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Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte Phil plötzlich. Wie hingezaubert lag die Smith and Wesson in seiner Rechten und deckte Rocky und den Schwarzhaarigen ab. »Setz dich wieder, Großmaul. Oder hast du die letzten Prügel vergessen?«
    Rockys Gesicht verzerrte sich zur Fratze. Einen Augenblick sah es so aus, als wollte er sich auf meinen Freund stürzen. Doch dann ließ er sich schwerfällig auf den Stuhl fallen.
    »Gehen wir«, forderte ich den Wirt auf. »Es ist wirklich Ihre letzte Chance!«
    Vielleicht sah er es ein, vielleicht hoffte er auch, mich durch einen Trick ausschalten zu können. Möglicherweise würde er damit sogar durchkommen. Meine Schulterverletzung hemmte mich in meiner Beweglichkeit. Zum Glück wußte er das nicht.
    Trotzdem war ich überrascht, als er sich umdrehte und auf die hinter der Theke liegende Tür zuging.
    Ich folgte ihm. Dicht hinter ihm betrat ich eine schmale Kammer, die als eine Art Vorratsraum diente.
    Der Wirt setzte sich auf eine Obstkiste. »Was bieten Sie mir, G-man, wenn ich auspacke?«
    »Gar nichts, das wissen Sie. Wenn Sie jedoch an keinem Kapitalverbrechen beteiligt waren, als Kronzeuge auftreten und maßgeblich dazu beitragen, daß…«
    »Ich weiß«, winkte er ab. »Sie können sich Ihre Zwischentexte schenken.«
    An dem unruhigen Flackern seiner Augen erkannte ich, daß er Angst hatte. Und nur Angst brachte Leute seines Typs zum Sprechen. »Ich kann nichts versprechen«, wiederholte ich. »Das letzte Wort hat der Richter.«
    »Okay, das Risiko gehe ich ein. Der Job hat mir von Anfang an nicht gefallen. Jo Lemmy ist ein Schwein und der feine…«
    »William Brighton«, sagte ich.
    Der Wirt hob den Kopf. »Sie wissen also?«
    Ich nickte. »Wir lassen ihn nicht mehr aus den Augen. Und Jo Lemmy wird uns ebenfalls ins Netz gehen.«
    Doch dann war ich wirklich überrascht.
    »Lemmy ist hier«, platzte der Einäugige heraus. »Er kam mit einer Privatmaschine.«
    »Wo hält er sich auf?«
    »In seiner Wohnung, die ihm Price besorgt hat.«
    »Und Donald Harper?«
    »Ist ebenfalls dort. Sie werden sich beeilen müssen, wenn Sie ihn noch lebend antreffen wollen. Jo schätzt es nicht, wenn Zeugen gegen ihn aussagen.«
    »Geben Sie mir die Adresse.«
    Er schrieb sie auf eine leere Zigarettenpackung.
    ***
    Jo Lemmy betrat seine Wohnung durch den Kellereingang des Hinterhauses. Niemand begegnete ihm, als er die im Parterre gelegene Tür aufschloß.
    Achtlos warf er seinen Mantel auf den nächsten Stuhl und öffnete die Tür des nächsten Zimmers.
    »Oliva!« sagte er erstaunt. »Wieso bist du schon wieder zurück?«
    Die Stumme blickte ihn groß an.
    »Hast du die nächste Maschine genommen?«
    Sie nickte. Dann wandte sie ihren Kopf. Neben dem Sessel, in dem sie saß, stand eine Couch. Auf ihr lag Donald Harper. Er sah aus wie ein Toter. Seine Haut schimmerte wie Pergament, die Augen waren geschlossen.
    Jo Lemmy hatte keinen Blick für ihn. Er fragte nur: »Lebt das Schwein immer noch?«
    Wieder hob Oliva den Kopf. Ihre dunklen Augen glühten. Dann nickte sie.
    »Wir brauchen ihn nicht mehr, es ist etwas schiefgegangen. Ich muß mir etwas Neues einfallen lassen, um das Vögelchen kirre zu machen. Pack die Sachen, Oliva. Wir verschwinden aus der Wohnung.«
    Die Alte rührte sich nicht.
    »Hast du mich nicht verstanden«, schnauzte sie Lemmy an. »Du sollst packen!«
    Oliva blieb sitzen, als hätte sie überhaupt nicht begriffen.
    Seine Augen funkelten. Mordlust lag darin. Seine krallenartigen Finger krümmten sich. Langsam ging er auf die Frau zu, die ihm viele Jahre gedient hatte. Jetzt brauchte er sie nicht mehr. Sie war nur ein Belastung. Warum sollte sie noch leben!
    Plötzlich fuhr er herum. Er hatte ein leises Geräusch an der Flurtür gehört.
    Sofort entspannten sich seine Finger. Er griff in die Tasche und holte eine Pistole hervor. Dann trat er zur Seite und verbarg sich hinter dem Schrank.
    Zoll für Zoll öffnete sich die Tür…
    ***
    Phil stieß die Klinke herunter, öffnete langsam die Tür und knallte sie endlich mit einem mächtigen Fußstoß ganz auf.
    Ich war dicht hinter Phil. Zuerst sah ich die Frau, die aufrecht, wie eine ehrwürdige spanische Matrone, neben der Couch saß. Darauf lag ein Mensch.
    »Stop!« sagte Lemmy und trat hinter dem Schrank hervor. »Keinen Schritt weiter. Ich wußte, daß Sie kommen würden, meine alten Freunde Cotton und Decker!«
    Wir blieben sofort stehen. Aus Erfahrung wußten wir, daß Jo Lemmy auch meinte, was er sagte.
    »Dort auf der Couch liegt Donald Harper.

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