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Die Naechte der Venus

Die Naechte der Venus

Titel: Die Naechte der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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Kapitel 1
     
    Nackt und mit geschlossenen Augen lag Caelia auf einer cline, einem mit seidenen Kissen und Bezügen gepolstertem Ruhebett. Eine ihrer Hände hing schlaff herab, während die andere auf dem flachen Bauch eines neben ihr knienden Sklaven ruhte. Ihre Finger spielten mit der warmen Haut. Der junge Mann beugte sich über sie, streichelte ihr Gesicht, ihre Schultern und die empfindliche Haut ihrer Brüste. Sein seidenweiches braunes und lockiges Haar wischte wie ein Hauch über Caelias Wange, als er den Kopf senkte und kleine Küsse auf ihr Schlüsselbein tupfte.
    »Noch Wein, meine schöne Herrin?«
    Träge öffnete Caelia die Augen. Ihre Gedanken schwammen in einem Teich warmen Wassers, und sie brauchte einen Augenblick, um die richtige Antwort zu finden.
    »Ja, und gib ein paar Tropfen Mohnsaft hinein.«
    Der Sklave Hortensius ließ seine Hände noch einmal über ihre Brustwarzen gleiten, bevor er sich zu einem kostbar geschnitzten und mit Blattgold verzierten Tischchen umdrehte. Aus zwei Karaffen goss er Wasser und Wein in eine silberne Schale. Zuletzt gab er aus einer gläsernen Phiole einen Tropfen Mohnsaft dazu.
    Caelias verschleierter Blick war währenddessen auf die Decke des kleinen Salbzimmers gerichtet. Dort tummelten sich Nymphen und Satyrn in wilden Spielen der Lust. Sie sah nichts davon. Ihr Unterleib zuckte. Zwischen ihren Beinen hockte die junge Sklavin Asinoë und zupfte ihrer Herrin mit einer langen Pinzette die Schamhaare aus. Weil Hortensius streichelnde Hände und seine weichen Lippen sie nicht mehr ablenkten, spürte sie jedes ausgezogene Haar wie den Stich einer Nadel in ihrem von Wein und Mohnsaft umnebelten Geist. Seit der Imperator Domitian von seinen Konkubinen Haarlosigkeit am ganzen Körper verlangte, war das Auszupfen der Haare unter den vornehmen Frauen Roms in Mode gekommen. Selbstverständlich konnte sich Caelia als ehemalige Geliebte des Imperators und Witwe des Senators Publius Caelius Manilius dem nicht entziehen. Deshalb lag sie alle zehn Tage auf der cline in ihrem Salbzimmer und trank Wein mit Mohnsaft, um die Schmerzen zu betäuben.
    Asinoë legte die Pinzette weg und strich mit ihren von Öl glänzenden Fingern über Caelias Schamhügel. Das Öl sollte die Haut geschmeidig und die Schmerzen erträglicher machen. Asinoës streichelnde Finger ließen ein Prickeln in Caelias Unterleib entstehen, verbannten die Schmerzen in einen abgelegenen Winkel ihres Geistes. Den Fingern folgte die Zunge, die die Sklavin in die Scheide ihrer Herrin gleiten ließ. Caelia wandt sich nicht mehr vor Schmerz, sondern vor Lust. Hortensius stützte ihren Oberkörper und hielt die Weinschale an ihre Lippen. Mit großen Schlucken trank sie die Schale zur Hälfte leer, gleichzeitig spreizte sie die Beine, tastete nach Asinoë, damit diese nicht aufhörte mit ihrer süßen Qual.
    Aus dem Atrium ertönten laute Stimmen und eilige Schritte näherten sich.
    »Ich bitte um Entschuldigung.« An der Tür des Salbzimmers erschien eine Sklavin in einer Tunika aus ungefärbter Wolle, braunes Haar hing ihr in verschwitzten Strähnen ins Gesicht, und ihre Hände waren rot, als hätte sie sie zu lange in heißes Wasser getaucht. Sie sah aus, als käme sie direkt aus der Küche. »Im Atrium ist ein Besucher, der unbedingt mit dir sprechen will, Herrin. Er lässt sich nicht abweisen.«
    Asinoë griff wieder zur Pinzette, zog mit einem schnellen Ruck eines der öligen Haare aus, als wäre die Sklavin nicht anwesend.
    Caelia zuckte zusammen und schlug die Beine übereinander. »Aua! Pass doch auf!«, fuhr sie Asinoë an und zu der Sklavin gewandt: »Was ist das für ein Besucher, warum konnte der Türsteher ihn nicht wegschicken?«
    »Er hat gesagt, er müsse unbedingt mit dir sprechen, Herrin. Er könne es nur dir sagen.«
    »Wer ist es?«
    Hortensius Hände hatten mit ihrem streichelnden Werk aufgehört, deswegen bewegte sie ein wenig den Oberkörper, um sie erneut zu ihrem Tun anzuregen. Hortensius tat allerdings, als bemerkte er es nicht.
    »Ich weiß es nicht.« Die Sklavin trat unruhig von einem Fuß auf den anderen und rang die Hände vor dem Gesicht. »Der Türsteher hat nur gesagt, ich soll dich holen.«
    »Warum habe ich einen Haushalt voller Sklaven, wenn ich doch alles selbst erledigen muss?«
    Sie ließ sich von Hortensius aufhelfen. Öl lief an ihren Oberschenkeln herunter und tropfte auf den Marmorboden.
    Die Sklavin verschwand nach einer Verbeugung. Unterdessen streifte Asinoë ihrer Herrin

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