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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar Kostenlos Bücher Online Lesen
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wissen, wann Sie Ihr Geld bekamen. Erhielten Sie Vorschuss, sobald Sie den Auftrag abgeschlossen hatten, oder mussten Sie warten, bis der Kunde auch tatsächlich zahlte. Was war zum Beispiel, wenn ein Kunde die Maschine bestellte, aber hinterher nicht zahlungsfähig war. Was wurde dann aus Ihrer Provision?«
    Für einen Vertreter war das eine lächerlich einfache Frage. Aber ich war kein Vertreter, hatte mich nie mit diesen Dingen beschäftigt.
    Ich überlegte einen Augenblick.
    »Provision gab’s natürlich nur, wenn der Kunde auch zahlte.«
    »Und wann?«
    »Mir wurde die Provision gutgeschrieben, sobald ich den Auftrag brachte. Wenn der Kunde dann nicht zahlte, wurde rückgebucht.«
    So ungefähr mochte es sich in der Praxis abspielen, ich hatte keine Ahnung von diesen Dingen.
    »Genauer«, nörgelte der Schakalgesichtige.
    »Zum Teufel«, explodierte ich. »Ich habe die ganze Zeit auf Vorschuss gelebt und mich nicht um diesen Kram gekümmert.«
    »Danke«, sagte er zufrieden. »Ich stelle fest, dass Sie vom Beruf des Vertreters keine Ahnung haben.«
    Cloud mischte sich ein.
    »Fürs Erste reicht das, Gentlemen. Ich werde jetzt einen unserer Freunde hereinrufen, der draußen wartet. Er hat Mr. Dayton ein paar wichtige Fragen zu stellen.«
    Er beugte sich über die Sprechanlage und sagte: »Schicken Sie ihn herein!«
    Ich wusste jetzt ganz genau, dass etwas schief gegangen war. Die Gangster kannten meine wahre Identität. Sie hätten sich diesen Zirkus hier sparen können, aber er entsprach wohl Clouds Sinn für melodramatische Auftritte.
    Ich wusste nur eines nicht. Wie hatten sie es herausgefunden? Was hatte mich verraten? Sollte das Mädchen mich doch verraten haben? Ich wusste es nicht.
    Einige Sekunden vergingen. Vollkommenes Schweigen herrschte im Saal. Dann wurde die Tür geöffnet, und ein Mann erschien in der Öffnung.
    Perkins.
    ***
    Mit triumphierendem Grinsen sah er mich an.
    »Tag, Dayton«, sagte er, »nett, Sie wiederzusehen. Ich hatte Ihnen doch versprochen, wiederzukommen. Freuen Sie sich denn überhaupt nicht?«
    »Sie wollen Fragen stellen«, knurrte ich. »Fangen Sie an!«
    »Ah ja, richtig - ich wollte Sie etwas fragen.« Seine Stimme triefte vor Hohn. »Da war doch eine Kleinigkeit. Sie wissen, Dayton, die großen Leute scheitern immer an den kleinen Dingen. Wie war das noch bei Ihnen? Als sie nach Hoboken gingen, hatte Bruce Reynolds Auftrag, Sie zu beobachten. Er tat das auch, und was stellte er fest? Sie gingen in eine Bowlingbahn und telefonierten. Er stellte Sie zur Rede. War es nicht so?«
    »Ja«, sagte ich. Also daher wehte der Wind. Vor seiner Flucht hatte Reynolds entgegen meiner Annahme doch noch mit Perkins telefoniert - oder war von Perkins angerufen worden.
    »Sie behaupteten, Sie hätten mit einem Mädchen telefoniert, und Sie nannten sogar einen Namen. Sylvia DeLacey heißt sie, und sie wohnt in San Francisco. Richtig?«
    »Richtig!«
    »Und was glauben Sie, was ich getan habe, als ich das hörte? Ich organisierte eine lückenlose Überwachung. Seit fünf Tagen wird Sylvia DeLacey in San Francisco beschattet; über jeden ihrer Schritte erhalte ich einen Bericht.«
    Ich ahnte, was kam. Der Hass auf mich hatte Perkins den Verstand geschärft. Ich hatte ihn aus seiner Position bei Cloud verdrängt, und er setzte alles daran, mich zu beseitigen. Instinktiv hatte er den richtigen Weg herausgefunden.
    »Nun raten Sie mal, Dayton«, sagte Perkins, »wohin Sylvia DeLacey vorgestern Abend ihre Schritte lenkte? In die Fulham Street 1088 in San Francisco. Wissen Sie, was sich dort befindet? Ich will es Ihnen verraten. Das FBI-Hauptquartier. Sylvia DeLacey ist eine FBI-Agentin, genau wie Sie, Dayton - oder soll ich nicht besser Jerry Cotton sagen.«
    Ich stand reglos.
    »Als ich nämlich so weit war«, fuhr er triumphierend fort, »beschaffte ich mir ein Foto von Ihnen und verschickte es. Und einer unserer Geschäftsfreunde aus New York hat Sie zweifelsfrei identifiziert. Ja, Cotton, da staunen Sie! Auch bei uns gibt es wirksame Fahndungsmethoden.«
    Cloud sagte sanft: »Wollen Sie noch etwas dazu sagen, Jerry Cotton?«
    Ich schluckte mehrmals, sah in die Runde. Überall kalte, erbarmungslose Gesichter. Was sollte ich noch sagen? Es war aus. Ich hatte verloren, verspielt, fünfzig Yards vor dem Ziel.
    Perkins griff in die Tasche und brachte eine großkalibrige Luger zum Vorschein. Mit langsamen Bewegungen schob er das Magazin in den Griff, zog den Schlitten zurück und ließ ihn wieder

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