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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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noch, nachdem sie schon zweieinhalb Monate auf Torch verbracht hatten, waren sie immer noch nicht an die hin und wieder schlichtweg sonderbaren Gepflogenheiten auf diesem Planeten gewöhnt. Für sie war es unvorstellbar, irgendjemand, ganz zu schweigen von einem einfachen Leibwächter, könne in derart schonungsloser - nein: unverschämter - Art und Weise mit Königin Elisabeth sprechen. Und sollte es tatsächlich jemand wagen, dann würde man ihm ganz schnell das Fell über die Ohren ziehen.
    Doch Queen Berry schien das lediglich zu belustigen. »Lara, hast du nicht aufgepasst, als man dich in das höfische Protokoll eingewiesen hat?«
    »Hab bei diesem ganzen albernen Quatsch einfach geschlafen. Kommst du jetzt, oder soll ich mir noch ein paar Ausreden aus den Fingern saugen?«
    »Nein, nein, ich komme schon. Wir sind hier auch fertig.« Sie lächelte Kare und Wix an und nickte ihnen beinahe schon entschuldigend zu. »Es tut mir leid, aber ich muss jetzt wohl leider gehen. Bitte lassen Sie es mich umgehend wissen, falls sich irgendetwas Neues ergeben sollte.«
    Nachdem sie den Saal verlassen hatte, atmete Wix langsam und tief durch. »Naja«, sagte er, »es ist ja wirklich die wahrscheinlichste Erklärung.«
    Kare verzog das Gesicht. Er hatte die Königin nicht rundheraus angelogen. Und wie Wix gerade noch einmal gesagt hatte, war es tatsächlich die wahrscheinlichste Erklärung, dass die Harvest Joy aus welchem Grund auch immer nicht durch das Wurmloch zurückkehren konnte und mittlerweile die lange Rückreise nach Torch durch den Hyperraum angetreten hatte.
    Aber ...
    Es war nicht die einzige mögliche Erklärung. Kare war durchaus ehrlich gewesen, als er darauf hingewiesen hatte, wie ungewöhnlich es war - zumindest heutzutage -, bei der Vermessung eines Wurmlochs ein Schiff zu verlieren. Statistisch waren die Chancen dafür, dass etwas Derartiges der Harvest Joy widerfahren war, immens gering. Andererseits gab es einen Grund, weswegen er es bewusst vermieden hatte, auf irgendwelche Details möglicher Katastrophen einzugehen, die einem Vermessungsschiff widerfahren konnten. So unwahrscheinlich sie auch sein mochten, sie konnten eben doch passieren, und einige da von waren ... schauerlich. Das Schicksal der Dublin und ihrer Besatzung war immer noch etwas, über das niemand, der selbst im Vermessungswesen tätig war, allzu gerne sprach oder auch nur nachdachte, selbst noch anderthalb Jahrhunderte später.
    Und dann war da ja immer noch das eine Wurmloch, aus dem niemand jemals wieder zurückgekehrt war ... wirklich niemals.
    »Ja, das stimmt wohl. Das ist bei weitem die wahrscheinlichste Erklärung.«
    »Wo ist Ruth?«, fragte Berry Zilwicki, Königin von Torch, leidend.
    »Saburo sagt, sie kommt später, Mädchen«, antwortete Lara und zuckte in der ungezwungenen Formlosigkeit, die zum Kern ihres Wesens gehörte, die Schultern.
    Die ehemalige ›Schwätzerin‹ war noch immer so zivilisiert wie ein Wolf und hatte Schwierigkeiten, die feineren Punkte der höfischen Etikette zu erfassen. Was, wenn sie ehrlich war, Berry nur begrüßte. Normalerweise wenigstens.
    »Wenn ich das jetzt tun muss«, sagte die Königin bestimmt, »soll Ruth dabei sein.«
    »Berry«, entgegnete Lara, »Kaja sagt, sie kommt gleich, und Saburo und Ruth sind schon unterwegs. Wir können schon mal anfangen.«
    »Nein.« Berry stolzierte - anders konnte man es nicht nennen - zu einem Sessel und schmiss sich hinein. »Ich bin die Königin«, sagte sie naserümpfend, »und ich möchte meine Sicherheitsberater dabei haben, wenn ich mit diesen Leuten spreche.«
    »Aber dein Vater ist nicht mal auf Torch«, erwiderte Lara mit einem Grinsen. Thandi Palanes ›Amazonen‹ hatten tatsächlich einen Sinn für Humor entwickelt und tiefe Zuneigung zur ›kleinen Schwester‹ ihrer Kommandeurin gefasst. Deshalb bereitete es ihnen auch so viel Freude, sie aufzuziehen.
    »Du weißt genau, was ich meine!«, versetzte Berry und rollte verärgert mit den Augen. Es lag aber ein Funkeln in ihren Augen, und Lara lachte stillvergnügt in sich hinein, als sie es sah.
    »Ja«, gab sie zu, »aber sag mir eins, wozu brauchst du Ruth? Das ist doch nur ein Haufen von Händlern und Geschäftsleuten.« Sie kräuselte die Nase in der toleranten Herablassung einer Wölfin für die Schafe, die eine großzügige Natur allein dazu erschaffen hatte, um sie zu füttern. »Bei den Burschen brauchst du dir wegen nichts Sorgen zu machen, Mädchen!«
    »Außer dass ich es vermasseln

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