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Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihn! Dann kommen Sie wieder!«
    Cook drehte sich um und wollte das Zimmer verlassen. Aber ein Anruf Peltones brachte ihn zum Stehen.
    »Sagen Sie Mr. Rice, der Herr Bürgermeister läßt bitten!«
    »Jawohl, Sir«, dienerte der Kleine und verschwand wie ein Wiesel ins Vorzimmer.
    Gleich darauf wurde die Tür wieder geöffnet und ein großer, noch verhältnismäßig junger Mann betrat das Amtszimmer.
    »Das ist eine Schweinerei, Mr. Murdock«, polterte er sofort los. »Ich werde die Sache vor den Rat bringen, wenn Sie die Verfügung nicht sofort rückgängig machen. Sie wollen mich wohl ruinieren, he?«
    Murdock starrte ihn an, als ob er Rice noch nie gesehen hätte. »Worum handelt es sich eigentlich?« fragte er dann sehr zahm.
    »Worum es sich handelt«, wiederholte der junge Mann. »Fragen Sie doch mal das Klappergestell hinter Ihrem Rücken. Ihren sauberen Sekretär. Der wird es Ihnen schon sagen können, verehrter Bürgermeister.«
    Peltone verzog keine Miene bei der Beschimpfung. Sein Ton war kühl und geschäftsmäßig.
    »Ich nehme an, es handelt sich um den Entzug Ihrer Konzession, Mr. Rice.«
    »Sie nehmen an, Sie nehmen an«, äffte Rice ihn nach. »Natürlich geht es darum. Und ich frage Sie jetzt, wann die Verfügung aufgehoben wird?«
    »Sofort, wenn Sie es wünschen«, entgegnete Peltone aalglatt.
    »Zu Ihren Bedingungen, he?«
    »Bedingungen?«
    »Sie verlangen, daß die Sicherheitsvorkehrungen in meinen Klubs erhöht werden. Versicherungen und Signalanlagen! Wissen Sie, was mich das kostet? 80 000 Dollar! Ich bin doch nicht wahnsinnig!«
    »Dann muß ich leider bedauern«, entgegnete Peltone an Stelle des Bürgermeisters.
    Tony Rice wurde weiß vor Wut. »Das zahle ich Ihnen heim«, drohte er. »Ich werde dafür sorgen, daß Mr. Murdock nicht wieder Bürgermeister in Queens wird. Verlassen Sie sich drauf, Mr. Peltone! Und Sie werden auch gehen, Sie…«
    »’raus!« schrie Murdock. »Sofort’raus! Oder ich lasse Sie durch die Polizei abführen!«
    Rice ging rückwärts zur Tür. »Okay, ich gehe. Aber Sie werden an mich denken. Sie alle beide!«
    Dann öffnete er die Tür und schmetterte sie hinter sich ins Schloß.
    Peltone drückte auf eine verborgene Sprechtaste. »Don schon zurück?« fragte er.
    »Jawohl, Sir. Sie sind eben gekommen.«
    »Dann schicken Sie ihn zu mir. Aber nicht durchs Vorzimmer.«
    »Verstanden, Chef«, sagte der Mann in der Zentrale.
    ***
    Jos Cook blickte Tony Rice lange nach. Er hatte das Gespräch im Zimmer des Bürgermeisters mit angehört. Und er hatte auch verstanden, was Peltone zuletzt gesagt hatte.
    Jos Cook wußte, was diese Worte bedeuteten. Ein Mann sollte in die Knie gezwungen werden, der weiter nichts verlangte als sein Recht.
    Jos Cook hatte schon viel mitbekommen in den vier Monaten, seit Roy Peltone seine Stellung als Sekretär des Bürgermeisters angetreten hatte.
    Aber er schwieg. Er schwieg aus Furcht vor Peltone und seinen Leuten, die aus Bürgermeister Murdock eine Marionette gemacht hatten.
    Murdock war nie ein starker Mann gewesen, aber Peltone hatte einen Waschlappen aus ihm gemacht.
    »Nein, so geht das nicht weiter«, murmelte Cook vor sich hin. »Ich muß etwas unternehmen. Sofort! Ehe sie Tony Rice…«
    »Cook!«
    Der Kleine fuhr herum. In der Tür stand Roy Peltone und lächelte spöttisch.
    »Halten Sie Selbstgespräche, Cook?«
    »Nein, Sir, gewiß nicht, Sir. Ich dachte nur… ich wollte…«
    »Darüber möchte ich mich gerade mit Ihnen unterhalten, Cook. Was geht nicht mehr so weiter? Das waren doch Ihre letzten Worte?«
    »Meine Frau… meine Frau ist sehr krank…«
    »Ach, ich wußte gar nicht, daß Sie verheiratet sind!«
    »Ja, Sir, schon fünfundzwanzig Jahre. Und meine Frau…«
    Roy Peltone kam näher. Sein Gesicht drückte Mitgefühl aus. »Was ist mit Ihrer Frau, Cook. Sie können es mir ruhig sagen. Brauchen Sie Geld? Vielleicht für einen Sanatoriumsaufenthalt?«
    »Ja, der Arzt hat gesagt…«
    Peltone legte dem Kleinen die Hand auf die Schulter. »Na also, Cook. Wie ist es, genügen tausend Dollar?« Er griff in die Tasche und holte zehn Hunderter hervor, die er dem völlig fassungslosen Cook in die Hand drückte.
    »Das kann ich nie zurückzahlen, Mr. Peltone!«
    »Wer spricht von Rückzahlung. Ich schenke Ihnen das Geld. Sie unterschreiben mir dafür einen kleinen Zettel. Das ist alles.« Er nahm ein Blatt Papier, kritzelte ein paar Worte darauf und schob es Cook hin.
    Der Kleine war völlig durcheinander. Soviel Geld hatte

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