mir.
    Ich bin die große Unberechenbare in deinem Leben.«
    »Das ist eine Verschwörung.«
    »Gefällt es dir nicht?«
    Grillo lächelte. »Ist gar nicht so schlecht«, sagte er.
    »Sei nicht verdrossen«, sagte sie. Sie nahm seine Hand. »Es liegt einiges vor uns, und ich muß wissen, ob ich mich auf dich verlassen kann.«
    »Das weißt du.«
    »Gut. Wie schon gesagt, die Fahrt ist noch nicht vorbei.«
    »Gut. Woher hast du das? Das sollte meine Schlagzeile werden.«
    »Synchronizität«, sagte Tesla. »Wo war ich denn
    stehengeblieben? D'Amour meint, sie werden es als nächstes in New York versuchen. Sie haben Brückenköpfe dort. Schon seit Jahren. Also treibe ich die Hälfte der Mannschaft auf, und er die andere Hälfte.«
    »Was kann ich tun?« sagte Grillo.
    »Wie gefällt dir Omaha, Nebraska?«
    »Nicht besonders.«
    »Dort hat die letzte Phase angefangen, ob du es glaubst oder nicht. Im Postamt.«
    »Du verarschst mich.«
    »Dort hat der Jaff seine unausgegorenen Vorstellungen von der ›Kunst‹ bekommen.«
    783
    »Was meinst du damit: unausgegoren?«
    »Er hat nur einen Teil der ganzen Sache gesehen. Nicht alles.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Nicht einmal Kissoon wußte, was die ›Kunst‹ ist. Er hatte Hinweise. Aber eben nur Hinweise. Sie ist unermeßlich. Sie überwindet Zeit und Raum. Sie vereint alles. Vergangenheit, Zukunft und den Augenblick des Traums dazwischen... ein unsterblicher Tag...«
    »Wunderschön«, sagte Grillo.
    »Würde Swift das gefallen?«
    »Swift soll ficken gehen.«
    »Wenn es es nur getan hätte.«
    »Also... Omaha?«
    »Dort fangen wir an. Dort landen sämtliche Postirrläufer von Amerika, und dort finden wir vielleicht Hinweise. Es gibt Leute, die viel wissen, Grillo. Sie wissen es, ohne es selbst zu erkennen. Das macht uns so wunderbar.«
    »Und dann schreiben sie es auf?«
    »Ja. Und dann schicken sie die Briefe ab.«
    »Und die landen in Omaha.«
    »Manche. Bezahl den Cheeseburger. Ich warte draußen.«
    Er bezahlte, sie wartete.
    »Ich hätte ihn essen sollen«, sagte er. »Ich habe plötzlich Hunger.«

    D'Amour ging erst am späten Abend wieder, und dann ließ er zwei erschöpfte Geschichtenerzähler zurück. Er machte sich genaue Notizen und blätterte ständig die Seiten seines Blocks um, weil er erfahren wollte, in welchem Zusammenhang
    Bruchstücke von Informationen standen.
    Als Howie und Jo-Beth sich alles von der Seele geredet hatten, gab er ihnen seine Karte mit einer New Yorker Adresse und Telefonnummer, und auf die Rückseite kritzelte er eine 784
    private Nummer.
    »Zieht um, so schnell ihr könnt«, sagte er. »Sagt keinem, wohin ihr zieht. Keinem. Und wenn ihr dort seid - wo immer das sein mag -, ändert eure Namen. Tut so, als wärt ihr verheiratet.«
    Jo-Beth lachte.
    »Altmodisch, aber warum nicht?« sagte D'Amour. »Die
    Leute klatschen nicht über verheiratete Paare. Und sobald ihr euch niedergelassen habt, ruft mich an und sagt mir, wo ich euch finden kann. Danach werde ich mit euch in Kontakt bleiben. Ich kann euch keine Schutzengel versprechen, aber es gibt Mächte, die über euch wachen können. Ich habe eine Bekannte namens Norma, der ich euch gerne vorstellen würde.
    Sie ist gut darin, Wachhunde zu finden.«
    »Wir können uns selbst Hunde kaufen«, sagte Howie.
    »Nicht solche wie ihre. Danke, daß ihr mir alles erzählt habt.
    Ich muß los. Es ist eine lange Fahrt.«
    »Sie fahren nach New York?«
    »Ich hasse das Fliegen«, sagte er. »Ich hatte einmal ein schlimmes Erlebnis in der Luft, ohne Flugzeug. Erinnert mich daran, daß ich euch einmal davon erzähle. Ihr solltet von dem Dreck wissen, den ich am Stecken habe, schließlich kenne ich euren jetzt ja auch.«
    Er ging zur Tür hinaus, und in der kleinen Wohnung blieb der Geruch europäischer Zigaretten zurück.
    »Ich brauche frische Luft«, sagte Howie

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