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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Zucker und Salz
    Früher
    Es ist schon seltsam, wie eng Gutes und Böses in Gatlin miteinander verflochten sind. Manchmal kann man gar nicht erkennen, was gut oder was böse ist. Und eigentlich ist es auch egal, denn so oder so bekommt jeder seine Portion Salz und Zucker oder seine Küsse und seine Tritte ab, wie Amma sagen würde.
    Ich weiß nicht, ob das überall so ist, denn ich kenne nur Gatlin. Aber das weiß ich bestimmt: Als ich mich mit den Schwestern wieder auf meinen angestammten Platz in der Kirche setzte, waren die einzigen Neuigkeiten, die zusammen mit dem Kollektenteller die Runde machten, die, dass es im Bluebird Café keinen Hackfleischeintopf mehr gab, dass die Pfirsichkuchen-Zeit langsam ihrem Ende zuging und dass vermutlich »einige Halbstarke« die Gummireifenschaukel von der alten Eiche beim General’s Green geklaut hatten. Die Hälfte der Kirchgänger schlurfte immer noch in Schuhen den Mittelgang entlang, die meine Mutter immer Rotkreuz-Treter genannt hatte. Dort wo die Kniestrümpfe endeten, schauten die rotfleckigen Knie hervor. Es sah aus, als hielte ein Meer von Beinen den Atem an. Zumindest ich hielt den Atem an.
    Aber die Schwestern schlugen ihre Gesangbücher immer noch mit ihren gichtigen, altersfleckigen Händen an der falschen Stelle auf, und sie lieferten sich immer noch den Wettkampf, welche von ihnen die Lieder am lautesten und schrillsten singen konnte. Und noch immer traf Tante Prue höchstens drei von dreihundert Tönen aus Zufall richtig, aber auch das störte niemanden. Manches musste sich gar nicht ändern und vielleicht sollte es sich auch gar nicht ändern. Manche Sachen waren so wie Tante Prue, einfach ein wenig neben der Spur.
    Es war, als hätte es den vergangenen Sommer nie gegeben. Als wären wir in diesen Mauern geborgen. Als könnte nichts außer dem gleißenden Licht der Sonne, das durch die fleckigen Buntglasfenster fiel, sich seinen Weg hier hereinbahnen. Nicht Abraham Ravenwood, nicht Hunting mit seiner Blutmeute. Nicht Sarafine, Lenas Mutter, nicht einmal der Teufel selbst. Keiner käme an der unerschütterlichen Freundlichkeit der Kirchendiener vorbei, die an der Tür unverdrossen die Gottesdienstordnung verteilten. Und selbst wenn, der Prediger würde weiterpredigen, und der Chor würde weitersingen, denn nur der Weltuntergang könnte die Leute in Gatlin vom Kirchgang abhalten und davon, sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen.
    Aber draußen hatte dieser Sommer alles verändert, auch wenn die Menschen in Gatlin davon nichts ahnten. Lena hatte ihre Wahl getroffen, sie hatte sich entschieden, Licht und Dunkel zugleich zu sein und den Siebzehnten Mond zu spalten. Die Schlacht zwischen Dämonen und Castern hatte Tote auf beiden Seiten gefordert und einen Riss in der Ordnung der Dinge hinterlassen, der so tief war wie der Grand Canyon. Was Lena getan hatte, kam in der Casterwelt dem Bruch sämtlicher Zehn Gebote gleich. Ich fragte mich, was die Leute in Gatlin darüber denken würden, wenn sie es erführen. Ich hoffte, es würde nie geschehen.
    In dieser Stadt war ich mir immer wie eingesperrt vorgekommen und ich hatte sie gehasst. Aber jetzt kam sie mir eher vor wie etwas, auf das ich gewartet hatte, etwas, das mir eines Tages fehlen würde. Und dieser Tag würde kommen. Niemand wusste das besser als ich.
    Zucker und Salz und Tritte und Küsse. Das Mädchen, das ich liebte, war zu mir zurückgekommen und hatte die Welt auf den Kopf gestellt. Das und nichts anderes war in diesem Sommer passiert.
    Hackfleischeintopf, Pfirsichkuchen und Reifenschaukel waren Vergangenheit. Aber uns stand auch etwas Neues bevor.
    Der Anfang vom Ende aller Tage.

Linkubus
    7.9.
    Ich stand auf dem Dach des weißen Wasserturms und kehrte der Sonne den Rücken zu. Mein kopfloser Schatten fiel auf das warme, lackierte Metall und verschwand dann irgendwo im Himmel. Vor mir erstreckten sich Summerville und der See und die Route 9 nach Gatlin. Das war der Ort, an dem Lena und ich glücklich gewesen waren. Oder besser gesagt, einer der Orte. Aber jetzt war ich alles andere als glücklich. Mir war hundeelend.
    Meine Augen tränten und ich wusste nicht, warum. Vielleicht war das grelle Licht daran schuld.
    Komm schon. Es ist Zeit .
    Ich ballte die Fäuste und öffnete sie dann wieder, starrte auf die winzigen Häuser, die winzigen Autos, die winzigen Menschen und wartete darauf, dass es geschah. Eine grauenhafte, irrwitzige Angst tobte in meinen Eingeweiden. Dann klammerten sich Arme

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