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Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Titel: Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
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Situation. Während ich zuschlug, wußte ich, daß ich mich schnell, sehr schnell umdrehen mußte, und ich unternahm alles, um so schnell zu sein wie nie zuvor. Aus dem Schlag heraus wirbelte ich herum. Paco Remac stand unmittelbar hinter mir, aber meine Faust mit dem 38er war unten, und seine Faust mit dem altmodischen Colt war oben. Kein Wunder, daß der Lauf des Colts einige Zehntelsekunden, bevor ich selbst zuschlagen konnte, gegen meinen Schädel krachte.
    In meinem Gehirn gingen alle Lichter aus. Ich fiel, und ich glaube, daß ich leidlich weich auf Bruce Brophys reglosen Körper fiel. Aber das spürte ich schon nicht mehr.
    Als ich die Augen öffnete, fühlte ich mich nicht einmal schlecht. Dieses Gefühl dauerte allerdings nur sehr kurze Zeit. Dann startete unter meiner Schädeldecke ein Geschwader schwerster Düsenbomber, und während der nächsten Zeit blieben diese zahllosen brummenden, heulenden, donnernden Maschinen in dem winzigen Luftraum zwischen meiner Schädeldecke und meinem Gehirn unterwegs.
    Ich biß die Zähne aufeinander und riß die Augen auf. Über mir stand ein Mann und traktierte mich mit Fußtritten. »Steh auf, du verdammter…« Der Mann war Paco Remac. Ich zog ein Knie an und trat zurück. Ich traf sein rechtes Schienbein. Er sprang aus meiner Reichweite. Ich konnte mich orientieren.
    Auf den ersten Blick schien sich nicht viel geändert zu haben. Bruce Brophy stand bereits auf den Füßen. Sein grobes Gesicht war erstaunlich ausdruckslos. Er machte mit dem Unterkiefer absurde Kaubewegungen. Ich wandte den Kopf nach links und sah, daß die graue Stahlplatte der Kabinenrückwand verschwunden war. Das Licht aus dem Tresorraum fiel nur bis in den Fahrstuhlschacht. Dahinter gähnte die Dunkelheit des Kellers.
    »Stehen Sie auf, G-man!« sagte aus dieser Dunkelheit die schneidende Stimme. »Ich halte eine Maschinenpistole in den Händen. Wenn Sie nicht parieren, ziehe ich durch. Sie stehen so prächtig im Licht, daß ich Sie zusammenschießen kann wie Tiere in einem Käfig. Selbst die Querschläger werden Sie sich einfangen.«
    »Ihre Freunde gehen bei dieser Methode mit drauf!« antwortete ich lakonisch.
    »Schießen Sie nicht, Boß!« rief Remac. Ich sah, daß seine Hände leer waren, und ich vermutete, daß er seinen Colt dem Boß in die Dunkelheit hinein zugeworfen hatte. Ich schätzte seine Aussichten, mit dem Leben davonzukommen, nicht viel höher ein als meine eigenen. Ich stemmte die Hände auf den Steinboden und versuchte, mich auf die Füße zu stellen. Es ging besser als erwartet. Die Düsenbomber unter meinem Schädeldach nahmen eine andere Fluglage ein und ließen ihre Motoren noch eine Oktave höher heulen, aber ich blieb stehen.
    »Vorwärts! Jeder nimmt einen Sack!«
    Paco, der in besserer Form war als Brophy und ich, wuchtete einen der Goldsäcke hoch und hielt ihn mir hin. Ich griff mit beiden Händen zu. Das Gewicht riß mich nach vorn. Zwei oder drei von den Düsenbombern stürzten ab und zerschellten krachend irgendwo hinter meinen Augäpfeln. Ich kniff die Augenlider zu, biß die Zähne aufeinander und hielt mich aufrecht.
    Remac stemmte den zweiten Sack hoch und packte ihn Brophy auf die Arme. Brophys Augen waren noch immer glasig. Er wankte wie ein Turm, unter dessen Sockeln gerade ein mittelschweres Erdbeben stattfindet, aber er hielt den Sack fest. Remac bückte sich nach dem dritten Goldbehälter, richtete sich auf und fragte in die Dunkelheit hinein: »Und der vierte?«
    »Gib ihn Bruce!« befahl der Boß. Ich hörte die Ungeduld aus seiner Stimme.
    »Niemand kann zwei von den Säcken gleichzeitig tragen.«
    »Du sollst ihn Brophy geben!«
    Paco Remac gehorchte. Er lud den dritten Sack Brophy auf. Es gab keine andere Möglichkeit, als ihn auf den Sack zu stapeln, den Brophy schon mit beiden Händen festhielt. Prompt lösten sich seine verschränkten Finger. Die Säcke klirrten, als sie aufschlugen.
    »Nimm sie selbst!« schrie der Boß. »Ich kann auch nicht zwei tragen!« protestierte Remac. »Lassen Sie einen zurück.«
    Eine halbe Minute lang herrschte Schweigen in der Dunkelheit. Dann hörte ich, daß geflüstert wurde. Metall schlug auf Metall.
    »Jeder nimmt einen Sack!« befahl die schneidende Stimme. »Vorwärts!« Remac beeilte sich, Brophy erneut zu beladen und selbst einen Behälter zu nehmen. Die vierte Goldladung lag auf dem Boden, sorgfältig in Jute gehüllt und verschnürt mit Lederriemen.
    »Die Maschinenpistole ist noch immer auf euch

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