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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ihm auf?«
    Beide Menschen sahen den Baumkater an, der eine Echthand hob, das zweifingrige Zeichen mit eingefaltetem Daumen für den Buchstaben N machte und sie hoch und runter bewegte. Judson sah wieder Harper an und zuckte mit den Schultern.
    »Wahrscheinlich nicht. Sollen wir 'nen Schritt näher gehen und ihn uns noch mal ansehen?«
    »Ich weiß auch nicht«, sagte Harper wieder. »Nur ...« Er schwieg. »Wahrscheinlich hat es nichts zu sagen«, fuhr er fort. »Nur dass er der Einzige ist, den ich hier mit einem Aktenkoffer sehe.«
    »Hm?«
    Judson runzelte die Stirn und musterte den Rest der Menge.
    »Du hast recht«, gab er zu. »Schon komisch. Ich dachte, heute ist nur gesellschaftlicher Anlass‹. Eine Gelegenheit für die Gruppe, Queen Berrys Bekanntschaft zu machen, ehe die einzelnen Verhandlungen beginnen.«
    »Das dachte ich auch.« Harper überlegte noch kurz, dann tippte er eine Nummer in sein Com.
    »Ja, Harper?«, fragte eine Stimme.
    »Der Typ mit dem Aktenkoffer, Zack. Hast du das Ding überprüft?«
    »Bin mit dem Schnüffler drübergegangen und hab ihn den Koffer öffnen lassen«, versicherte Zack ihm. »Nichts drin außer einem Microcomputer und zwei Parfümzerstäubern.«
    »Parfüm?«, fragte Harper.
    »Ja. Ich habe ein paar organische Spuren erfasst, aber sie passen alle zu Kosmetika. Der Schnüffler hat noch nicht einmal rot geflackert. Ich habe den Kerl auch gefragt, was das soll, und er sagte, das sind Geschenke von New Age für die Mädchen. Ich meine, für Queen Berry und Prinzessin Ruth.«
    »War das vorher abgesprochen?«, fragte Harper.
    »Glaub ich nicht. Er sagte, das sollten Überraschungen sein.«
    »Danke, Zack. Ich melde mich wieder.«
    Harper schaltete das Com ab und sah Judson an. Judson erwiderte seinen Blick, und der ehemalige Ballroom-Killer runzelte die Stirn.
    »Ich mag keine Überraschungen«, sagte er tonlos.
    »Na, Berry und Ruth vielleicht schon«, entgegnete Judson.
    »Schön. Die Queen kann man ja so viel überraschen, wie man will, aber nicht ihre Leibwache. Wir sollten solchen Mist eigentlich vorher wissen.«
    »Das meine ich auch.« Judson zupfte sich nachdenklich am linken Ohrläppchen. »Höchstwahrscheinlich ist es aber nichts. Dschingis würde etwas von ihm auffangen, wenn er etwas ... Unangenehmes im Sinn hätte.«
    »Vielleicht. Trotzdem sollten wir beide mal rüberschlendern und ein paar Takte mit Mr. Tyler reden«, sagte Harper.
    William Henry Tyler stand im Thronsaal, wartete geduldig wie die übrige Menge und rieb sich müßig die rechte Schläfe. Er fühlte sich ein wenig ... merkwürdig. Nicht etwa krank - er hatte nicht einmal Kopfschmerzen. Eigentlich empfand er nur eine gewisse Euphorie, ohne dass er sagen konnte, woher sie kam.
    Schulterzuckend blickte er auf sein Chrono. ›Queen Berry‹ - bei dem Gedanken an die groteske Jugendlichkeit der Torcher Monarchin lächelte er ein wenig - kam offenbar zu spät. Was, sagte er sich, wohl das Vorrecht eines Staatsoberhauptes war, auch wenn es erst siebzehn Jahre alt war.
    Er blickte auf seinen Aktenkoffer und empfand ganz kurz mildes Erstaunen. Das Gefühl verschwand sofort in einem Aufbranden jener unerklärlichen Euphorie. Als der Sicherheitsmensch ihn gefragt hatte, was in dem Koffer sei, war er ganz kurz tatsächlich ein wenig überrascht gewesen. Nur einen Augenblick lang war ihm gewesen, als habe er den Koffer noch nie zuvor gesehen, aber dann hatte er sich natürlich an die Geschenke für Queen Berry und Prinzessin Ruth erinnert. Das war wirklich eine gute Idee der Marketingabteilung, räumte er ein. Jede junge Frau, der er jemals begegnet war, mochte teures Parfüm, ob sie es zugab oder nicht.
    Er entspannte sich wieder, summte leise vor sich hin, im Frieden mit dem Universum.
    »Alles okay, siehst du? Hier bin ich«, sagte Berry, und Lara lachte.
    »Und du bist dabei so elegant«, erwiderte die Amazone. »Du, die du unermüdlich versuchst, uns zu ›zivilisieren‹.«
    »Tatsächlich«, sagte Berry und tätschelte Lara den Unterarm, »habe ich beschlossen, dass ich euch alle gerade so mag, wie ihr seid. Mein eigenes Wolfsrudel. Na gut, Thandis Rudel, aber ich bin mir sicher, sie leiht euch mir aus, wenn ich sie frage. Tut mir nur einen Gefallen und macht bloß kein Blut auf die Möbel. Ach ja, und seid nicht so offensichtlich mit den Orgien, zumindest, wenn Daddy da ist. Einverstanden?«
    »Einverstanden, Kleine Kaja. Das mit den Orgien mache ich Saburo schon klar«, sagte Lara, und vielleicht war

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